Saudi-Arabien fängt Raketen aus Jemen ab

Saudi-Arabien hat laut eigenen Angaben mehrere aus dem Nachbarland Jemen abgefeuerte Raketen abgefangen. Wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Samstag mitteilte, wurden zwei Kinder in der Stadt Dammam im Osten des Landes durch Raketentrümmer verletzt. Zudem wurden 14 Häuser beschädigt. Zwei weitere Raketen hatten demnach die Städte Nadschran und Dschasan im Süden des Landes zum Ziel.

Der Sprecher erklärte, die saudische Luftabwehr habe insgesamt drei ballistische Raketen sowie drei „bombenbeladene Drohnen“ abgefangen und zerstört. Er bezeichnete die Attacke als „brutales, unverantwortliches Verhalten“ der Huthi-Rebellen im Jemen.

Die von Saudi-Arabien geführte Koalition, die im Jemen gegen die Huthi-Rebellen kämpft, erklärte im Staatsfernsehen, sie werde „strenge Maßnahmen“ zum Schutz der Zivilbevölkerung ergreifen.

Der Jemen ist seit 2015 im Krieg

Wie schwer die Kinder bei dem Angriff verletzt wurden, war zunächst unklar. Die Huthi-Rebellen äußerten sich zudem nicht unmittelbar zur Attacke.

Erst vergangene Woche wurden bei einem Drohnen-Angriff auf den Flughafen Abha im Süden Saudi-Arabiens acht Menschen verletzt. Die Militärkoalition machte damals ebenfalls die Huthi-Rebellen für den Angriff verantwortlich.

Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht. Zehntausende Menschen wurden getötet, Millionen Einwohner mussten flüchten. Die Vereinten Nationen stufen die Lage im Jemen als schwerste humanitäre Krise der Welt ein.

Während die UNO sich für ein Ende des Krieges einsetzt, fordern die Huthis die Wiedereröffnung des Flughafens in Sanaa, der von Saudi-Arabien seit 2016 blockiert wird. Vorher wollen die Huthis sich nicht auf eine Waffenruhe oder Verhandlungen einlassen. Der neue UN-Sondergesandte für Jemen, der schwedische Diplomat Hans Grundberg, soll sein Amt am Sonntag antreten. (afp/oz)