Venezuela: Trump erwähnt „militärische Option“ – Staatschef Maduro am Telefon abgewiesen

Venezuela hat auf die Ansage von US-Präsident Donald Trump reagiert, die Situation in dem Land notfalls militärisch zu regeln. Der US-Präsident hatte Staatschef Maduro zuvor am Telefon abgewiesen.
Titelbild
Eine Pro-Maduro-Demonstration in Mexico City am 12. August 2017.Foto: BERNARDO MONTOYA/AFP/Getty Images
Epoch Times13. August 2017

Die Regierung in Venezuela hat US-Präsident Donald Trump vorgeworfen, den Frieden und die Stabilität in Lateinamerika zu gefährden. Die „waghalsige Drohung“ Trumps, eine militärische Option in Venezuela nicht auszuschließen, ziele darauf ab, Lateinamerika und die Karibik „in einen Konflikt hineinzuziehen, der dauerhaft die Stabilität, den Frieden und die Sicherheit in unserer Region gefährden würde“, sagte der venezolanische Außenminister Jorge Arreaza am Samstag bei der Verlesung einer Erklärung von Präsident Nicolás Maduro in Caracas.

Der US-Präsident hatte gestern ein militärisches Eingreifen in Venezuela angesichts der dortigen Krise nicht ausgeschlossen. „Die Menschen leiden und sterben“, sagte Trump laut „Zeit“. Die Lage in dem südamerikanischen Land sei sehr gefährlich. Es gebe mehrere Möglichkeiten, darunter auch „eine militärische Option“.

Maduro durfte nicht mit Trump telefonieren

In Venezuela streiten seit Monaten Regierung und Opposition um die Macht. Mindestens 125 Menschen wurden bei politischen Unruhen seit Anfang April getötet. Die Wirtschaft liegt ist am Boden und die Bevölkerung hungert. Das Land ist akut von der Staatspleite bedroht.

Nach dem im Juli die umstrittene Wahl einer neuen verfassungsgebenden Versammlung stattfand, hatte die US-Regierung Sanktionen gegen Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro verhängt: Maduro hatte Maßnahmen eingeleitet, die Venezuela in eine sozialistische Diktatur umwandeln können. Trump nannte Maduro einen Diktator und kritisierte das neue Gremium, das über dem Parlament steht und hauptsächlich aus Maduro-Getreuen besteht. Auch Venezuelas Opposition und andere Staaten erkennen das Gremium nicht an.

Am Freitag wollte Maduro mit Trump telefonieren, wurde jedoch abgewiesen. „Präsident Trump wird gerne mit dem Führer Venezuelas sprechen, sobald die Demokratie in diesem Land wiederhergestellt ist“, erklärte das Weiße Haus laut „Zeit“. Die USA verlangten die Achtung der Verfassung, freie und faire Wahlen, die Freilassung politischer Gefangener und ein Ende der Repression gegen das Volk, hieß es.

Venezuela ist abhängig von Erdöl-Exporten und die USA sind der wichtigste Abnehmer des Rohstoffs. Ohne Exporte in die USA droht Venezuela die Staatspleite.

Maduros Vermögen in den USA wurde eingefroren und die USA erließ Strafmaßnahmen gegen mehr als zwei Dutzend venezolanischer Amtsträger. Viele Sozialisten sollen Anleihen des Ölkonzerns PDVSA besitzen und würden bei einer Pleite viel verlieren.

Südamerikaner besorgt

Trumps Erwähnung der „militärischen Option“ löste in Südamerika Besorgnis aus. Sowohl Brasilien, Kolumbien, Peru, Chile, Mexiko, Ecuador und Nicaragua erklärten am Samstag, dass sie eine militärische Option ablehnen.

Das brasilianische Außenministerium erklärte, „Gewalt und jegliche Option, die eine Gewaltanwendung beinhaltet“, entschieden abzulehnen. Mexikos Außenminister Luis Videgaray schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, die Krise in Venezuela könne nicht militärisch gelöst werden.

(afp/rf)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion