Italien: Kulturminister verurteilt Appell zum Ausschluss Israels von Biennale

In Italien hat der Aufruf tausender Künstler, Architekten und Kuratoren zum Ausschluss Israels von der Kunstausstellung Biennale in Venedig Entrüstung bei Kulturminister Gennaro Sangiuliano ausgelöst.
Der Padiglione Centrale, der zentrale Pavillon auf der Architekturbiennale in Venedig.
Der Padiglione Centrale, der zentrale Pavillon auf der Architekturbiennale in Venedig.Foto: Robert Messer/dpa
Epoch Times28. Februar 2024

Sangiuliano nannte das Schreiben in einer Erklärung „inakzeptabel“ und „schändlich“. Es bedrohe „die Freiheit der Gedanken und der Kreativität“.

Zuvor hatte ein Kollektiv namens „Alliance Art Non Genocide“ (Bündnis Kunst, nicht Genozid) wegen des Kriegs im Gazastreifen den Ausschluss Israels von der diesjährigen Ausgabe des Festivals in der Lagunenstadt gefordert. Den Veranstaltern der Biennale warf das Kollektiv vor, es habe „zu den Gräueltaten, die Israel an den Palästinensern verübt, geschwiegen“. Jegliche offizielle Vertretung Israels in der internationalen Kulturszene sei eine „Befürwortung seiner Politik und des Genozids in Gaza“.

Unter Bezugnahme auf den Ausschluss russischer Künstler von der Biennale 2022 aus Protest gegen den Angriffskrieg gegen die Ukraine erklärte das Kollektiv, es sei „entsetzt über diese Doppelmoral“. Ihm zufolge wurde der Brief von mehr als 12.500 Menschen unterzeichnet.

Kulturminister Sangiuliano wies die Anschuldigungen scharf zurück. Israel habe „nicht nur das Recht, seine Kunst auszudrücken, sondern auch die Pflicht, seinem eigenen Volk Zeugnis abzulegen, zu einem Zeitpunkt, an dem es von skrupellosen Terroristen aus heiterem Himmel schwer getroffen wurde“.

Die Biennale, die vom 20. April bis 24. November dauern wird, werde „stets ein Raum der Freiheit, der Begegnungen und des Dialogs“ sein – und nicht „von Zensur und Intoleranz“.

Der Krieg im Gazastreifen war durch den Großangriff der von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden. Islamistische Terroristen verübten dabei Gräueltaten überwiegend an Zivilisten, israelischen Angaben zufolge wurden etwa 1160 Menschen getötet und rund 250 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Als Reaktion auf den Hamas-Angriff geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor, erklärtes Ziel ist die Zerstörung der Hamas.

Auch zum Abschluss des Berlinale-Filmfestivals waren Genozid-Vorwürfe gegen Israel laut geworden. Bei der Verleihung der Berlinale-Bären wurden am Samstagabend mehrere scharf israelkritische Reden gehalten worden. So ging der Filmemacher Ben Russell mit einem Palästinensertuch auf die Bühne und äußerte Genozid-Vorwürfe wegen des israelischen Vorgehens im Gazastreifen. Aus dem Publikum kam Applaus. Die Auftritte und die Reaktionen lösten Empörung bei einer Reihe von Politikern Empörung aus. (afp)



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