Kolumbiens Regierung verlängert Waffenruhe mit Farc-Guerilla

Am Mittwoch hatten in mehreren Städten Kolumbiens Zehntausende Menschen für die Umsetzung des Friedensvertrages demonstriert. Der Konflikt zwischen Guerilla, Militär und rechten Paramilitärs geht bis ins Jahr 1964 zurück.
Titelbild
Mit der Farc-Guerilla schloss der kolumbianische Präsident Santos bereits ein Friedensabkommen, nun soll ein Kontrakt mit der kleineren Guerillagruppe ELN folgen.Foto:  Presidency Of Colombia/dpa
Epoch Times14. Oktober 2016
Kolumbiens Regierung hat die Waffenruhe mit der linken Farc-Guerilla bis Ende des Jahres verlängert und damit ihren Willen zur endgültigen Beilegung des Konflikts unterstrichen.

Der 31. Dezember sei zwar kein Ultimatum, aber die neuen Verhandlungen über einen Friedensvertrag müssten zügig vorankommen, sagte Präsident Juan Manuel Santos in einer TV-Ansprache: „Die Zeit arbeitet gegen den Frieden und das Leben.“

„Ein Student hat mich daran erinnert, dass es in der Armee und in der Guerilla junge Leute gibt, die die Entwicklung mit der Hoffnung verfolgen, nie wieder schießen zu müssen“, fügte Santos hinzu. Regierung und Farc hatten bereits im September ein Friedensabkommen unterzeichnet, um den seit Jahrzehnten andauernden Konflikt mit mehr als 220 000 Toten in dem südamerikanischen Land zu beenden.

Allerdings wurde der Vertrag am 2. Oktober in einer Volksabstimmung knapp abgelehnt. Die Gegner kritisierten vor allem die geplante politische Beteiligung der Farc und die relativ milden Strafen für die Rebellen. Es ist bereits die zweite Verlängerung der Waffenruhe. Diese galt ursprünglich nur bis zum Referendum. Nach dem „Nein“-Votum hatte der Präsident sie zunächst bis zum 31. Oktober verlängert.

Santos, der am vergangenen Freitag den Friedensnobelpreis zugesprochen bekam, versucht, Nachbesserungen auszuhandeln. Die Unterhändler der Regierung und der „Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens“ (Farc) kamen bereits in Kubas Hauptstadt Havanna zusammen, um die Gespräche wieder aufzunehmen. Fraglich ist, ob die Guerillavertreter bereit sind, die Eckpunkte des Friedensabkommens zu verändern. Ihre Bereitschaft zu einer Einigung haben die Rebellen aber signalisiert.

Am Mittwoch hatten in mehreren Städten Kolumbiens Zehntausende Menschen für die Umsetzung des Friedensvertrages demonstriert. Der Konflikt zwischen Guerilla, Militär und rechten Paramilitärs geht bis ins Jahr 1964 zurück.

(dpa)


Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion