Mindestens 143 Tote nach Erdbeben im Westen Nepals

Bei einem Erdbeben der Stärke 5,6 im Westen Nepals sind mindestens 143 Menschen gestorben und mehr als 100 weitere verletzt worden.
Menschen suchen in den Trümmern nach ihren Habseligkeiten.
Menschen suchen in den Trümmern nach ihren Habseligkeiten.Foto: Sunil Sharma/ZUMA Press Wire/dpa
Epoch Times4. November 2023

In den am schwersten getroffenen Distrikten Jajarkot und Rukum wurden mehr als 100 weitere Menschen verletzt, wie der Sprecher der nationalen Polizeibehörde, Kuber Kathayat, der Nachrichtenagentur AFP sagte. Die Erschütterungen waren bis in die 500 Kilometer entfernte indische Hauptstadt Neu Delhi zu spüren.

Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS lag das Zentrum des Bebens in einer Tiefe von 18 Kilometern im äußersten Westen des Himalaya-Staats, unweit der Grenze zu Tibet. Eine Stunde nach dem Beben folgte laut USGS ein Nachbeben der Stärke 4,0.

Viele Menschen wurden am späten Freitagabend im Schlaf von dem Erdbeben überrascht. Zahlreiche Lehmhäuser stürzten ein.

„Es ist passiert, als wir schliefen“, sagte Kamala Oli der Nachrichtenagentur AFP im Krankenhaus von Nepalgunj. „Wir waren zu dritt im Haus. Nur zwei von uns haben überlebt“, erzählte sie, während sie ihr Baby in den Armen wog. Dutzende Überlebende mit Knochenbrüchen und Kopfverletzungen wurden zur Behandlung in die Klinik in der Kleinstadt nahe der Grenze zu Indien gebracht.

Dem nationalen Polizeisprecher zufolge starben mindestens 105 Menschen in Jajarkot und 38 in Rukum. Laut einem Sprecher der Polizei in der Provinz Karnali, Gopal Chandra Bhattarai, waren zahlreiche Sicherheitskräfte zu Fuß oder mit Hubschraubern im Einsatz, um die Rettungsmaßnahmen zu unterstützen. Da sich das Beben in einer entlegenen Gebirgsregion ereignete, sei es schwierig, Informationen zu erhalten, sagte er. Einige Straßen seien nach dem Erdbeben blockiert, es werde jedoch versucht, das betroffene Gebiet auf anderen Wegen zu erreichen.

Auf in Onlinenetzwerken verbreiteten Videoaufnahmen waren Einwohner zu sehen, die in der Dunkelheit versuchten, Menschen aus den Trümmern eingestürzter Häuser zu befreien. Zahlreiche Lehmbauten wurden beschädigt oder stürzten komplett ein. Überlebende hielten sich unter freiem Himmel auf, während die Sirenen von Rettungswagen heulten. In Jajarkot wurde das Krankenhaus von Menschen gestürmt, die Verletzte dorthin brachten.

Der nepalesische Regierungschef Pushpa Kamal Dahal traf am Samstag im Erdbebengebiet ein. Zuvor hatte er im Onlinedienst X (ehemals Twitter) seine „tiefe Trauer“ angesichts der durch das Erdbeben verursachten „menschlichen und materiellen Schäden“ ausgedrückt.

Indiens Premierminister Narendra Modi bekundete seine „tiefe Trauer“ über die Todesopfer. Indien sei „solidarisch mit dem nepalesischen Volk“ und bereit, „jegliche mögliche Hilfe bereitzustellen“.

Nepal wird häufig von Erdbeben erschüttert. Das Land liegt an einer Bruchstelle zwischen der indischen und der eurasischen Kontinentalplatte, durch deren Kollision das Himalaya-Gebirge entstanden ist. Im November 2022 starben sechs Menschen bei einem Beben der Stärke 5,6 im Distrikt Doti, der an den nun getroffenen Distrikt Jajarkot angrenzt.

2015 waren bei einem Beben der Stärke 7,8 fast 9000 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 22.000 Menschen wurden verletzt. Zahlreiche historisch und kulturell bedeutende Bauwerke wurden damals schwer beschädigt – unter anderem im bei Touristen beliebten Kathmandu-Tal. (afp)



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