Moskau: 959 ukrainische Soldaten haben sich in Mariupol ergeben

In dem Asow-Stahlwerk hatten sich die letzten ukrainischen Verteidiger der Hafenstadt Mariupol verschanzt. Nach russischen Angaben sollen sich nun fast 1.000 Kämpfer ergeben haben.
Rauch steigt während des Beschusses aus dem Stahlwerk Azovstal in Mariupol auf.
Rauch steigt während des Beschusses aus dem Stahlwerk Azovstal in Mariupol auf. Symbolbild.Foto: Alexei Alexandrov/AP/dpa
Epoch Times18. Mai 2022

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Russland hat nach eigenen Angaben fast 700 weitere ukrainische Soldaten aus dem belagerten Asow-Stahlwerk in Mariupol evakuiert. In den vergangenen 24 Stunden hätten sich 694 Kämpfer ergeben, unter ihnen 29 Verletzte, teilte das russische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Insgesamt hätten sich seit Montag somit 959 ukrainische Soldaten auf dem Werksgelände in Mariupol ergeben, darunter 80 Verletzte. Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung für diese Zahl.

Kiew hatte – wie zuvor auch Moskau – von etwas mehr als 260 Soldaten gesprochen, die von dem Werksgelände evakuiert worden seien. Unter ihnen waren übereinstimmenden Angaben beider Seiten zufolge auch mehr als 50 Verletzte.

Soldaten, die medizinische Behandlung benötigten, seien in ein Krankenhaus in Nowoasowsk gebracht worden, hieß es aus Moskau. Kiew hofft auf einen Gefangenenaustausch der Soldaten aus Mariupol mit Russland. Moskau hat sich bislang aber noch nicht dazu geäußert.

Unterschiedliche Schätzungen zu Zahl der Kämpfer

Im April hatte der Kreml nach wochenlanger Belagerung erklärt, die Kontrolle über die ukrainische Hafenstadt Mariupol übernommen zu haben. Allerdings hatten sich hunderte ukrainische Soldaten im Tunnelsystem unter dem riesigen Industriekomplex verschanzt und wurden von russischen Truppen belagert.

Wie viele Kämpfer sich aktuell noch auf dem weitläufigen Werksgelände aufhalten, war zunächst unklar. Unterschiedlichen Schätzungen zufolge sollen es vor Beginn der Evakuierungsaktion zwischen 1.000 und 2.500 gewesen sein. Die letzten Zivilisten waren bereits vor rund eineinhalb Wochen mit internationaler Hilfe in Sicherheit gebracht worden.

Russischer Vize-Regierungschef im besetzten Cherson

Russland zeigt sich weiterhin entschlossen, das besetzte Gebiet Cherson in der Südukraine an sich zu binden. Die Region um die Hafenstadt werde einen „würdigen Platz in unserer russischen Familie“ einnehmen, sagte Russlands Vize-Regierungschef Marat Chusnullin bei einem Besuch in Cherson am Dienstag. Man werde künftig zusammenleben und -arbeiten, zitierte ihn die russische Staatsagentur Ria Nowosti.

Russland führte in der Region zum 1. Mai bereits den russischen Rubel als offizielles Zahlungsmittel ein. Der Vizechef der prorussischen Verwaltung von Cherson, Kirill Stremoussow, brachte vor einigen Tagen ein formelles Beitrittsgesuch an Kremlchef Wladimir Putin ins Gespräch. Den Verzicht auf ein zuvor erwogenes Referendum begründete er damit, dass ein solcher Volksentscheid auf der von Russland 2014 annektierten Halbinsel Krim international nicht anerkannt wurde. Die ukrainische Regierung zeigt sich dagegen überzeugt, dass eine Russifizierung des Gebiets Cherson scheitern werde. (dpa/afp/red)



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