Österreichs Gesundheitsminister Anschober tritt inmitten der Corona-Krise zurück

Epoch Times13. April 2021

Der österreichische Sozial- und Gesundheitsminister Rudolf Anschober hat aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt erklärt.

Er habe in den vergangenen Wochen zwei Kreislaufzusammenbrüche gehabt, sagte der 60-jährige Grünen-Politiker am Dienstag (13. April) in einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz in Wien laut der Nachrichtenagentur APA.

Seit über einer Woche ist Anschober wegen Krankheit entschuldigt. Vor einigen Wochen hatte er sich diesbezüglich schon im Spital untersuchen lassen.

Ohne einen einzigen freien Tag habe er in den vergangenen 14 Monaten versucht alles zu geben. Er durfte die Hauptverantwortung tragen. Nun wäre er „überarbeitet und ausgepowert“, habe zunehmende Kreislaufprobleme, steigenden Blutdruck und Zuckerwerte, sowie beginnenden Tinnitus, sagte er während seiner persönlichen Erklärung.

In der „schwersten Gesundheitskrise seit Jahrzehnten“ brauche sein Land einen Gesundheitsminister, der „zu 100 Prozent fit ist“, begründete der 60-Jährige seinen Schritt.

Die Pandemie hätte nicht nur die größte Gesundheitskrise gebracht, sondern auch vielfach Belastung und Überlastung im Gesundheitsministerium. In vielen anderen Ländern der EU sei es ebenso, sagte Anschober und verwies darauf, dass etliche Gesundheitsminister bereits das Handtuch geworfen hätten.

Im „Neuland“ Pandemie sei „niemand fehlerlos“. Trotz Fehlern sei vieles richtig gemacht worden, äußerte sich der scheidende Minister bezüglich der Corona-Bekämpfungsstrategien. Zugleich sprach er auch kritische Punkte seiner Arbeit an. Es habe einen „Schuss Populismus“ und einen „Schuss Parteipolitik“ gegeben. Zudem sei er bedroht worden und stehe seit November unter Polizeischutz. Das habe ihm ebenso Energie gekostet, so Anschober.

Derzeit vertritt ihn Vizekanzler und Grünen-Chef Werner Kogler. Als Anschobers Nachfolger gilt der Allgemeinmediziner und Ärztekammer-Funktionär Wolfgang Mückstein als größter Favorit, wie die APA aus Regierungskreisen erfuhr. (afp/aa)



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