Bundesregierung plant „Getreidebrücke“ für die Ukraine

Die neuesten Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine im Newsticker.
Epoch Times25. April 2022

19:37 Uhr: Estland vertraut bei russischem Angriff auf Beistand von Deutschland und Nato

Estlands Regierungschefin Kaja Kallas hat sich überzeugt gezeigt, dass Deutschland und die Nato ihr Land im Falle eines russischen Angriffs verteidigen würden. Nach der Nato-Beistandsklausel sei „ein Angriff auf ein Land auch ein Angriff auf alle Länder“ der Militärallianz, sagte Kallas bei ihrem Besuch in Berlin dem Sender Welt. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erklärte nach einem Treffen, Deutschland nehme „die Sorgen Estlands und aller Verbündeter sehr ernst“.

„Wenn Russland wirklich Estland oder Lettland oder Litauen angreifen würde, dann bedeutet das, dass es sofort zu einem vollen Krieg mit Deutschland, den USA, Polen und anderen Ländern ausufern würde“, sagte Kallas Welt-TV. Sie betonte, ihr Land mache sich „keine Illusionen“ mit Blick auf Russland: „Obwohl die Sowjetunion zusammengebrochen ist, sind die Träume von einem Imperium immer geblieben.“

Scholz und Kallas betonten laut Bundesregierung bei ihrem Treffen „die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit Estlands und Deutschlands“. Es gelte nun, „weiter alles daranzusetzen, den russischen Angriffskrieg zu beenden und die Unterstützung für die Ukraine weiter auszubauen“.

Als Sanktion wegen des Krieges in der Ukraine hatte Estland wie Lettland und Litauen zum 1. April seine Erdgas-Importe aus Russland eingestellt.

19:15 Uhr: Russland will Anschlag auf Kreml-nahen TV-Moderator vereitelt haben

Die russischen Behörden haben nach eigenen Angaben einen angeblich von der Ukraine angeordneten Mordanschlag auf den Kreml-nahen TV-Moderator Wladimir Solowjow vereitelt. Mehrere Mitglieder der „neonazistischen Terrorgruppe Nationalsozialismus/Weiße Macht“ seien festgenommen worden, teilte der Geheimdienst FSB laut russischen Nachrichtenagenturen am Montag mit. Die Gruppe habe auf Geheiß des „Geheimdienstes der Ukraine“ die „Ermordung“ Solowjows geplant gehabt.

Die Festgenommenen hätten „gestanden, den Mord an Solowjow geplant“ zu haben, erklärte der FSB. Demnach wollten sie anschließend „ins Ausland fliehen“.

Auf einem im Fernsehen verbreiteten Video des FSB waren halbnackte junge Männer zu sehen, die von Sicherheitskräften zu Boden gedrückt und festgenommen werden. Dem FSB zufolge sollen bei den Männern „gefälschte“ ukrainische Pässe sowie Pistolen, Drogen und Molotow-Cocktails gefunden worden sein. Auch ein Porträt von Adolf Hitler und ein T-Shirt mit einem Hakenkreuz seien unter den beschlagnahmten Dingen gewesen.

Solowjow gehört zu den bekanntesten Gesichtern in den russischen Staatsmedien. Seit den späten 90er Jahren moderiert er politische Talkshows. Für seine Tätigkeit wurde er von der russischen Regierung ausgezeichnet. Den „besonderen Militäreinsatz“ Russlands in der Ukraine befürwortet er.

Die Europäische Union betrachtet Solowjow als „Propagandisten“ des Kreml und hat Sanktionen gegen den TV-Moderator verhängt. Die italienische Polizei beschlagnahmte zuletzt Villen des Journalisten.

16:57 Uhr: Internationales Strafgericht schließt sich europäischen Ukraine-Ermittlern an

Die Untersuchung vermuteter russischer Kriegsverbrechen in der Ukraine nimmt Fahrt auf: Das Büro des Chefanklägers am Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) kündigte am Montag in Den Haag an, sich einem Ermittlungsteam um die Ukraine sowie die EU-Staaten Polen und Litauen anzuschließen. Eine solche Zusammenarbeit gilt als Novum.

