Selenskyj erstmals bei der Arabischen Liga

Die Ukraine möchte mehr besetztes Land befreien. Um die dafür notwendigen Ressourcen zu mobilisieren, jettet Präsident Selenskyj erst quer durch Europa und jetzt durch die Welt.
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, trifft beim 32. Gipfel der Arabischen Liga in Jeddah ein.
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, trifft am 19. Mai beim 32. Gipfel der Arabischen Liga in Jeddah ein.Foto: -/SPA/dpa
Epoch Times19. Mai 2023

Präsident Selenskyj reiste überraschend zum Gipfel der Arabischen Liga in Dschiddah im Saudi-Arabien. „Ich werde beim Gipfel der Arabischen Liga sprechen. Ich werde Kronprinz Mohammed bin Salman treffen und weitere bilaterale Gespräche führen“, teilte Selenskyj bei Telegram mit.

Viele arabische Länder pflegen meist gute Beziehungen mit Russland und bemühen sich im Ukraine-Krieg um Neutralität. „Leider drücken einige auf der Welt und hier in Ihrem Kreis ein Auge zu“, sagte Selenskyj in Dschidda. Einige Gipfel-Teilnehmer hätten „eine andere Ansicht zum Krieg auf unser Land und bezeichnen ihn als Konflikt.“

Der Besuch Selenskyjs in Saudi-Arabien ist von erheblicher Bedeutung, denn der Golfstaat – der größte Ölexporteur der Welt – hat zuletzt seine Beziehungen zu China ausgebaut und seine Ölpolitik mit Russland abgestimmt. Zu Selenskyjs „Prioritäten“ in Dschiddah zählt nach seinen Angaben „die Präsentation unserer Friedensformel“, deren Umsetzung von möglichst vielen Ländern unterstützt werden müsse.

Zudem wolle er auf den nötigen „Schutz der muslimischen ukrainischen Gemeinschaft“ auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim hinweisen, schrieb Selenskyj weiter mit Blick auf die Krim-Tartaren.

Arabische Diplomaten sagten, der Besuch biete eine Gelegenheit, um über eine Lösung zu sprechen. Dabei könnten auch Wege zur Aufnahme direkter Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew diskutiert werden. Saudi-Arabien bot sich mehrfach als Vermittler an.

Neue russische Luftangriffe auf die Ukraine

In der Ukraine sind die Hauptstadt Kiew und weitere Städte in der Nacht zum Freitag erneut Ziel russischer Angriffe geworden. „Der zehnte Luftangriff in 19 Tagen im Mai“, teilte die Militärverwaltung von Kiew im Messengerdienst Telegram mit.

Dieses Mal fing die ukrainische Flugabwehr nicht alle russischen Drohnen und Raketen ab. Drei Marschflugkörper und sechs Drohnen trafen nach einer Mitteilung der Luftwaffe ins Ziel. Das Militär machte keine Angaben zu den Einschlagsorten.

Es habe in der Nacht mehrere Angriffswellen mit Drohnen gegeben, erklärte die Militärverwaltung in Kiew. Alle in der Luft entdeckten Ziele, die in Richtung Kiew geflogen seien, seien zerstört worden. Militärvertretern und Medienberichten zufolge gab es auch Explosionen in den Städten Lwiw und Riwne im Westen des Landes sowie in Cherson und Krywyj Rih im Süden.

Ein mutmaßlicher Anschlag auf eine wichtige Bahnstrecke auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim hat nach Einschätzung britischer Geheimdienste auch Folgen für die russische Schwarzmeerflotte. Es sei die einzige Zugverbindung in den Hafen Sewastopol, wo die Flotte stationiert sei, teilte das britische Verteidigungsministerium mit.

Russlands Verteidigungsminister inspiziert russische Truppen in der Ukraine

Indes meldete Russland eine Truppeninspektion durch Verteidigungsminister Sergej Schoigu in der russisch besetzten südukrainischen Region Saporischschja. Schoigu habe dort einen Kommandoposten besucht, erklärte das Verteidigungsministerium und veröffentlichte ein Video, in dem Schoigu in Militäruniform russischen Soldaten Orden überreicht und ihnen für ihren „Dienst am Land“ dankt. Wann und wo genau der Besuch stattfand, wurde nicht mitgeteilt.

Die Ukraine hofft auf die Lieferung von F-16-Kampfjets. Bisher gibt es aber keine Zusagen für die Bereitstellung der in den USA hergestellten Maschinen. Großbritannien und die Niederlande haben aber angekündigt, dass sie bereit sind, die Ukraine bei der Ausbildung von Piloten zu unterstützen. (dpa/afp/er)



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