McFit-Gründer an Bord des vor Costa Rica verunglückten Flugzeuges

Auf dem Weg von Mexiko nach Costa Rica stürzt der Businessflieger ins Meer. An Bord haben sich nach Angaben der örtlichen Behörden der deutsche Unternehmer Rainer Schaller und Angehörige befunden. Die Küstenwache entdeckt Trümmerteile, Gepäckstücke und zwei Tote. Hoffnung auf Überlebende gibt es aber kaum noch.
Persönliche Gegenstände der Fluggäste wurden zusammen mit Teilen des Flugzeugs aus dem Meer geborgen.
Persönliche Gegenstände der Fluggäste wurden zusammen mit Teilen des Flugzeugs aus dem Meer geborgen.Foto: -/Costa Rica Public Security Ministry /dpa
Epoch Times24. Oktober 2022

Nach dem Absturz eines Privatflugzeugs mit fünf deutschen Passagieren vor der Küste von Costa Rica suchen die Einsatzkräfte nach weiteren Opfern. Am Sonntag konnten die Suchtrupps keine weiteren Toten oder Überreste der verunglückten Maschine bergen, wie die Zeitung „La Nación“ unter Berufung auf das Ministerium für öffentliche Sicherheit berichtete.

„Die Witterungsverhältnisse haben die Suche heute erschwert“, hieß es demnach in der Mitteilung. Am Montag sollte die Suche fortgesetzt werden. Die Strömung trieb die Wrackteile weiter nach Süden, wie der Fernsehsender Canal 6 berichtete.

Bislang haben die Suchmannschaften die Leichen eines Erwachsenen und eines Kindes geborgen. Um wen es sich bei den Opfern handelt, teilten die Behörden in Costa Rica zunächst nicht mit. „In dem Flugzeug waren fünf Passagiere und ein Pilot – insgesamt sechs Menschen“, sagte Luftfahrtdirektor Naranjo. „Ausgehend von den Geburtsdaten waren auch zwei Kinder darunter.“ Die Passagiere stammten aus Deutschland, der Pilot aus der Schweiz, wie das Ministerium für öffentliche Sicherheit der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.

Die Maschine war am Freitagabend auf dem Flug von Mexiko nach Costa Rica verschollen. Die Kommunikation sei abgerissen, als sich das Flugzeug über dem Meer dem Flughafen von Limón an der Karibikküste näherte, teilte das Sicherheitsministerium mit. „Das Flugzeug ist etwa 25 Meilen vor dem Flughafen Limón vom Radar verschwunden“, sagte der Direktor der zivilen Luftfahrtbehörde, Fernando Naranjo.

Absturzursache ist weiter unklar

Die Unglücksursache ist noch unklar. Der Pilot berichtete im Kontakt mit den Fluglotsen zu keinem Zeitpunkt von Schwierigkeiten. Wegen der geringen Größe des Flugzeugs sei ein Flugschreiber an Bord nicht verpflichtend vorgeschrieben gewesen, sagte Naranjo im Fernsehsender Canal 6. Die Ermittler hoffen dennoch, dass die Analyse der Trümmerteile Aufschluss über die Absturzursache liefern kann.

Rund 28 Kilometer vom Flughafen von Limón entfernt fanden die Einsatzkräfte Teile des Rumpfes, Sitze und mehrere Gepäckstücke. In einem vom Sicherheitsministerium zur Verfügung gestellten Video waren unter anderem Bauteile des Flugzeugs, mehrere Rucksäcke und Reisetaschen zu sehen.

„Der Fall ist uns bekannt“, hieß es aus dem Auswärtigen Amt in Berlin. „Unsere Botschaft in San José steht zur Aufklärung des Sachverhalts mit den örtlichen Behörden in Kontakt.“ Es seien noch nicht alle Opfer bestätigt, die Identitäten seien unklar.

Bei der verschollenen Maschine handelte es sich Medienberichten zufolge um ein in Deutschland registriertes Geschäftsreiseflugzeug vom Typ Piaggio P.180 Avanti. Sie war am Freitagnachmittag in Palenque im mexikanischen Bundesstaat Chiapas gestartet. Die dortige Ruinenstadt der Mayas gehört zum Unesco-Weltkulturerbe und ist eine der wichtigsten archäologischen Fundstätten Mexikos. Jedes Jahr besuchen Tausende Touristen die Ruinenstadt mitten im Regenwald.

McFit-Gründer Schaller an Bord

Eine Quelle im Ministerium für öffentliche Sicherheit in San José bestätigte am Sonntag, dass der Gründer der Fitnessstudio-Kette McFit Rainer Schaller und weitere fünf Menschen zum Zeitpunkt des Absturzes am Freitag in der Maschine waren.

Nach Angaben der Ministeriumsquelle waren außer Schaller eine 44-jährige Frau, ein 40-jähriger Mann, zwei Kinder sowie ein 66 Jahre alter Pilot mit Schweizer Staatsangehörigkeit an Bord. Die „Bild“-Zeitung hatte am Samstag unter Berufung auf eine Sprecherin des Betreibers der McFit-Studios, der RSG-Group GmbH, berichtet, bei den deutschen Insassen handele es sich um den 53-jährigen Unternehmer, seine Freundin und deren Kinder sowie einen weiteren Mann.

Schaller hatte in den 90er Jahren die Fitness-Kette „McFit“ gegründet und war mit den Studios zum Millionär geworden. Später war er auch als Veranstalter der Technoparty Loveparade tätig.

Bei der Loveparade am 24. Juli 2010 in Duisburg kam es zu einer Tragödie, bei der 21 Menschen in einem Massengedränge starben. Die Loveparade wurde daraufhin eingestellt. Ein Strafverfahren, in dem Schaller selbst nicht belangt wurde, ging 2020 ohne Urteil zu Ende.(dpa/afp)

 



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