IStGH-Chefankläger Karim Khan und die Generalstaatsanwälte der drei europäischen Länder unterzeichneten nach Angaben der EU-Justizagentur Eurojust ein Abkommen über die Zusammenarbeit. Dies sei „eine klare Botschaft, dass alle Anstrengungen unternommen werden, um Beweise für die in der Ukraine begangenen schweren Verbrechen zu sammeln und die Verantwortlichen vor Gericht zu stellen“, hieß es. Chefankläger Khan hatte vor rund zwei Wochen die ukrainische Stadt Butscha besucht, wo nach dem Abzug russischer Truppen die Leichen hunderter Zivilisten entdeckt worden waren. Dabei bezeichnete er die gesamte Ukraine als möglichen „Tatort“.

Die EU-Kommission schlug unterdessen in Brüssel vor, das Mandat von Eurojust für die Ermittlungen zu stärken. Durch eine Änderung der Eurojust-Verordnung soll es der in Den Haag ansässigen Behörde ermöglicht werden, Beweise für Kriegsverbrechen außerhalb der Ukraine aufzubewahren und sie dem IStGH zur Verfügung zu stellen. Konkret geht es etwa um Video- oder Audioaufnahmen sowie Satellitenbilder, die ansonsten Russland in die Hände fallen könnten.

16:44 Uhr: Bundesregierung plant „Getreidebrücke“ für die Ukraine

Die Bundesregierung will mit Hilfe der Deutschen Bahn AG dafür sorgen, dass die Ukraine trotz des Krieges weiterhin Getreide anbauen und in die Welt liefern kann. Durch Eisenbahntransporte der Gütertransporttochter DB Cargo sollen die diesjährige landwirtschaftliche Produktion in der Ukraine gesichert und derzeit fehlende Seetransporte ersetzt werden, berichtet das „Handelsblatt“ (Dienstagausgabe) unter Berufung auf Regierungskreise.

„Als Schienenverkehrsbeauftragter setze ich mich dafür ein, dass die 20 Millionen Tonnen Getreide abgefahren werden können, um eine Welthungerkatastrophe abzuwenden“, sagte der parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Michael Theurer, dem „Handelsblatt“ (Dienstagausgabe).

Theurer bestätigte, es würden Gespräche mit der ukrainischen Bahn sowie mit anderen europäischen Bahnen geführt, etwa den Nachbarbahnen in Polen, Tschechien, der Slowakei und Rumänien. Innerhalb der Bundesregierung laufe bereits die Ressortabstimmung, um die etwaige Finanzierung sicherzustellen. Bahntransporte sind deutlich teurer als Seetransporte, die die Ukraine für gewöhnlich für ihre Getreideexporte nutzt.

15:31 Uhr: Moskau erklärt 40 deutsche Diplomaten zu „unerwünschten Personen“

Russland hat 40 deutsche Diplomaten zu „unerwünschten Personen“ erklärt und damit deren Ausweisung verfügt. Dem deutschen Botschafter in Moskau sei am Montag ein Protestschreiben gegen die unfreundliche Politik Berlins und gegen die Ausweisung von 40 russischen Diplomaten Anfang April übergeben worden, teilte das Außenministerium in Moskau mit.

Die Zahl entspricht nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur etwa einem Drittel des deutschen diplomatischen Korps in Russland.

15:00 Uhr: Passagierzahl der russischen Airline Aeroflot im März um 20 Prozent gesunken

Russlands größte Fluggesellschaft Aeroflot hat wegen der Sanktionen des Westens im März ein Fünftel weniger Passagiere transportiert als im Vorjahresmonat. Die Zahl sank um 20,4 Prozent auf 2,2 Millionen, wie Aeroflot am Montag mitteilte. Der Rückgang bei internationalen Flügen betrug 50 Prozent, bei Inlandsflügen 15 Prozent. Zu Aeroflot gehören auch die Airlines Rossija und Pobeda.

