Irakischer Schiitenführer droht USA wegen Israel: US-Botschaft in Jerusalem ist „Kriegserklärung gegen Islam“

Israel betrachtet Jerusalem als seine unteilbare Hauptstadt, während die Palästinenser Ost-Jerusalem zur Hauptstadt ihres angestrebten Staates machen wollen. Donald Trump hatte im Wahlkampf zur Empörung der Palästinenser versprochen, Jerusalem als israelische Hauptstadt anzuerkennen.
Titelbild
Ein Palästinenser protestiert gegen die Besatzung Israels.Foto: ABBAS MOMANI/AFP/Getty Images
Epoch Times25. Januar 2017

Der irakische Schiitenführer Moktada al-Sadr hat die USA in scharfen Worten vor einer Verlegung ihrer Botschaft nach Jerusalem gewarnt. Dies käme „einer Kriegserklärung“ gegen den Islam gleich, erklärte al-Sadr am Dienstag in Nadschaf. Er rief dazu auf, eine „spezielle Division zur Befreiung von Jerusalem“ zu gründen, sollte der neue US-Präsident Donald Trump seine Ankündigung wahr machen, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen und die US-Botschaft dorthin zu verlegen.

Al-Sadr rief zudem die Arabische Liga und die Organisation für Islamische Zusammenarbeit auf, sich gegen eine Verlegung der Botschaft zur Wehr zu setzen oder sich selbst aufzulösen. Die USA haben wie die meisten Staaten ihre Botschaft bisher in Tel Aviv, da sie Jerusalem nicht als Hauptstadt Israels anerkennen, solange es keine endgültige Vereinbarung zwischen Israelis und Palästinensern zum Status der Stadt gibt.

Trump hatte im Wahlkampf zur Empörung der Palästinenser versprochen, Jerusalem als israelische Hauptstadt anzuerkennen. Nach Trumps Amtsantritt am Freitag erklärte das Weiße Haus aber, in dieser Frage sei noch keine Entscheidung getroffen worden. Israel betrachtet Jerusalem als seine unteilbare Hauptstadt, während die Palästinenser Ost-Jerusalem zur Hauptstadt ihres angestrebten Staates machen wollen.

Moktada al-Sadr stammt aus einer einflussreichen Klerikerfamilie im Irak. Nach der US-Invasion im Irak im Frühjahr 2003 hatte der radikale Prediger an der Spitze einer schiitischen Miliz gegen die US-Streitkräfte gekämpft. Auf Druck der Regierung legte er später die Waffen nieder und zog sich zu religiösen Studien in den Iran zurück. Heute tritt der Geistliche als Verfechter politischer und sozialer Reformen im Irak auf. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion