Israelische Armee meldet „gezielten Angriff“ mit Panzern im Gazastreifen

Israel lässt keinen Zweifel daran, dass eine Bodenoffensive gegen die islamistische Hamas in Gaza bevorsteht. Dort wird die Lage für Zivilisten immer katastrophaler.
Israelische Soldaten versammeln sich nahe der Grenze zum Gazastreifen.
Israelische Soldaten versammeln sich nahe der Grenze zum Gazastreifen.Foto: Ohad Zwigenberg/AP/dpa
Epoch Times26. Oktober 2023

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge in der Nacht zum Donnerstag einen Angriff mit Panzern im Gazastreifen ausgeführt. Der „gezielte Angriff“ mit Panzern im nördlichen Gazastreifen sei Teil der „Vorbereitungen für die nächsten Kampfphasen“, erklärte die israelische Armee. Nach Abschluss des Militäreinsatzes hätten die Soldaten das Gebiet wieder verlassen.

Nach Angaben des israelischen Militärs machten die Soldaten während des nächtlichen Angriffs unter anderem „zahlreiche Terroristen“ und „Terror-Infrastruktur“ ausfindig und griffen diese an. Die Aktion habe auch dazu gedient, das Kampfgebiet „vorzubereiten“, hieß es weiter.

Ein Militärsprecher sagte der Nachrichtenagentur AFP, es sei nicht das erste Mal gewesen, dass israelische Soldaten und Panzer seit dem 7. Oktober für begrenzte Einsätze in den Gazastreifen vorgedrungen seien.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte am Mittwochabend erneut bestätigt, dass sich die Armee auf eine Bodenoffensive in dem dichtbesiedelten Küstenstreifen vorbereite. Weitere Details nannte er jedoch nicht.

Weltsicherheitsrat weiter uneins

Der Weltsicherheitsrat kann sich im Gaza-Krieg derweil weiter auf keine Resolution mit humanitärem Fokus einigen. Sowohl ein Entwurf der USA als auch eine Beschlussvorlage Russlands fielen am Mittwoch vor dem UN-Gremium durch. Der US-Text, der unter anderem das Selbstverteidigungsrecht Israels betonte und eine humanitäre Feuerpause forderte, wurde durch Vetos von Russland und China verhindert. Der russische Vorschlag, der unter anderem die Forderung nach einem Waffenstillstand enthielt, erhielt nur vier Ja-Stimmen in dem Gremium, dem 15 Staaten angehören.

Ägyptens Präsident Al-Sisi warnte vor einer Ausweitung des Kriegs. „Wir sehen mit großer Sorge, dass der Kreislauf der Gewalt möglicherweise auf andere Parteien in der Region ausgeweitet wird“, sagte Al-Sisi. Das erklärte Ziel des Krieges sei, die Hamas und andere bewaffnete Gruppen im Gazastreifen zu liquidieren. „Der Einmarsch in den Gazastreifen kann sehr viele zivile Opfer zur Folge haben“, warnte er – deshalb müsse er verhindert werden. Es sei wichtig, die Zeit zur Befreiung von Geiseln zu nutzen.

Unterdessen kam es auch an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon erneut zu gegenseitigem Beschuss. Und auch im Westjordanland geht die Gewalt weiter: Dort sollen seit dem Terrorangriff der Hamas nach palästinensischen Angaben bei Konfrontationen inzwischen mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen sein. (afp/dpa/dl)



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