Die EU hatte Ende Februar ihren Luftraum für russische Maschinen gesperrt und Sanktionen vor allem gegen die russische Flugzeugindustrie verhängt. Die russischen Airlines reduzierten ihre internationalen Flüge drastisch – auch weil sie fürchten, die meist von europäischen Firmen geleasten Flugzeuge könnten im Ausland konfisziert werden. Aeroflot stellte die internationalen Flüge Anfang März zunächst ganz ein. Mittlerweile fliegt die Fluggesellschaft aber wieder eine Reihe von Ländern an, darunter Iran, Armenien und Aserbaidschan.

14:44 Uhr: UNO verzeichnet mehr als 5,2 Millionen ukrainische Kriegsflüchtlinge

Innerhalb von 24 Stunden sind nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 45.000 weitere Menschen aus der Ukraine geflüchtet. Insgesamt flohen bereits mehr als 5,2 Millionen Ukrainer vor dem russischen Angriffskrieg, wie das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) am Montag mitteilte.

Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) der Vereinten Nationen sind seit Beginn der Invasion am 24. Februar zudem 218.000 Bürger aus Drittländern – vor allem Studenten und Wanderarbeiter – in die Nachbarländer geflohen. Darüber hinaus schätzt die IOM, dass mehr als 7,7 Millionen Menschen innerhalb der Ukraine auf der Flucht sind. Fast zwei Drittel der Kinder in der Ukraine mussten ihre Häuser verlassen, um sich in anderen Teilen des Landes oder im Ausland in Sicherheit zu bringen.

Vor der russischen Invasion lebten in der Ukraine 37 Millionen Menschen in den von der Regierung kontrollierten Regionen, also außerhalb der von Russland annektierten Halbinsel Krim und der pro-russischen Separatistenhochburgen im Osten der Ukraine.

14:20 Uhr: Kiew: Keine Einigung mit Moskau über Fluchtkorridor aus Stahlwerk in Mariupol

Die ukrainische Regierung hat nach eigenen Angaben keine Einigung mit Moskau über sichere Fluchtkorridore aus dem belagerten Stahlwerk in Mariupol erzielen können. „Leider gibt es keine Einigung über humanitäre Korridore aus Asow-Stahl heute“, schrieb Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk am Montag im Onlinedienst Telegram. Kurz zuvor hatte Moskau eine Feuerpause für das Asow-Stahlwerk angekündigt, in dem sich Berichten zufolge hunderte ukrainische Soldaten und Zivilisten verschanzt haben.

Die russischen Truppen würden ab 13.00 Uhr (MESZ) „alle Kampfhandlungen einstellen“ und „ihre Einheiten auf eine sichere Entfernung zurückziehen“, um die Evakuierung der Zivilisten zu gewährleisten, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau. Die Zivilisten würden „in jede von ihnen gewählte Richtung“ gebracht.

Die ukrainische Seite solle ihre „Bereitschaft“ zur Feuerpause „durch das Hissen weißer Flaggen“ auf dem Gelände des Stahlwerks deutlich machen, fügte das Ministerium hinzu.

In der vergangenen Woche hatte Russland erklärt, die strategisch wichtige Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer stehe vollständig unter russischer Kontrolle – mit Ausnahme des Stahlwerks. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Donnerstag angeordnet, das Werk weiter zu belagern – so engmaschig, dass „keine Fliege mehr heraus kann“.

13:33 Uhr: 17 Tote nach Brand in militärischem Forschungsinstitut in Russland

Vier Tage nach einem Brand in einem militärischen Forschungsinstitut in Russland ist die Zahl der Toten auf 17 gestiegen. Die Zahl der bestätigten Todesfälle in der Stadt Twer nordwestlich von Moskau habe sich seit dem Unglück am Donnerstag auf 17 erhöht, erklärten die Regionalbehörden am Montag. Unmittelbar nach dem Unglück war von sechs Toten die Rede gewesen.

Das Zentrale Forschungsinstitut der russischen Luft- und Raumfahrtkräfte war am vergangenen Donnerstag in Brand geraten. Augenzeugen berichteten im russischen Fernsehen, mehrere Mitarbeiter seien aus den Fenstern der oberen Stockwerke gesprungen, um den Flammen zu entkommen.

Ersten Erkenntnissen zufolge könnte der Brand durch veraltete Elektrokabel verursacht worden sein, wie die russische Nachrichtenagentur Tass berichtete. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums forscht das Institut in Twer unter anderem im Bereich der Luft- und Raumfahrtverteidigung sowie an der Entwicklung neuer Luftabwehrsysteme.

