Mit Sekundenkleber gegen Australiens Asylpolitik – Parlament kurzzeitig lahmgelegt

Mit einem lautstarken Protest gegen Australiens Flüchtlingspolitik haben dutzende Aktivisten am Mittwoch das Parlament kurzzeitig lahmgelegt.
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Proteste gegen die restriktive Flüchtlingspolitik in Australien.Foto: Chris Hopkins/Getty Images
Epoch Times30. November 2016

Mit einem lautstarken Protest gegen Australiens Flüchtlingspolitik haben dutzende Aktivisten am Mittwoch das Parlament kurzzeitig lahmgelegt. Etwa 30 Demonstranten riefen von der Zuschauer-Empore aus während der laufenden Debatte Slogans wie „Schließt die Haftzentren“ und „Wo ist euer moralischer Kompass?“ Als Sicherheitskräfte die Protestierenden abführen wollten, klebten einige von ihnen ihre Hände mit Sekundenkleber am Geländer fest.

Australien ist für seine harsche Einwanderungspolitik bekannt. Schutzsuchende werden nicht ins Land gelassen, sondern in Lager auf die Pazifikinsel Nauru oder nach Papua-Neuguinea gebracht. Die Demonstranten, die der Gruppe Whistleblowers Activists and Citizens Alliance (WACA) angehörten, bezeichneten die Inhaftierung der Flüchtlinge als „Notstand“.

Parlamentspräsident Tony Smith unterbrach die Debatte wegen des Protests. Das Kabinettsmitglied Christopher Pyne sprach von der schwerwiegendsten Störung des Parlamentsbetriebs seit 20 Jahren. Die Sicherheitskräfte nahmen Desinfektionsmittel zur Hilfe, um die an der Brüstung festklebenden Aktivisten loszubekommen. Einige Demonstranten wurden gewaltsam aus dem Parlamentsgebäude gebracht. Die Sitzung wurde anschließend fortgesetzt.

Die WACA-Gruppe fordert, die Flüchtlinge nach Australien zu bringen. Die restriktive australische Asylpolitik stößt auch immer wieder im Ausland auf scharfe Kritik. Menschenrechtsorganisationen berichteten zudem wiederholt über Fälle von sexuellen Übergriffen, Kindesmissbrauch und Selbstverletzungen in den Camps. (afp)



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