Präsidentengarde im Niger hält Präsident Bazoum in ihrer Gewalt

Es gibt Berichte über einen Putschversuch in Niger. Präsident Mohamed Bazoum soll zurzeit mit Vertretern des Militärs verhandeln. In dem westafrikanischen Binnenstaat sind auch deutsche Soldaten stationiert.
Nigers Präsident Mohamed Bazoum bei einem Berlin-Besuch im Juli 2021.
Nigers Präsident Mohamed Bazoum bei einem Berlin-Besuch im Juli 2021.Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa Pool/dpa
Epoch Times26. Juli 2023

Update:

Die Präsidentengarde im westafrikanischen Niger, wo auch Bundeswehrsoldaten stationiert sind, hat Präsident Mohamed Bazoum in ihrer Gewalt und den Zugang zum Präsidentenpalast versperrt. „Teile der Präsidentengarde haben einen Wutanfall bekommen (…) und vergeblich versucht, die Streitkräfte und die Nationalgarde auf ihre Seite zu ziehen“, teilte das Büro des Präsidenten im Online-Dienst Twitter mit, der in „X“ umbenannt wurde. Die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) sprach von einem „Putschversuch“ und verurteilte diesen.

Die Armee und die Nationalgarde seien bereit, gegen die Präsidentengarde vorzugehen, wenn diese sich nicht wieder beruhige, betont die nigrische Präsidentschaft. Die Armee habe dafür ein Ultimatum gesetzt, hieß es im Umfeld des Präsidenten. Der Staatschef und seine Familie seien wohlauf. Der Anlass für die Aktion der Präsidentengarde war zunächst nicht bekannt., berichtet afp.

Putsch in Niger? – Auswärtiges Amt kann Lage aktuell nicht einschätzen

Das Auswärtige Amt hat nach Berichten über einen möglichen Putschversuch im westafrikanischen Niger noch kein genaues Lagebild. „Es ist so, dass die Lage, das haben mir die Kollegen berichtet, die Lage vor Ort weiterhin sehr unklar ist. Wir stehen sowohl mit unserer Botschaft vor Ort als auch mit internationalen Partnern dazu in Kontakt“, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin. „Und wenn es erforderlich ist, ergreifen wir natürlich auch entsprechende Maßnahmen.“

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin sagte, es sei zu früh, um die Lage zu bewerten. Die in dem Land eingesetzten deutschen Soldaten seien „erst mal in Sicherheit“. Wie es weitergehe, müsse in den kommenden Tagen bewertet werden. Die Bundeswehr unterhält in der Hauptstadt Niamey einen Lufttransportstützpunkt für das militärische Engagement in Westafrika, auf dem rund 100 deutsche Soldaten arbeiten. Dieser Stützpunkt ist auch für den laufenden Abzug der Bundeswehr aus dem benachbarten Mali wichtig.

Zwischenzeitlich war am Mittwoch nach Informationen der dpa auch der praktische Betrieb auf dem Flughafen der Hauptstadt Niamey eingestellt, dann aber wieder aufgenomen worden. Am Nachmittag lief die Abfertigung wieder.

Nigers Präsidentengarde soll Medienberichten zufolge am Morgen den Zugang zum Palast des Präsidenten in der Hauptstadt Niamey gesperrt haben. Unklar ist noch, ob es sich um einen Putschversuch durch das Militär handelt. Berichten zufolge verhandelt Nigers Präsident Mohamed Bazoum zurzeit mit Vertretern des Militärs. Erst Ende vorigen Jahres hatte die EU eine Militärmission im Niger beschlossen, um den Terrorismus in der Region zu bekämpfen. Die Bundeswehr stellt für diese EU-Mission bisher nur einige wenige Soldaten, die in Niamey sind. (dpa/er)



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