13:03 Uhr: Moskau kündigt Feuerpause um Asow-Stahlwerk in Mariupol an

Moskau hat für Montag eine Feuerpause für das Gebiet um das Asow-Stahlwerk in der ukrainischen Stadt Mariupol angekündigt. Die russischen Truppen würden ab 13.00 Uhr (MESZ) „alle Kampfhandlungen einstellen“ und „ihre Einheiten auf eine sichere Entfernung zurückziehen“, um die Evakuierung der Zivilisten zu gewährleisten, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Die Zivilisten würden „in jede von ihnen gewählte Richtung“ gebracht.

Die ukrainische Seite solle ihre „Bereitschaft“ zur Feuerpause „durch das Hissen weißer Flaggen“ auf dem Gelände des Stahlwerks deutlich machen, fügte das Ministerium hinzu.

Vergangene Woche hatte Russland erklärt, die strategisch wichtige Hafenstadt am Asowschen Meer stehe vollständig unter russischer Kontrolle – mit Ausnahme des Stahlwerks. Auf dem Gelände haben sich Berichten zufolge hunderte ukrainische Soldaten und Zivilisten verschanzt. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Donnerstag angeordnet, das Werk weiter zu belagern – so engmaschig, dass „keine Fliege mehr heraus kann“.

12:33 Uhr: Deutschland wartet mit Rückkehr von Diplomaten nach Kiew ab

Deutschland will zunächst nicht dem Schritt der USA folgen, Diplomaten zurück in die Ukraine zu schicken. Das Auswärtige Amt bewerte die Lage „stetig neu“, sagte eine Sprecherin am Montag in Berlin. Dies geschehe auch „mit Blick auf die Frage, wie wir und wann wir mit eigenem diplomatischen Personal wieder vor Ort sein werden“. Die deutsche Botschaft in Kiew sei aber weiter nicht besetzt, die diplomatische Arbeit werde von Teams außerhalb der Ukraine gewährleistet.

US-Außenminister Antony Blinken und US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hatten zuvor bei ihrem Besuch in Kiew eine schrittweise Rückkehr von US-Diplomaten in die Ukraine angekündigt. „Ab dieser Woche“ würden Diplomaten tagsüber in die Ukraine reisen, sagte ein hochrangiger Beamter des US-Außenministeriums in der Nacht zum Montag vor Journalisten.

Blinken erklärte, dass US-Präsident Joe Biden in den kommenden Tagen die derzeitige US-Botschafterin in der Slowakei, Bridget Brink, zur neuen Botschafterin in Kiew ernennen wolle. Der US-Botschafterposten in Kiew ist seit 2019 offiziell unbesetzt. Die US-Botschaft in Kiew war wie auch die deutsche Vertretung wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine evakuiert worden.

12:14 Uhr: Mehrere Eisenbahnstationen in der Ukraine beschossen

In der West- und Zentralukraine sind nach ukrainischen Angaben am Montagmorgen mehrere Raketen eingeschlagen.

Dabei seien auch fünf Eisenbahnstationen getroffen worden, teilte der Chef der ukrainischen Eisenbahn, Olexander Kamyschin, auf dem Telegram-Kanal des Unternehmens mit. „Die russischen Streitkräfte zerstören weiter systematisch die Infrastruktur der Eisenbahn“, kommentierte Kamyschin.

Seinen Angaben nach mussten aus Sicherheitsgründen die Route und der Fahrplan von mehreren Zügen geändert werden. Zu möglichen Verletzten gibt es widersprüchliche Angaben. Über Raketenangriffe hatten auch die Behörden des westukrainischen Gebiets Lwiw und von Winnyzja, südwestlich von Kiew, berichtet.

11:49 Uhr: Rüstungsfirmen bereiten Panzer-Munitionslieferungen an Ukraine vor

Mehrere internationale Rüstungsfirmen bereiten offenbar große Munitionslieferungen für Kampfpanzer vom Typ Leopard 1 an die Ukraine vor. Das berichtet das Portal „Business Insider“ unter Berufung auf Industriekreise. Dem Vernehmen wurden detaillierte Konzepte erarbeitet, die Panzer über lange Zeiträume mit Munition und Ersatzteilen zu versorgen, heißt es.

