Trump: Zeit für konstruktive Zusammenarbeit mit Russland – auch bei Cyber-Attacken

US-Präsident Donald Trump möchte konstruktiv mit Russland zusammenarbeiten. In einer Reihe von Botschaften über den Kurznachrichtendienst Twitter kündigte Trump an, die Beziehungen zu Russland zu verbessern. So könne es eine Zusammenarbeit im Bereich der Cyber-Abwehr geben, dies wurde umgehend von hochrangigen Republikanern kritisiert.
Titelbild
US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin in Hamburg.Foto: Getty Images
Epoch Times10. Juli 2017

Nach seinem über zweistündigen Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin beim G20-Gipfel in Hamburg hat US-Präsident Donald Trump eine konstruktive Zusammenarbeit mit Russland angekündigt – auch bei der Abwehr von Cyber-Attacken. In einer Reihe von Twitter-Botschaften machte Trump am Sonntag zwar deutlich, dass es noch zu früh sei, die Sanktionen gegen Russland aufzuheben. Es sei nun aber an der Zeit, konstruktiv mit Russland zusammenzuarbeiten.

Zum Streit um den Vorwurf einer russischen Einmischung in den US-Wahlkampf, auch durch Hackerangriffe, schrieb Trump im Onlinedienst Twitter, Putin habe den Vorwurf in Hamburg „vehement“ zurückgewiesen. Laut Putin hat Trump das russische Dementi akzeptiert. „Trump hat dazu eine Menge Fragen gestellt, und ich habe ihm geantwortet. Mir schien es so, als habe er das anerkannt“, sagte Putin am Samstag in Hamburg. Trump gab bei dem Gipfel keine Abschluss-Pressekonferenz.

Der US-Präsident kündigte danach auf Twitter an, er und Putin hätten auch darüber gesprochen, eine „Einheit zur Cybersicherheit“ aufzustellen, um künftige Einflussnahmen im Wahlkampf zu verhindern. Diese Ankündigung löste Kritik in seiner eigenen republikanischen Partei aus.

Die republikanischen US-Senatoren Marco Rubio, John McCain und Lindsey Graham, die Trump schon mehrfach kritisiert hatten, äußerten sich ironisch bis sarkastisch zu einer solchen Zusammenarbeit mit Putin. Rubio schrieb auf Twitter, dies sei, als würde man mit der syrischen Regierung gegen Chemiewaffenangriffe zusammenarbeiten.

Weder ein Hackerangriff Russlands während der US-Wahlen, noch ein Chemiewaffenangriff der syrischen Regierung konnte jemals bewiesen werden.

Die Chemie stimmt

Putin hatte den US-Präsidenten nach ihrem ausführlichen Gespräch in Hamburg gelobt. „Der Trump im Fernsehen ist ganz anders als der echte“, sagte er zum Abschluss des G20-Gipfels. „Ich glaube, es wurden persönliche Beziehungen geknüpft.“ Weiter sagte er über Trump: „Er weiß ganz genau, mit wem er redet, und er beantwortet Fragen sehr schnell.“

Putin, dessen Verhältnis zu Trumps Vorgänger Barack Obama zuletzt eisig war, äußerte sich nun hoffnungsvoll: Es gebe Grund zu der Annahme, „dass wir in der Lage sein werden, zumindest teilweise das Kooperationsniveau herzustellen, das wir brauchen“.

US-Außenminister Rex Tillerson, der bei dem Treffen der beiden Staatschefs am Freitag dabei war, hatte bereits direkt danach gesagt, die Chemie zwischen den beiden sei „ganz klar positiv“ gewesen. Bei einem Besuch in Kiew am Sonntag, wo er deeskalierende Schritte von Moskau im Konflikt um die Ost-Ukraine forderte, ging er dann auch auf die Kooperation im Bereich Cyber-Attacken ein: Es solle gemeinsam eine „Struktur“ geprüft werden, wie mit diesem „sehr komplexen Thema“ der Cyber-Sicherheit umgegangen werden könne. (afp/so)



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