Putin zu Energie-Weltkongress und Gespräch mit Erdogan in Istanbul

Russlands Präsident Putin besucht die Türkei erstmals seit seiner Teilnahme am G20-Gipfel in Antalya im November 2015. Eine Woche später hatte die türkische Armee im syrischen Grenzgebiet einen russischen Kampfbomber abgeschossen.
Titelbild
Russlands Präsident Wladimir Putin (R) und ein türkischer Amtskollege Recep Tayyip ErdoganFoto: SERGEI KARPUKHIN /AFP/Getty Images
Epoch Times10. Oktober 2016

Der russische Präsident Wladimir Putin ist am Montag zu einem eintägigen Besuch in Istanbul eingetroffen. Geplant war zunächst eine Rede bei der Eröffnung des Weltkongresses für Energie, bevor er ab 17.00 Uhr (MESZ) mit seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan zusammentreffen sollte. Beide Politiker wollten ihr Engagement für das gemeinsame Pipelineprojekt TurkStream und den Bau des ersten Atomkraftwerks in der Türkei durch Moskau bekräftigen.

Die Pipeline soll Erdgas aus Russland durch das Schwarze Meer in die Türkei und südeuropäische Länder liefern. Moskau und Ankara sind bestrebt, ihre Wirtschaftsbeziehungen auszubauen und sie auf ein Volumen von 100 Milliarden Dollar (fast 90 Milliarden Euro) jährlich anzuheben.

Es handelt sich um Putins ersten Besuch in der Türkei seit seiner Teilnahme am G20-Gipfel in Antalya im November 2015. Eine Woche später hatte die türkische Armee im syrischen Grenzgebiet einen russischen Kampfbomber abgeschossen, was zu einer schweren diplomatischen Krise zwischen Russland und der Türkei führte. Moskau verhängte Wirtschaftssanktionen gegen die Türkei, unter anderem im Tourismusbereich.

Im Juli kam es schließlich nach einer schriftlichen Entschuldigung Erdogans für den Flugzeugabschuss zu einer überraschenden Annäherung zwischen den beiden Staatsoberhäuptern, die Erdogan mit einem Besuch in Sankt Petersburg Anfang August deutlich machte. Dort vereinbarte er mit Putin, die monatelang brachliegenden  Wirtschaftsbeziehungen wiederzubeleben.

Beide Politiker trafen sich erneut Anfang September beim Gipfeltreffen der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) im chinesischen Hangzhou. In der Frage des Gewaltkonflikts in Syrien bestehen zwischen Putin und Erdogan nach wie vor große Meinungsverschiedenheiten. Moskau ist ein Verbündeter des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, Erdogan unterstützt dessen bewaffnete Gegner. (afp/so)

 

 



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