Hackerangriff auf soziales Netzwerk am Wahltag in Lettland

Während der Parlamentswahl wurde in Lettland das beliebteste Online-Netzwerk gehackt – und Nachrichten auf russisch angezeigt.
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In einem Wahllokal in Ogre, Lettland, während der Wahlen am 6. Oktober 2018.Foto: ILMARS ZNOTINS/AFP/Getty Images
Epoch Times6. Oktober 2018

Während der Parlamentswahl in Lettland ist das beliebteste Online-Netzwerk des Landes von Hackern angegriffen worden. Den Nutzern der Website Draugiem.lv wurden am Samstag eine prorussische Botschaft und Fotos russischer Soldaten angezeigt. Wer hinter dem Cyberangriff steckt, blieb zunächst unklar.

„Wir haben mit solchen Zwischenfällen am Wahltag gerechnet“, sagte Lettlands Außenminister Edgars Rinkevics. Es seien Ermittlungen zu der Attacke eingeleitet worden. Solange die Untersuchung andauere, bleibe Draugiem.lv offline, sagte ein Sprecher des Internetdienstes.

Den Nutzern des Netzwerks Draugiem.lv, das in den Nachbarländern als Frype.com bekannt ist, wurde eine Nachricht auf Russisch angezeigt: „Lettische Kameraden, das betrifft euch: Die Grenzen Russlands haben kein Ende.“

Der Satz erinnert an nationalistische Slogans wie „Russland kann sich jederzeit aussuchen, an welches Land es grenzen will“, die nach der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim verbreitet wurden. Außerdem poppten Fotos von russischen Soldaten auf der Krim, Panzern in Moskau und Kreml-Chef Wladimir Putin auf den Bildschirmen auf.

Bisher liegt die prorussische Partei Harmonie vorn

Bei der Parlamentswahl in Lettland liegt die prorussische Partei Harmonie laut Prognosen vorn. Den vom Fernsehen veröffentlichten Nachwahlbefragungen zufolge kam die Partei bei dem Urnengang am Samstag auf 19,4 Prozent der Stimmen.

Auf dem zweiten Platz landete demnach die liberale prowestliche und Nato-freundliche Partei FOR/Entwicklung mit 13,4 Prozent. Die konservative Nationale Allianz, die der scheidenden Regierungskoalition angehört, kam demnach auf 12,6 Prozent.

Viertplatzierter war demnach die Neue Konservative Partei mit 12,4 Prozent. Ein möglicher Koalitionspartner von Harmonie, die populistische Partei KPV, kam laut der Prognose mit 11,5 Prozent auf den fünften Platz.

Die Nachwahlbefragung wurde unter 6500 Wählern vorgenommen, von denen allerdings fast ein Drittel keine Angaben zur Stimmabgabe machen wollte. Die Wahlbeteiligung lag nach offiziellen Angaben bei rund 51 Prozent.  (afp)



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