Die Rede ist von Munition in hoher fünfstelliger Stückzahl, die im Ausland gekauft und an die Ukraine weiterverkauft werden könne. Bei der Bundesregierung sind nach Informationen von „Business Insider“ bisher keine Anträge auf den Verkauf beziehungsweise Weiterverkauf von 105mm-Munition an die Ukraine eingegangen. Regierungsintern werde aber signalisiert, dass solche Anträge eine gute Chance auf Bewilligung hätten.

„Wir begrüßen, wenn die Industrie nach Möglichkeiten sucht, den Ringtausch zugunsten der Ukraine effektiv zu machen – und dazu gehört auch das Thema Munition“, sagte ein hochrangiger Beamter im Wirtschaftsministerium dem Portal. „Keinem Menschen ist mit Panzern geholfen, die nicht schießen können. Aber die Industrie soll bitte auch die Anträge stellen.“

10:57 Uhr: Neue russische Angriffsversuche Richtung Kramatorsk

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben mehrere russische Angriffe im Osten der Ukraine abgewehrt. „In Richtung Isjum – Barwinkowe und Isjum – Kramatorsk hat der Feind Sturmversuche unternommen, aber keinen Erfolg gehabt, dabei hat er die Ortschaften Welika Komyschuwacha, Wirnopillja und Nowa Dmytriwka beschossen“, teilte der ukrainische Generalstab am Montag in seinem Lagebericht mit.

Im Bereich Donezk und weiter südlich beschränkten sich die russischen Kampfhandlungen demnach vor allem auf starkes Artilleriefeuer auf die ukrainischen Stellungen. Einzig in der seit Wochen umkämpften Kleinstadt Popasna habe es weitere Sturmversuche gegeben. In der Stadt Mariupol sei das Stahlwerk Azovstal mit Bomben und Raketen beschossen worden, heißt es weiter. Zu eigenen Verlusten machte der Generalstab dabei keine Angaben. Die russische Seite soll 13 Panzer und darüber hinaus weitere Militärtechnik verloren haben.

10:56 Uhr: Früherer Düsseldorfer Oberbürgermeister Geisel löscht umstrittenen Ukraine-Beitrag

Auf Bitten des nordrhein-westfälischen SPD-Spitzenkandidaten zur Landtagswahl, Thomas Kutschaty, hat der ehemalige Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) einen umstrittenen Blogbeitrag zum Ukraine-Krieg gelöscht. „Thomas Kutschaty hat mich gebeten, den Beitrag aus dem Netz zu nehmen – ich verstehe dies vor dem Hintergrund, dass der Beitrag in den sozialen Medien zum Anlass genommen wird, gegen die SPD zu polemisieren“, erklärte Geisel am Montag auf seiner Webseite. Der Beitrag habe keine Parteiposition, sondern eine persönliche Meinung wiedergegeben.

In seinem Text hatte der SPD-Politiker „Kriegsverbrechen“ in der Ukraine relativiert und eine „ukrainische Genozidrhetorik“ kritisiert. In den sozialen Medien sorgte der an den ukrainischen Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, gerichtete Beitrag für heftige Kritik an dem früheren Oberbürgermeister. Melnyk warf der SPD daraufhin vor, sich nicht von ihrer „ruhmlosen Russland-Vergangenheit“ verabschiedet zu haben. In einem Telefonat bat Kutschaty Geisel schließlich nach eigenen Angaben darum, den Beitrag zurückzuziehen.

Thomas Geisel war von 2014 bis 2020 Oberbürgermeister der Landeshauptstadt. Bei der Kommunalwahl am 27. September 2020 unterlag er seinem CDU-Herausforderer Stephan Keller. Die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen findet am 15. Mai statt.

