Jahrzehntelanger Kampf der ETA für die Unabhängigkeit des Baskenlandes

Nach fast sechs Jahrzehnten hat die baskische Untergrundorganisation ETA ihre Waffen vollständig abgegeben. Hier die wichtigsten Daten des Kampfs der ETA für die Unabhängigkeit des Baskenlandes, bei dem 829 Menschen getötet wurden.
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Bei der Verhaftung von ETA-Mitglied David Pla (R) im September 2015.Foto: GAIZKA IROZ/AFP/Getty Images
Epoch Times8. April 2017

Nach fast sechs Jahrzehnten hat die baskische Untergrundorganisation ETA am Samstag nach eigenen Angaben ihre Waffen vollständig abgegeben. Hier die wichtigsten Daten des Kampfs der ETA für die Unabhängigkeit des Baskenlandes, bei dem nach Behördenangaben 829 Menschen getötet wurden. Eine Sammlung von afp.

– 1959: Während der Diktatur von General Francisco Franco wird die ETA (Euskadi Ta Askatasuna, Baskenland und Freiheit) am 31. Juli von einer Gruppe linksnationalistischer, baskischer Studenten gegründet.

– 1968: Die ETA bekennt sich erstmals zu einem Anschlag: Am 7. Juni wird der Polizeichef der baskischen Küstenstadt San Sebastián erschossen.

– 1973: Francos möglicher Nachfolger, Admiral Luis Carrero Blanco, wird bei einem Bombenanschlag im Zentrum von Madrid getötet. Sein Wagen wird durch die Wucht der Detonation dutzende Meter durch die Luft geschleudert.

– 1977: Die spanische Regierung erlässt eine Generalamnestie für politische Gefangene, einschließlich der ETA, zwei Jahre nach Francos Tod.

– 1978: Die ETA-nahe Partei Herri Batasuna (Volkseinheit) wird gegründet.

– 1979: Das Baskenland erhält einen eingeschränkten Autonomiestatus.

– 1983: Die paramilitärischen Todesschwadronen der GAL treten in Erscheinung, eine verdeckt operierende Antiterror-Einheit, die später mit dem spanischen Innenministerium in Verbindung gebracht wird.  Ihr wird angelastet, bis 1987 mit mehreren Kommandos 28 baskische Aktivisten ermordet zu haben.

– 1987: Beim bislang blutigsten ETA-Attentat werden am 19. Juni in einem Einkaufszentrum in Barcelona 21 Menschen durch eine Autobombe getötet.

– 1989: Nach weiteren Attentaten bricht die spanische Regierung die ersten Friedensverhandlungen mit der ETA ab.

– 1997: Die Entführung und Ermordung des konservativen Stadtrats Miguel Angel Blanco durch einen Genickschuss empört im Juli die spanische Bevölkerung. Hunderttausende Menschen gehen aus Protest gegen die Gewalt der ETA auf die Straßen.

– 1998: Die ETA ruft einen einseitigen unbegrenzten Waffenstillstand aus. Nach dem Scheitern der Verhandlungen mit der Regierung kündigt sie ihn im Dezember 1999 wieder auf.

– 2003: Die Herri-Batasuna-Nachfolgepartei Batasuna (Einheit) wird verboten.

– 2006: Die ETA verkündet einen „ständigen Waffenstillstand“. Neue Verhandlungen mit der Regierung laufen. Im Dezember setzt ein Bombenanschlag mit zwei Toten am Madrider Flughafen dem Waffenstillstand faktisch ein Ende.

– 2008: ETA-Chef Miguel de Garikoitz Aspiazu Rubina alias Txeroki wird in Südfrankreich festgenommen. Später werden sechs weitere ETA-Führungsmitglieder gefasst.

– 2009: Zwei Polizisten sterben bei der Explosion einer unter ihrem Fahrzeug angebrachten Bombe auf der Urlaubsinsel Mallorca.

– 2011: Die Untergrundorganisation erklärt einen „dauerhaften“ Waffenstillstand, der „durch die internationale Gemeinschaft überprüfbar“ sein soll.

– 2017: Die ETA erklärt, fast 60 Jahre nach ihrer Gründung ihre Waffen vollständig abzugeben. Über Vermittler wird am 8. April eine Liste mit ihren Waffenverstecken in Frankreich übergeben, in denen sich 120 Waffen, mehrere tausend Schuss Munition und drei Tonnen Sprengstoff befinden sollen. (afp)



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