Nordkorea berichtet mit zwei Tagen Verspätung über Moons Wahlsieg in Südkorea

Mit zweitägiger Verspätung, aber dafür mit ganzen vier Sätzen in ungewohnter Ausführlichkeit hat Nordkorea über den Sieg von Moon Jae In bei der Präsidentschaftswahl in Südkorea berichtet.
Titelbild
Südkoreanischer Präsident Moon Jae-In.Foto: Chung Sung-Jun/Getty Images
Epoch Times12. Mai 2017

Mit zweitägiger Verspätung, aber dafür in ungewohnter Ausführlichkeit hat Nordkorea über den Sieg von Moon Jae In bei der Präsidentschaftswahl in Südkorea berichtet.

Ganze vier Sätze widmete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Donnerstag dem neuen südkoreanischen Staatschef, der nach seinem Amtsantritt seine Dialogbereitschaft gegenüber dem Norden angedeutet hatte.

„Moon Jae In (…) wurde zum 19. Präsidenten gewählt, mit einer Zustimmungsrate von 41 Prozent“, hieß es im ersten Satz des Berichts.

Moons Vorgängerin Park Geun Hye hatte KCNA bei ihrem Wahlsieg 2012 mit nur einem Satz gewürdigt – ohne sie dabei namentlich zu erwähnen. „Eine Kandidatin der Saenuri-Partei wurde im Süden mit hauchdünnem Vorsprung zur Präsidentin gewählt“, hieß es damals knapp.

Über den Sieg von Parks Vorgänger Lee Myung Bak, Vertreter einer harten Linie gegenüber Pjöngjang, hatten die Staatsmedien des international isolierten Nordens überhaupt nicht berichtet.

Park war wegen einer Korruptions-Affäre ihres Amtes enthoben worden. Deshalb war die Neuwahl in Südkorea notwendig geworden, die Moon, ein ehemaliger Menschenrechtsanwalt und Sohn nordkoreanischer Flüchtlinge, am Dienstag deutlich für sich entschieden hatte.

Auch auf die Amtsenthebung Parks nahm die KCNA-Berichterstattung über Moons Wahlsieg Bezug. „Die Wahl fand vor Ablauf der Amtszeit des Vorgängerregimes statt, weil die Verräterin Park Geun Hye auf einstimmigen Wunsch der Südkoreaner aus dem Amt entlassen wurde, für das Begehen von Verbrechen, die in der Geschichte der Politik Südkoreas beispiellos sind“, schrieb die staatliche Nachrichtenagentur in großer Ausführlichkeit.

Formal befinden sich Süd- und Nordkorea noch immer im Kriegszustand, weil nach dem Koreakrieg der Jahre 1950 bis 1953 kein Friedensvertrag geschlossen wurde.

Moon hatte unmittelbar nach seinem Amtsantritt Bereitschaft zu einem Besuch im Nachbarland Nordkorea signalisiert.  Zuletzt hatten die Spannungen in der Region deutlich zugenommen, weil Nordkorea immer wieder Raketentests vornimmt und damit gegen UN-Resolutionen verstößt. (afp)



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