Spanien: „Aussteiger“ entfacht auf Kanareninsel mit Klopapier verheerenden Waldbrand – zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt

Mit brennendem Klopapier setzte ein junger Mann aus Deutschland im vergangenen Sommer fahrlässig die spanische Kanareninsel La Palma in Brand. Nun muss der 27-Jährige dafür zahlen: Er muss zahlreiche Betroffene finanziell entschädigen - und für dreieinhalb Jahre ins Gefängnis.
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Bei dem verheerenden Brand waren knapp 5.000 Hektar Pinien- und Kiefernwald vernichtet worden.Foto: Miguel Calero/dpa
Epoch Times6. Mai 2017

Die Bilder vom verheerenden Waldbrand auf der Kanareninsel La Palma gingen im vorigen Sommer um die Welt. Die Ursache wirkte bizarr: Ein junger Mann aus Deutschland hatte das Naturparadies durch das Abbrennen benutzten Klopapiers in Flammen gesetzt, durch die eine Person ums Leben kam.

Wegen grob fahrlässiger Brandstiftung wurde er nun zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt, wie das zuständige Landgericht in Santa Cruz de Tenerife am Freitag auf Anfrage bestätigte.

Der geständige 27-Jährige muss nach dem Urteil außerdem mehrere betroffene Gemeinden und Privatpersonen sowie die Familie eines bei der Brandbekämpfung ums Leben gekommenen 54-jährigen Forstarbeiters finanziell entschädigen.

Wiederaufforstung wird ca. 1,8 Millionen kosten

Nach Berichten von Medien werden allein die Ausgaben der Inselregierung für Brandbekämpfung, andere Notmaßnahmen und Wiederaufforstung auf mindestens 1,8 Millionen Euro geschätzt.

Bei dem Brand waren Anfang August knapp 5.000 Hektar Pinien- und Kiefernwald vernichtet worden – eine Fläche, die derjenigen der Nordseeinsel Wangerooge entspricht.

Nach verrichteter Notdurft: Angezündete Klopapier-Fetzen verursachen Feuer

Dem jungen Mann wurde „grobe Fahrlässigkeit“ zur Last gelegt. Der als „Aussteiger“ bezeichnete 27-Jährige war wenige Stunden nach dem Ausbruch des Feuers am 3. August als Verdächtiger an einer Landstraße festgenommen worden.

„S.S.V.“, so die Initialen des nach Medienberichten in einer Höhle lebenden Mannes, hatte unmittelbar nach seiner Festnahme in der Nähe des Brandherdes und auch später vor Gericht eingeräumt, er habe nahe der Gemeinde El Paso unweit des Naturparks Cumbre Vieja im Süden von La Palma im Freien seine Notdurft verrichtet und das benutzte Klopapier angezündet.

Er wollte mit dem Verbrennen des verwendeten Papiers die Spuren verwischen, um nicht von den Behörden entdeckt zu werden. Die brennenden Fetzen verursachten auf dem ausgedörrten Boden in Windeseile ein Feuer.

Tausende Menschen, deren Häuser von den Flammen bedroht wurden, mussten vorsorglich in Sicherheit gebracht werden. Auch viele Touristen verbrachten schlaflose Nächte. La Palma wird jährlich von gut 130.000 Menschen besucht. (dpa/as)



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