Metzger in Kalifornien erinnert Kunden: „Tiere haben ein Recht auf Leben. Sie zu töten ist brutal und ungerecht.“

"Achtung: Tiere haben ein Recht auf Leben. Sie zu töten ist brutal und ungerecht, egal auf welche Art und Weise das geschieht." Das steht seit einigen Tagen auf einem Schild im Fenster der Fleischerei The Local Butcher Shop.
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Ein KalbFoto: YURI KADOBNOV/AFP/Getty Images
Epoch Times10. August 2017

Ein Metzger, der auf die Grausamkeit des Verzehrs von Tieren hinweist. Unmöglich? Nicht in Kalifornien, in der als ökologisch und grün bekannten Universitätsstadt Berkeley.

Dort gingen Tierschutzaktivisten dem örtlichen Metzger derart auf die Nerven, dass beide Seiten schließlich eine Art Friedenspakt schlossen: The Local Butcher Shop hängte ein Schild auf, das Kunden an die Tierrechte erinnert.

„Achtung: Tiere haben ein Recht auf Leben. Sie zu töten ist brutal und ungerecht, egal auf welche Art und Weise das geschieht.“ Das steht seit einigen Tagen auf einem Schild im Fenster der Fleischerei. Betrieben wird der Laden von Monica Rocchino und ihrem Mann Aaron. Die beiden waren mit ihrem Latein am Ende, nachdem Aktivisten der Gruppe Direct Action Everywhere (DXE) vier Monate lang vor ihrem Shop Ärger gemacht hatten.

„Sie sagten, dass sie sich ein fleischfreies Berkeley wünschen“, sagt die Besitzerin, „und dass sie bereit sind, für unsere Schließung zu sorgen“. Woche für Woche, immer sonntags, wenn im Butcher Shop die Kurse zur Wurstherstellung und Fleischzerlegung stattfanden, protestierten die Aktivisten lautstark für Tierrechte. Manche kamen nackt, andere kunstblutverschmiert, wieder andere in Alufolie eingehüllt.

Aktivisten stellen Bedingungen

„Schließlich haben wir sie gefragt, was wir tun können“, erzählt Monica Rocchino AFP. Sie würden darüber nachdenken, entgegneten die Aktivisten, setzten ihren Protest aber noch einmal für zehn Wochen fort und verärgerten allmählich Nachbarn und umliegende Geschäfte. Dann stellten sie ihre Bedingungen: Entweder wird der Shop ein veganer Metzger oder er stellt seine Kurse ein oder er bringt ein Schild an, auf dem steht, dass Tiere Rechte haben.

Das Ehepaar entschied sich für den schriftlichen Hinweis und erklärt, bislang habe das Schild keine Auswirkungen auf die Zahl der Kunden. Sie achteten stets darauf, dass das Fleisch von lokalen Höfen komme, frei von Antibiotika sei und dass die Tiere human behandelt würden, stellt Rocchino klar. „Unsere Kunden wissen das und unterstützen uns.“

Dass der Hinweis auf Tierrechte die Aktivisten aber nicht gänzlich besänftigen dürfte, ist auch der Metzgerin klar: „Für sie gilt: Entweder du tötest Tiere oder du tust es nicht. Ich kann diese Meinung nachvollziehen, aber es ist etwas anderes, sie anderen Menschen aufzuzwingen.“ Die Kurse, wie man ein Schweinebein richtig bearbeitet oder Brühe herstellt, werden weiter angepriesen.

„Wir hassen keine Metzger – wir lieben Tiere“

Diese Kurse sind den Aktivisten von DXE ein besonders großes Dorn im Auge. Einem seiner Mitstreiter sei das Blut in den Adern gefroren, als er eine Werbung für einen Kurs gesehen habe, wie ein Tier richtig in seine Einzelteile zertrennt wird, erzählt Matt Johnson von der Organisation. Genauso wie die bekanntere Tierschutzorganisation Peta protestiert DXE „überall dort, wo Gewalt gegen Tiere normal ist – Rodeo, Zirkus, Restaurants, Metzger“.

Ihr Protest richtet sich nicht gegen die Menschen, stellt Johnson klar. „Wir hassen keine Metzger – wir lieben Tiere.“ Das linkskritische Berkeley ist von Protesten gegen den Vietnamkrieg und gegen rechtspopulistische Redner bis zu Kampagnen für eine umweltbewusste Ernährung so Einiges gewohnt. Eine Metzgerei, die auf Tierrechte hinweist, könnte also erst der Anfang im Kampf für ein fleischloses Berkeley sein. (afp)



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