Migranten sollen vor Olympia in die Provinzen gebracht werden – Bürgermeister schlägt Alarm

Zu den Olympischen Sommerspielen 2024 will sich Paris von seiner besten Seite zeigen. Dazu gehört auch der Umgang mit Migranten. Sie sollen zuvor in der Provinz verteilt werden – der Bürgermeister von Lavaur, Bernard Carayon, ist damit nicht einverstanden.
Titelbild
Migranten am Canal de Saint-Martin am Quai de Valmy in Paris. Der Canal de Saint-Martin ist Teil der Route, entlang der die Olympische Flamme am 26. Juli 2024 getragen wird.Foto: LUCAS BARIOULET/AFP über Getty Images
Von 27. Januar 2024

Die Politik, Migranten von der Île-de-France in die Provinz zu verteilen, spaltet die Städte und Dörfer. Der Bürgermeister von Lavaur, Bernard Carayon, schlägt Alarm.

In Paris finden vom 26. Juli bis zum 11. August die Olympischen Spiele 2024 statt. Im Vorfeld wird eine Entlastung der Aufnahmeeinrichtungen für Migranten in der Region Île-de-France erwartet. Migranten sollen daher in das Landesinnere Frankreichs gebracht werden.

Doch auf dem Land, vom Département Indre im zentralen Teil Frankreichs bis zum Département Tarn im Südwesten, spaltet eine solche Maßnahme die Städte und Dörfer.

Bürgermeister sollen ihrem Ort die Wahrheit sagen

Angesichts einer von Doppelmoral geprägten Politik, die den ohnehin schon angeschlagenen ländlichen Gebieten die Probleme der Vorstädte aufbürdet, beschloss der Bürgermeister von Lavaur, diesem Vorhaben die Stirn zu bieten. Lavaur ist eine Stadt mit 11.000 Einwohnern im Département Tarn.

In einem Brief an die Bürgermeister Frankreichs ruft Bernard Carayon (Abgeordneter der konservativen Partei Les Républicains), seine Kollegen dazu auf, „ihre Weigerung, Einwanderer aufzunehmen“, in ihrem Dorf bekannt zu geben.

Er hält das Vorhaben für „verantwortungslos“, ja sogar „gefährlich“, berichtet „Le Figaro“ am Montag, 22. Januar.

„Migranten sind keine Möbelstücke“

Gegenüber dem Onlinemedium „Boulevard Voltaire“ erklärte er: „Die Migranten von Paris in ländliche Gebiete zu bringen, ist menschenunwürdig. Sie sind keine Möbel, die man umzieht. Alles nur, um die Stadt sauberer und die Migranten weniger sichtbar zu machen: Das ist empörend.“

Bernard Carayon kritisierte auch die Gewährung des mutmaßlichen Flüchtlingsstatus an Personen ohne ausführliche Überprüfung sowie die nachlässige Umsetzung von Abschiebungsverfahren. Er betonte, dass 75 Prozent der Franzosen gegen Einwanderung seien und dass es einen Zusammenhang zwischen „Masseneinwanderung“, „Kriminalität“ und „Verbrechen“ gebe, so „Le Figaro“.

Carayon an seine Kollegen: „Sie sind verantwortlich“

In Hinblick auf mögliche finanzielle Strafen für die Verweigerung der Aufnahme von Migranten warnte der Bürgermeister seine Amtskollegen: „Wenn es in Ihrer Gemeinde zu einem Anstieg der Kriminalität oder zu abwehrenden Reaktionen auf Migranten kommt, werden Ihre Mitbürger Sie und nicht den Staat für diese Situation verantwortlich machen.“

Bernard Carayon wandte sich bereits am 15. Dezember an den Präfekten des Département Tarn, Michel Vilbois.

Als dieser nicht antwortete, verfasste der Politiker am 8. Januar einen weiteren Brief an den Präfekten. Darin heißt es: „Indem wir es leugnen, erhalten wir den Zorn der Bevölkerung, ja sogar eine unerträgliche Fremdenfeindlichkeit aufrecht.“

Der Artikel erschien zuerst in der französischen Epoch Times unter dem Titel: „Répartition des migrants en province pour les JO: Bernard Carayon tire la sonnette d’alarme“ (Deutsche Bearbeitung ks)



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