Steinmeier: Deutsche Bündnissolidarität gilt „ohne Wenn und Aber“

Titelbild
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (L) und Litauens Präsident Gitanas Nauseda in Rukla, Litauen, am 3. März 2022.Foto: PETRAS MALUKAS/AFP via Getty Images
Epoch Times3. März 2022

Bei einem Besuch in Litauen hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Nato-Ländern in Osteuropa den uneingeschränkten Beistand Deutschlands zugesichert. „Die Bündnissolidarität gilt ohne Wenn und Aber“, sagte Steinmeier am Donnerstag im multinationalen Nato-Stützpunkt im litauischen Rukla. „Meine Reise ist Ausdruck der Solidarität und des Beistands.“ Litauens Präsident Gitanas Nauseda äußerte den Wunsch, dass Deutschland die Zahl der Bundeswehrsoldaten in seinem Land weiter aufstocke.

Deutschland auf Kurswechsel

Der Bundespräsident verwies darauf, dass sich Deutschland mit einem Kurswechsel in der Außen- und Sicherheitspolitik an die neue Situation nach dem russischen Angriff auf die Ukraine angepasst habe. „Deutschland hat mit Waffenlieferungen an die Ukraine einen großen Schritt gemacht und mit manchen alten Gewissheiten gebrochen“, sagte der Bundespräsident. Dazu zähle auch die „deutliche Steigerung“ des Verteidigungshaushalts.

Litauens Präsident Gitanas Nauseda begrüßte dies als „historische Entscheidung“. Er verwies bei dem Besuch mit Steinmeier in Rukla auf die Bedrohungslage für sein Land, das an die russische Exklave Kaliningrad und den Russland-Verbündeten Belarus angrenzt.

Steinmeier machte klar, dass er derzeit wenig Spielraum für eine diplomatische Beilegung des Konflikts um die Ukraine sieht. „Nichts deutet leider zurzeit auf ein baldiges Ende des Krieges hin“, sagte er. „Wir werden einen langen Atem brauchen, und wir werden ihn haben.“

Militärische Abschreckung

Im Lager Rukla führten Steinmeier und Nauseda Gespräch mit dem deutschen Kommandeur Daniel Andrä und mit Soldaten. Andrä hob die Kampfkraft des multinationalen Nato-Verbands hervor. „Dieser Gefechtsverband ist ein sehr scharfes Schwert, und dieses Schwert ist in den letzten Wochen noch schärfer geworden“, sagte Andrä.

Steinmeiers Besuch war kurzfristig anberaumt worden. Dem Bundespräsidenten gehe es in Litauen um „eine öffentliche Bekräftigung der Bereitschaft Deutschlands, zur Abschreckung und kollektiven Verteidigung beizutragen und die sicherheitspolitische Zeitenwende vom Sonntag an der Nato-Ostflanke zu beglaubigen“, hieß es aus dem Bundespräsidialamt.

Hinter Steinmeiers Besuch stehe „die Einsicht, dass die Strategie der Abschreckung durch wirtschaftliche Sanktionen nicht erreicht hat, Putin von seiner Aggression abzuhalten, und dass es jetzt gilt, besonderen Nachdruck zu legen auf die militärische Abschreckung für das Bündnisgebiet“, hieß es weiter. (afp/dl)



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