Rutte übersteht knapp Misstrauensabstimmung im Parlament

Titelbild
Mark RutteFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times2. April 2021

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte hat eine Misstrauensabstimmung im Parlament überstanden.

Die Abgeordneten sprach ihm am frühen Freitagmorgen mit knapper Mehrheit das Vertrauen aus. „Ich bleibe Ministerpräsident. Ich werde hart arbeiten, um das Vertrauen zurückzugewinnen“, sagte Rutte nach der Abstimmung.

Rutte hatte zuvor die Abgeordneten um Verzeihung gebeten. Rutte trägt den Spitznamen „Teflon-Mark“, da er bereits mehrere Regierungskrisen unbeschadet überstand.

Die Oppositionsparteien, die am Donnerstag die Misstrauensabstimmung gegen den langjährigen Regierungschef initiiert hatten, stimmten geschlossen gegen Rutte. Unterstützt wurde er von der Mitte-links-Partei D66 und den Christdemokraten.

Beide Parteien waren Teil der bisherigen Koalition unter Führung Ruttes. Alle Parteien mit Ausnahme von Ruttes Volkspartei für Freiheit und Demokratie (VVD) stimmten außerdem für einen Antrag, in dem das Verhalten des Regierungschefs gerügt wurde. Seine Glaubwürdigkeit sei ernsthaft beschädigt worden, hieß es dort.

Die Opposition wirft Rutte vor, während der Gespräche über die Bildung einer neuen Koalition gelogen zu haben. Zudem stand der Vorwurf im Raum, dass Rutte versuche den „unbequemen“ Abgeordneten Pieter Omtzigt durch eine Aufnahme in die zukünftige Regierung als Minister „aus dem Weg zu schaffen“.Vor dem Votum im Parlament wies der Ministerpräsident die Anschuldigungen zurück. „Ich habe nicht gelogen“, sagte er.

Rutte war wegen seines Umgangs mit dem Abgeordneten Pieter Omtzigt von der christdemokratischen Partei CDA unter Druck geraten. Dieser hatte dazu beigetragen, einen Skandal um Kinderbeihilfen aufzudecken, der im Januar zum Rücktritt Ruttes geführt hatte. Ruttes Regierung ist seitdem geschäftsführend im Amt.

In der vergangenen Woche fotografierten Journalisten am Rande der Beratungen über eine neue Koalition eine Gesprächsnotiz, die darauf hindeutete, dass Rutte für seinen Kritiker Omtzigt einen Ministerposten vorgesehen hat.

Der Regierungschef erklärte zunächst, bei den Gesprächen sei dies kein Thema gewesen. Als herauskam, dass dies doch der Fall gewesen ist, betonte Rutte, dass er sich zunächst nicht daran habe erinnern können. Erst bei einem Telefongespräch am Donnerstagmorgen sei es ihm wieder eingefallen.

Aus der Parlamentswahl Mitte März ging Ruttes VVD als stärkste Kraft hervor. Mögliche Koalitionspartner sind erneut die D66 und die Christdemokraten. (afp/er)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion