Präsident von Guinea-Bissau spricht von Putschversuch

Nach Zusammenstößen in Guinea-Bissau mit mindestens zwei Toten berichtet der Präsident von einem „Putschversuch“. Die Nationalgarde soll in ihre Unterkünfte zurückkehren, fordert die Armee.
Titelbild
Präsident Umaro Sissoco Embalo (C) während der Feiern zum 50. Unabhängigkeitstages in Bissau am 16. November 2023.Foto: SAMBA BALDE/AFP via Getty Images
Epoch Times3. Dezember 2023

Nach den Zusammenstößen in Guinea-Bissau mit mindestens zwei Toten hat Präsident Umaro Sissoco Embaló von einem „Putschversuch“ gesprochen. Dies werde „schwerwiegende Konsequenzen“ haben, sagte Embaló am Samstag nach seiner Rückkehr aus Dubai, wo er an der UN-Klimakonferenz teilgenommen hatte. Embaló, der im Dezember 2019 für eine fünfjährige Amtszeit gewählt worden war, hatte im Februar 2022 einen Putschversuch überstanden.

Die Armee rief am Samstag die Mitglieder der Nationalgarde auf, nach den Zusammenstößen mit der Präsidentengarde in ihre Unterkünfte zurückzukehren. Mitglieder der Nationalgarde hatten am Donnerstagabend eine Polizeiwache gestürmt und zwei Regierungsmitglieder vorübergehend befreit, die von der Polizei auf Veranlassung eines vom Präsidenten ernannten Sonderermittlers in Gewahrsam genommen worden waren.

Finanzminister Souleiman Seidi und Finanz-Staatssekretär Antonio Monteiro waren von der Polizei mehrere Stunden zu einer Geldentnahme von zehn Millionen Dollar (rund neun Millionen Euro) aus der Staatskasse befragt worden.

Früher gehörte es zu Portugal

Das Land leidet unter chronischer politischer Instabilität. Seit der Unabhängigkeit von Portugal im Jahr 1974 kam es in dem westafrikanischen Land zu einer Reihe von Putschen und Putschversuchen.

Guinea-Bissau ist ein Land in Westafrika. Es erstreckt sich über eine Fläche von 36.125 Quadratkilometern und hat eine geschätzte Bevölkerung von 2,02 Millionen Menschen. Die Hauptstadt von Guinea-Bissau ist Bissau, die offiziellen Sprachen sind Portugiesisch und Guinea-Bissau-Kreolisch, sowie andere lokale Sprachen wie Englisch, Französisch, Arabisch, Fula und Mandinka.

Das Land war eine ehemalige Kolonie Portugals und erlangte 1973/74 die Unabhängigkeit. Es zählt zu den ärmsten Ländern der Welt und grenzt an Senegal im Norden und Guinea im Südosten. (afp)



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