Preisexplosion trifft Europas Lebensmittelindustrie – Es drohen Produktionsstopps

Nachdem es bei den weltweiten Getreidepreisen eine leichte Entspannung gab, hoffte Europas Lebensmittelindustrie auf Entlastung an der Preisfront. Dazu wird es aber weiter nicht kommen – der nächste Schock infolge explodierender Energiepreise steht bevor.
Titelbild
Industrielle Produktion von Kuchen und Torten in einer großen Bäckerei. Symbolbild.Foto: iStock
Von 10. August 2022

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Die weltweiten Getreidepreise haben sich gegenüber ihrem Höchststand in der Zeit unmittelbar nach Beginn der russischen Militäroffensive in der Ukraine mittlerweile erholt. Wie „Bloomberg“ berichtet, sind die Beschaffungskosten in diesem Bereich im Juli zum vierten Mal in Folge gefallen.

Für Lebensmittelhersteller und Verbraucher wird sich die Situation voraussichtlich dennoch nicht entspannen: Die Rohstoffe zur Herstellung von Nahrungsmitteln, deren Verteuerung bereits im vergangenen Jahr eingesetzt hatte, mögen günstiger geworden sein – allerdings wiegen die explodierenden Energiepreise die dadurch bewirkte Entlastung auf.

Herstellungskosten für Frühstücksgebäck um 50 Prozent gestiegen

Der Finanz-Nachrichtenservice verweist illustrativ auf die Situation bei Brioche Pasquier, einen in Großbritannien ansässigen Großhersteller von Backwaren. Die Herstellung der Brötchen an der zentralen Produktionsstätte nahe London sei zuletzt um mindestens 50 Prozent teurer geworden.

Neben den Preisen für Erdgas, mit dem die Öfen befeuert werden, hätten auch jene für Butter, Eier oder Zucker erheblich angezogen – Zutaten, die für die Herstellung der Backwaren erforderlich sind. Die Energiekosten hätten ihren Zenit auch bei Weitem noch nicht erreicht. Bereits jetzt herrscht in der Lebensmittelindustrie Panik mit Blick auf die bevorstehenden Wintertage.

Geschäftsführer Ryan Peters spricht von einem „Dominoeffekt“ bei der Preisentwicklung. Der Gebäckhersteller müsse seine Preise für den Einzelhandel anheben, diese reichten die höheren Kosten im Einkauf an die Kunden weiter.

Lebensmittelhersteller fliehen aus Europa

Die Bank of England rechnet mit einem Höchststand der Inflation von 13 Prozent im laufenden Jahr. Infolgedessen sei damit zu rechnen, dass ein Drittel der britischen Haushalte mehr als zehn Prozent des eigenen Einkommens für Energie ausgeben müssten. Dazu komme nun auch die Gefahr einer Lebensmittelarmut.

Die Entwicklung der Energiepreise wird nach Ansicht von Experten noch heftigere Auswirkungen auf die Höhe der Inflation haben als die der Rohstoffpreise. Hersteller von Öl aus Sonnenblumenkernen, Raps oder Sojabohnen stellen bereits ihre Produktion in Europa und dem Vereinigten Königreich ein und verlagern diese in Regionen mit niedrigeren Energiepreisen. Die Verarbeitung von Ölsaaten in der EU und dem Vereinigten Königreich ist im Juni um 3,2 Prozent auf den niedrigsten Stand seit mindestens 2019 gefallen, zitiert „Bloomberg“ den Branchendienst Fediol.

Notfallpläne sehen Energie-Rationierungen vor

EU-Kartellkommissarin Margrethe Vestager räumt ein, dass die westlichen Sanktionen gegen Russland ein wesentlicher Grund für Preissteigerungen bei Energie und anderen Rohstoffen sind, die nun den Agrarsektor und die Lebensmittelindustrie treffen.

Sollte die Erdgasknappheit zu Rationierungen führen, könnten energieintensive Lebensmittelfabriken in ganz Europa ihre Produktionen einstellen. Die Notfallpläne mehrerer EU-Länder, darunter auch Deutschlands, sehen Maßnahmen dieser Art ausdrücklich vor. Sollten sie zum Tragen kommen, würde dies zu noch höheren Kosten für Lebensmittel führen.

Die Europäische Union hat in der vergangenen Woche ein Hilfspaket in Höhe von 110 Millionen Euro für Unternehmen im Agrarsektor beschlossen, die besonders stark unter der Preisentwicklung bei Energie, Düngemitteln und Rohstoffen leiden. Einzelne Mitgliedstaaten könnten schon bald mit eigenen Programmen nachziehen. Ob diese Mittel mehr als nur einen Tropfen auf dem heißen Stein darstellen können, bleibt jedoch ungewiss.

 

 



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