Hintergründe zur G7: Der exklusive Club der Mächtigen

USA, Kanada, Japan, Großbritannien, Frankreich, Italien, Deutschland - und als eine Art Gast die EU: Die G7-Staaten stehen für zehn Prozent der Weltbevölkerung. Doch die G7 sind nur ein informelles Bündnis und die Beschlüsse rechtlich nicht bindend.
Titelbild
Eine Pressekonferenz zum G7-Treffen durch die vorbereitenden Behörden. Von L: Francesca Ferrandino, Bürgermeister von Messina, Eligio Giardina, Leiter von Taormina, Maria Elena Boschi, Sekretärin des Präsidenten im italienischen Rat, Council, Paolo Aquilanti, Generalsekretär des Italienischen Präsidenten, Riccardo Carpino, Bürgermeister von Catania und Alessandro Modiano, Leiter des G7-Treffens in Taormina.Foto: GIOVANNI ISOLINO/AFP/Getty Images
Epoch Times25. Mai 2017

Am Anfang waren es sechs, zwischenzeitlich sogar acht, derzeit sind es sieben: Die Staats- und Regierungschefs der sieben großen Industriestaaten (G7) treffen sich am Freitag und Samstag in Italien zum jährlichen Gipfel.

Vertreten sind die USA, Kanada, Japan, Frankreich, Italien, Deutschland und Großbritannien. Mit am Tisch – aber nur als eine Art Gast – sitzt auch die Europäische Union (EU).

Die G7 stehen für rund zehn Prozent der Weltbevölkerung und rund ein Drittel der weltweiten Wirtschaftsleistung. Die G7 sind ein informelles Gremium. Deswegen sind die Beschlüsse auch rechtlich nicht bindend.

Die Ergebnisse des Gipfels sind aber politisch durchaus bedeutsam – und sollen möglichst auch über die sieben beteiligten Länder hinaus Wirkung entfalten.

Ist der Aufwand gerechtfertigt?

Kritiker halten den Aufwand für die Gipfel für völlig überzogen und die G7 für nicht legitimiert, Entscheidungen für die ganze Welt vorgeben zu wollen.

Die Staats- und Regierungschefs schätzen die Treffen auch wegen der Gelegenheit zu spontanen, vertraulichen und ausführlichen Gesprächen. Dabei sind die kleinen Runden am Rande mitunter wichtiger als die Diskussion am großen Konferenztisch.

Den G7-Vorsitz hat in diesem Jahr turnusgemäß Italien inne: Gastgeber ist Ministerpräsident Paolo Gentiloni. Er hat seine Kollegen – unter ihnen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und US-Präsident Donald Trump – in das historische Taormina auf Sizilien am Fuße des Ätna eingeladen.

Nach dem Ende des Kalten Krieges war Ende der 90er Jahre auch Russland Teil des Formats: Aus den G7 wurden die G8. Aber seit der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland vor drei Jahren ist der Club der Mächtigen auf sein früheres G7-Format reduziert: G8 minus Russland.

Die Gruppe der führenden Industrienationen gründete sich 1975 zu sechst, ein Jahr später kam als siebtes Mitglied Kanada hinzu. Angesichts des wirtschaftlichen Aufstiegs von Ländern wie China und Indien in den vergangenen Jahren sieht sich die Runde zunehmend als Verfechter gemeinsamer Werte. (afp)



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