Nach Ende von Friedensmission: Bundeswehr plant Sprengung von Munition

Am 31. Dezember 2023 läuft das Mandat für den Blauhelm-Einsatz in Mali aus. Der genaue Umfang für die Entsorgung in der Wüste wird derzeit ermittelt.
Der UN-Sicherheitsrat hat entschieden, die Minusma-Mission in Mali zum Jahresende zu beenden.
Der UN-Sicherheitsrat hat entschieden, die MINUSMA-Mission in Mali zum Jahresende zu beenden.Foto: Kay Nietfeld/dpa
Von 6. Juli 2023

Im Zuge der Vorbereitungen des Abzugs der Bundeswehr aus Mali müssen auch große Mengen an Munition vernichtet werden. Darüber hatte die Wochenzeitung „Die Zeit“ berichtet.

Demnach sollen mehr als eintausend Handgranaten, Zehntausende 40-Millimeter-Geschosse und Dutzende Panzerfäuste in der Wüste des afrikanischen Landes zur Explosion gebracht werden. Damit will die Bundeswehr verhindern, dass die Munition russischen Wagner-Söldnern oder islamistischen Terroristen in die Hände fällt.

Grundsätzlich ist an einen Rücktransport gedacht

Ein Sprecher des Einsatzführungskommandos bestätigte dies nun und erklärte in Schwielowsee bei Potsdam, zwar solle die in Mali befindliche Munition grundsätzlich nach Deutschland zurückgebracht werden. Wenn es aber nicht möglich sei, sie sicher in der Luft zu transportieren oder ihr Verfallsdatum demnächst erreicht sei, solle sie vor Ort vernichtet werden. Der genaue Umfang werde derzeit ermittelt.

Im Zuge einer „Eventualfallplanung“ gebe es außerdem die „Option“, weiteres sicherheitsrelevantes Material – einschließlich Munition – zu zerstören, so der Sprecher weiter. „Dies gilt jedoch nur für den Fall, dass die Bundeswehr schneller abziehen sollte als bisher geplant“, betonte er. Derzeit finde „eine fortlaufende Bewertung der Zeitlinien für die Rückverlegung vor dem Hintergrund des neuen UN-Mandates“ statt.

Sicherheitsrat beschließt sechsmonatiges Abwicklungsmandat

Die am 1. Juli 2012 begonnene Friedensmission „MINUSMA“ endet Ende dieses Jahres. Der UN-Sicherheitsrat hat dies einstimmig per Resolution am Freitag, 30. Juni 2023, in New York beschlossen. Das Mandat war an jenem Tag abgelaufen. Der Rat verlängerte das sogenannte Abwicklungsmandat nur noch einmal, und zwar um sechs Monate. Mitte Juni hatte die Militärregierung Malis den Abzug aller 12.000 Soldaten gefordert.

Deutschland hatte das Ende einer Beteiligung an dem Einsatz schon zuvor beschlossen. Allerdings sollten die Soldaten bis zum 31. Mai 2024 abgezogen werden. Bereits im Frühjahr dieses Jahres hatten sie mit den Vorbereitungen begonnen. Nachdem es nun wiederholt Streit mit der Regierung gab – etwa wegen Flugrechten von Überwachungsdrohnen – beschloss der Sicherheitsrat nun ein früheres Ende der Mission.

 

 

 



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