Nawalnys Mutter besucht Grab ihres Sohnes in Moskau

Einen Tag nach der Beisetzung des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny in Moskau hat dessen Mutter erneut sein Grab besucht. Ljudmila Nawalnaja erschien in Begleitung der Schwiegermutter ihres Sohnes an der Grabstätte auf dem Friedhof in Moskau.
Tränen am Grab: Menschen legen einen Tag nach der Beerdigung von Alexej Nawalny Blumen ab. Das Polizeiaufgebot ist weiterhin groß.
Tränen am Grab: Menschen legen einen Tag nach der Beerdigung von Alexej Nawalny Blumen ab. Das Polizeiaufgebot ist weiterhin groß.Foto: Uncredited/AP/dpa
Epoch Times2. März 2024

Am Freitag hatten dort tausende Menschen Abschied genommen von Nawalny, der zwei Wochen zuvor in einer Strafkolonie in der Arktis gestorben war.

Die Trauernden hatten am Freitag stundenlang angestanden, um sich vom prominentesten Widersacher von Russlands Präsident Wladimir Putin zu verabschieden. Auch Nawalnys Mutter hatte am Freitag bereits an der Beerdigung teilgenommen. Am Samstag sahen AFP-Reporter nur wenige Besucher, die Blumen an Nawalnys Grab niederlegten. Die Polizei war auf dem Friedhof in der Nähe des Ufers der Moskwa weiterhin präsent.

Sie fühle „Trauer, Verzweiflung und Hoffnung“, sagte Natalia, eine 50-jährige Künstlerin, die ihren Nachnamen nicht nennen wollte. Nawalny habe „uns gebeten, nicht zu verzweifeln und zu kämpfen“, fügte sie hinzu.

Der 52-jährige Friedhofsbesucher Vadim erklärte, er empfinde „Trauer und Bitterkeit“ angesichts des Verlusts und forderte alle auf, sich so zu verhalten, „wie Alexej es gewollt hätte – damit die Menschen in unserem Land und auf der ganzen Welt glücklicher leben können“.

Weniger optimistisch gab sich der 29 Jahre alte IT-Mitarbeiter Roman: „Es ist traurig. Und es ist klar, dass alles, was (…) durch ihn aufgebaut worden ist, hier begraben wurde. Das war’s“.

Die Witwe des Oppositionspolitikers, Julia Nawalnaja, die beiden Kinder des Paares sowie Nawalnys Bruder leben im Ausland und blieben der Bestattung fern. Nawalnaja hatte erklärte, sie werde die Arbeit ihres Mannes fortsetzen, und Putin vorgeworfen, ihren Mann umgebracht zu haben.

An Freitag hatte die versammelte Menschenmenge Slogans wie „Nein zum Krieg“ und „Wir werden nicht verzeihen!“ skandiert. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation OVD-Info nahm die russische Polizei am Freitag landesweit mindestens 128 Menschen fest, die in 19 Städten an Gedenkfeiern für Nawalny teilgenommen hatten. (afp)



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