9:40 Uhr: Austin: Mit der richtigen Militärausrüstung kann die Ukraine den Krieg gewinnen

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Die Ukraine kann den Krieg gegen Russland nach Einschätzung von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin gewinnen, falls sie ausreichend militärische Unterstützung erhält. „Der erste Schritt zum Sieg ist der Glaube daran, dass man gewinnen kann“, sagte der Pentagon-Chef am Montag während seiner Rückreise von einem Besuch in Kiew. Davon sei die Ukraine überzeugt. „Sie können gewinnen, wenn sie die richtige Ausrüstung und die richtige Unterstützung haben“, betonte Austin.

Russland müsse hingegen weiter geschwächt werden. Durch den Krieg habe das Land bereits „viele militärische Fähigkeiten eingebüßt“ und viele Soldaten verloren. „Wir wollen, dass Russland so weit geschwächt wird, dass zu so etwas wie dem Einmarsch in die Ukraine nicht mehr in der Lage ist“, sagte der Pentagon-Chef.

Austin hatte am Sonntagabend zusammen mit US-Außenminister Antony Blinken den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew getroffen. Die beiden US-Minister kündigten eine schrittweise Rückkehr von US-Diplomaten in die Ukraine sowie weitere Militärhilfe an.

8:55 Uhr: Großbritannien: Russland erzielt kaum Fortschritte in Ostukraine

Russland hat nach Einschätzung britischer Geheimdienste bei der Offensive in der Ostukraine bisher kaum Fortschritte erzielt. Lediglich in einigen Bereichen seien geringfügige Fortschritte gemacht worden, teilte das britische Verteidigungsministerium am Montag mit. Ohne ausreichende Logistik und Kampfunterstützung habe Russland bisher noch keinen bedeutenden Durchbruch erzielt.

Russlands Entscheidung, das Stahlwerk Asowstal in Mariupol eher zu belagern als anzugreifen, bedeute unterdessen, dass viele russische Einheiten in der Stadt stationiert bleiben und nicht neu eingesetzt werden können, so die Briten weiter. Die ukrainische Verteidigung von Mariupol habe auch viele russische Einheiten erschöpft und ihre Kampfkraft verringert.

8:48 Uhr: Brand in russischem Treibstofflager nahe der ukrainischen Grenze

In Russland ist nahe der ukrainischen Grenze ein großes Treibstofflager in Brand geraten. „Im Transneft-Treibstofflager Brjansk-Druschba in Brjansk ist ein Feuer ausgebrochen“, teilte das Ministerium für Notfallsituationen laut russischen Nachrichtenagenturen am Montag mit. Zur Brandursache äußerte sich das Ministerium nicht. Ersten Informationen zufolge gebe es keine Opfer, erklärte das Ministerium weiter. Das Feuer brach demnach gegen 02:00 Uhr nachts aus. Rettungskräfte und Feuerwehrleute seien vor Ort.

Brjansk liegt 150 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt und dient als Logistik-Stützpunkt für Russlands Militäreinsatz in der Ukraine. Laut der Nachrichtenagentur Interfax stand ein zweites Treibstofflager in der Region ebenfalls in Flammen. Dieser Bericht konnte zunächst jedoch nicht bestätigt werden.

Moskau hat die ukrainischen Streitkräfte wiederholt beschuldigt, Angriffe auf russischem Gebiet vorgenommen zu haben, unter anderem auf ein Dorf in der Region Brjansk Mitte April.

6:50 Uhr: Außen- und Verteidigungsminister der USA mit Selenskyj zusammengetroffen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist am Sonntagabend in Kiew mit US-Außenminister Antony Blinken und US-Verteidigungsminister Lloyd Austin zusammengetroffen. Die Besucher aus den USA unterhielten sich „in diesem Moment mit dem Präsidenten“, sagte Selenskyjs Berater Oleksij Arestowitsch in einem Interview auf der Videoplattform Youtube.

Bei den Gesprächen mit Blinken und Austin sollte es nach Angaben Selenskyjs um die US-Waffenlieferungen für die ukrainischen Streitkräfte gehen. Arestowitsch bekräftigte, die Minister wären nicht gekommen, wenn sie nicht zu weiteren Lieferungen „bereit“ wären. Am späten Abend schrieb Selenskyj auf Twitter, die „US-ukrainische Freundschaft und Partnerschaft ist stärker als je zuvor“. Das US-Außenministerium wollte zu der Reise keine Angaben machen.

(afp/dpa/dts/red)



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