In Verbindung mit Epstein: Gericht will Namen von 156 Personen freigeben

Ein US Bundesgericht will viele – aber nicht alle – Namen im Zusammenhang mit den Ermittlungen rund um Jeffrey Epsteins Sexhandel veröffentlichen. Zudem sind alte Fotos mit Bill Gates und Robert Kennedy aufgetaucht, welche Gerüchte befeuern.
Undatiertes Foto von Ghislaine Maxwell mit Jeffrey Epstein.
Undatiertes Foto von Ghislaine Maxwell mit Jeffrey Epstein.Foto: --/Us Department Of Justice/PA Media/dpa
Von 21. Dezember 2023

Eine US-Bundesrichterin hat entschieden, die Namen von 156 Personen, die mit dem verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein in Verbindung standen, zu veröffentlichen. Zuvor waren die Namen in den Dokumenten geschwärzt.

Die Entscheidung der Bezirksrichterin Loretta Preska erging am 18. Dezember in einem Verfahren gegen Epsteins Mitarbeiterin Ghislaine Maxwell, die im Jahr 2022 wegen Sexhandels zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt wurde.

Richterin Preska, die von Präsident George H. W. Bush ernannt wurde, hatte den betroffenen Parteien Zeit gegeben, um Einwände gegen die Veröffentlichung ihrer Namen zu erheben. Die meisten hätten das jedoch nicht wahrgenommen, heißt es im Urteil.

Zu den betroffenen Personen gehören laut Gerichtsunterlagen Epsteins Partner, angebliche Opfer des verstorbenen Finanziers und einige seiner ehemaligen Mitarbeiter sowie mehrere Journalisten und Zeugen.

Zu den Personen

Einige der Personen haben bereits in den Medien öffentlich Stellung bezogen, darunter Cathy und Miles Alexander. Sie erklärten im Jahr 2011 gegenüber der „Daily Mail“, sie hätten acht Jahre lang Epsteins Insel in der Karibik verwaltet. Anderen Personen, die in den Unterlagen stehen, konnten keine Beziehungen zu Epstein nachgewiesen werden.

Mehrere Personen sind bereits verstorben. Ihre Daten werden veröffentlicht, sobald die neue Anordnung in Kraft tritt. Richterin Preska hat den betroffenen Parteien 14 Tage Zeit gegeben, Berufung einzulegen.

Zudem entschied die Richterin Preska, die Namen von zehn Personen geschwärzt zu lassen, um ihre Privatsphäre zu schützen.

Dazu gehören beispielsweise Personen, die als Minderjährige sexuell missbraucht wurden und sich nicht öffentlich zu dem Erlebten geäußert haben. Ein anderer wurde als „klassischer Außenseiter, der mit den fraglichen Ereignissen nichts zu tun hatte“ bezeichnet.

Klage

Die Klage wurde von Virginia Giuffre, auch bekannt als Virginia Roberts, eingereicht. Sie behauptet, von Epstein und einigen seiner Mitarbeiter missbraucht worden zu sein. Auf einem Foto posiert sie mit Maxwell und Prinz Andrew, der vor Epsteins Tod regelmäßig mit ihm gesehen wurde.

Sowohl Giuffre als auch Maxwell haben sich Anfang des Jahres zu jedem Namen geäußert und Gründe dafür angeführt, warum die Namen der Personen veröffentlicht beziehungsweise nicht veröffentlicht werden sollten.

In einem Fall sagten Maxwells Anwälte, dass ein mutmaßlicher Täter verstorben sei und daher „keine faire Gelegenheit“ haben werde, auf die Anschuldigungen zu reagieren, über die nie öffentlich entschieden wurde.

Auch bei der Beschreibung einiger Personen gingen die Meinungen der Parteien auseinander. In einem Fall beschrieb Giuffres Team eine Person als angebliches Opfer, aber Maxwells Anwälte sagten, dass es für solche Behauptung keine Grundlage gebe.

Epstein verlieh Mädchen für Sex an Freunde

Epstein starb im Jahr 2019 in einem US-Bundesgefängnis, als er auf seinen Prozess wegen Sexhandels wartete. Ein Gerichtsmediziner der Stadt New York stufte seinen Tod als Selbstmord ein.

Einige andere Namen wurden durch den Fall bekannt, darunter Thomas Pritzker, der milliardenschwere Vorstandsvorsitzende von Hyatt Hotels und Bruder des Gouverneurs von Illinois, J.B. Pritzker.

Von einigen war bereits davor bekannt, dass sie Verbindungen zu Epstein hatten, wie der Milliardär Les Wexner, für den Epstein arbeitete.

In zuvor veröffentlichten Dokumenten in dem von Giuffre angestrengten Verfahren sagte Sarah Ransome, ein mutmaßliches Opfer von Epstein, dass „der Finanzier Mädchen an seine Freunde und Partner ausleihen würde, um Sex zu haben“.

Ransome verneinte die Frage, ob sie jemals an Pritzker „ausgeliehen“ worden sei, sagte aber aus, dass Epstein Menschen beim Sex gefilmt habe.

Viele andere Namen, die bei dieser und anderen Befragungen genannt wurden, wurden geschwärzt. Einige von ihnen werden mit der neuen Verfügung freigegeben.

Neue Bilder von R. Kennedy und Bill Gates

Epstein unterhielt weltweit Verbindungen zu wichtigen Personen des öffentlichen Lebens, darunter Ex-Barclays-Chef James Edward Staley und Ex-US-Präsident Bill Clinton.

Der aktuelle Präsidentschaftskandidat Robert F. Kennedy Jr. gab kürzlich bekannt, dass er mehrmals in Epsteins Privatflugzeug geflogen ist. Er habe mit Epstein an einer Fossilienjagd in South Dakota teilgenommen.

Ein in diesem Monat von der britischen Zeitung „Daily Mail“ veröffentlichtes Bild zeigte Kennedy im Jahr 1994 bei einer Spendenaktion für die New Yorker Kunstakademie am selben Tisch wie Epstein.

Kennedys Kampagnenteam hat auf eine Epoch-Times-Anfrage bisher nicht reagiert.

Ein weiteres, kürzlich veröffentlichtes Foto zeigt Bill Gates, den Mitbegründer von Microsoft, wie er mit einem der mutmaßlichen Opfer von Epstein posiert.

Gates sagte, er habe sich mehrfach mit Epstein getroffen, sei sich aber keines Fehlverhaltens bewusst.

Die Gates Foundation hat auf eine Bitte um eine Stellungnahme bisher nicht reagiert.

Das „Wall Street Journal“ berichtete, dass das Foto im Jahr 2014 im Büro von Gates aufgenommen wurde und das Mädchen ein polnisches Model war.

Sie erzählte der Zeitung, dass Epstein ihr Geld gegeben und sie sexuell missbraucht habe und dass sie sich später von ihm distanziert habe.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: “Court to Identify Over 150 People Linked to Jeffrey Epstein. (deutsche Bearbeitung nh)



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