Tödliche Messerattacke erschüttert Frankreich: Sechs Verdächtige in Untersuchungshaft

Nach dem gewaltsamen Tod eines Jugendlichen bei einem Dorffest im Südosten Frankreichs sind gegen neun Verdächtige Ermittlungsverfahren unter anderem wegen Mordes und gemeinschaftlichen Mordes eingeleitet worden.
Bei Ausschreitungen in Naterre stehen sich Polizeikräfte und Jugendliche gegenüber.
Ausschreitungen in Frankreich (Symbolbild)Foto: Christophe Ena/AP/dpa
Epoch Times26. November 2023

Sechs von ihnen, darunter zwei Minderjährige, seien in Untersuchungshaft genommen worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Sonntag mit. Ausdrücklich warnte sie davor, aufgrund von „Denunziationen ohne Beweise und Mutmaßungen“ Rückschlüsse über die Identität der Täter und ihrer Motive zu schließen.

Am Samstag vor einer Woche war es am Rande einer Feier in Crépol nahe Grenoble zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung gekommen. Ein 16-jähriger Schüler wurde erstochen, acht weitere wurden verletzt. Der Vorfall löste eine politische Kontroverse aus, vor allem die Diskussion über die Herkunft der Täter.

Der zuständige Staatsanwalt Laurent de Caigny betonte am Samstag, dass die Einzelheiten und die Motive für die Taten noch nicht vollständig geklärt seien. Nach ersten Ermittlungen begann der Streit in dem Gemeindesaal von Crépol, in dem sich rund 400 Menschen zum Tanzen eingefunden hatten. Auslöser sei möglicherweise eine Bemerkung über die Frisur eines der Verdächtigen gewesen.

Die Auseinandersetzung setzte sich vor dem Saal fort, dabei kamen weitere junge Leute mit einem oder zwei Autos hinzu. Augenzeugen berichteten demnach, dass einige Messer bei sich gehabt hätten. Neun Zeugen wollen laut der Staatsanwaltschaft zudem Äußerungen gehört haben, die sich gegen „Weiße“ gerichtet hätten.

De Caigny betonte, dass die Ermittlungen zum jetzigen Zeitpunkt nicht mit Sicherheit sagen können, dass die Opfer aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit oder ihrer Religion angegriffen worden seien. Auch hätte ein Zeuge einen 20-Jährigen „nicht wiedererkannt“, den er zuvor als Haupttäter ausgemacht haben will.

Der Vorfall stößt auf große Anteilnahme. Am Mittwoch nahmen rund 6.000 Menschen an einem Trauermarsch für den toten Jugendlichen teil. Zu seiner Beerdigung kamen 2.000 Menschen.

Regierungssprecher Olivier Veran will am Montag nach Crépol reisen, um den Opfern und der Gemeinde „die Unterstützung und Solidarität der Nation zu versichern“. Zuvor hatte Véran „harte Strafen“ für alle Täter gefordert. (afp)



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