Viktor Orbán trifft sich nächste Woche mit Donald Trump

Das geplante Treffen könnte ein weiteres Zeichen für die guten Beziehungen zwischen den beiden Politikern sein. Zudem dürfte dadurch das internationale Bündnis der konservativen Kräfte gestärkt werden.
Zwei, die sich verstehen: Donald Trump und Viktor Orban.
Zwei, die sich verstehen: Donald Trump und Viktor Orbán.Foto: Manuel Balce Ceneta/AP/dpa
Von 2. März 2024

Der frühere US-Präsident Donald Trump wird sich nächste Woche mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán in seiner Privatresidenz in Mar-a-Lago, Florida, treffen, bestätigte eine Quelle aus dem Presse-Team von Orbán gegenüber der Epoch Times.

In den vergangenen Jahren haben sich der ehemalige Präsident und Orbán häufig gegenseitig gepriesen. Während des 2024-Wahlkampfes hat der republikanische Spitzenkandidat Orbán öfter als eine wichtige Figur in der weltweiten konservativen Bewegung bezeichnet.

Gegenseitige Komplimente

Bei einer Kundgebung in Bundesstaat New Hampshire am 20. Januar bezeichnete Trump den Ungarn als „großartige Führungspersönlichkeit“ in Europa.

„Er ist der Premierminister von Ungarn. Er ist ein großer Anführer, ein sehr starker Mann. Manche Leute mögen ihn nicht, weil er zu stark ist“, schrieb Trump vergangenen September auf seiner Plattform Truth Social. „Das wunderbare ungarische Volk kann sich glücklich schätzen, ihn zu haben“, fügte er hinzu.

Auch Orbán, der bereits von 1998 bis 2002 Ministerpräsident war und 2010 in dieses Amt zurückkehrte, hat diese Wertschätzung geteilt. Im Mai 2023 sprach er vor Republikanern und europäischen Verbündeten auf dem europäischen Ableger des US-konservativen Treffens CPAC in der ungarischen Hauptstadt.

In seinen Ausführungen versicherte Orbán, dass es keinen militärischen Konflikt in Osteuropa geben würde, wenn Präsident Trump im Amt wäre. „Ich bin sicher, wenn Trump Präsident wäre, gäbe es keinen Krieg in der Ukraine und in Europa“, sagte Orbán.

Kommen Sie zurück, Herr Präsident. Machen Sie Amerika wieder groß („Make America Great Again“) und bringen Sie uns Frieden“, fügte Orbán hinzu.

Die Bedeutung des Treffens in Florida

Warum hat Trump den ungarischen Regierungschef in letzter Zeit bei mehreren Gelegenheiten erwähnt? Laut Zoltán Koskovics vom ungarischen Zentrum für Grundrechte hebt Trump die Rolle Viktor Orbáns in der Welt hervor, „weil es zu seinem politischen Markenzeichen gehört, auf selbstverständliche Wahrheiten hinzuweisen, die seine Gegner vertuschen würden“, sagt er der konservativen ungarischen Zeitung „Mandiner“. „Und wir wissen, was die amerikanische Linke über unser Land [Ungarn] und den ungarischen Ministerpräsidenten denkt“, sagte er.

Der Experte erklärte, seine politischen Gegner seien mehrfach gescheitert, wenn es darum ging, die Richtigkeit von Orbáns Standpunkt zu widerlegen. Um diese Aussage zu untermauern, nannte er auch konkrete Beispiele aus den vergangenen Jahren.

„Als Ungarn 2014 Migranten mit legalen und physischen Grenzschließungen stoppte, stürzte sich der liberale Mainstream mit extremer Wut auf die Regierung. Aber jetzt haben fast alle europäischen Staaten die ungarischen Lösungen übernommen.“

Gleichzeitig wies Koskovics darauf hin, dass sich die ungarische Position, die zum Frieden in der Ukraine aufruft, ebenfalls als richtig erwiesen habe, „denn selbst die ‚Washington Post‘ oder die ‚New York Times‘, denen man kaum vorwerfen kann, ‚anti-ukrainisch‘ zu sein, geben jetzt zu, dass Kiew in einer schrecklichen Lage ist und verhandeln muss. Auch der US-Kongress zögert, den Krieg weiter zu finanzieren.“

„Die Rechte in Übersee und die ungarischen Konservativen haben also zweifellos zueinander gefunden“, schlussfolgert Koskovics.

Orbán in der Flut von Kritik

Laut William Galston von der US-Denkfabrik Brookings Institution, „gilt Budapest für viele nationalistisch-populistische Konservative als Rom und Viktor Orbán als der Papst“. Im „Wall Street Journal“ im Jahr 2022 wies Galston darauf hin, dass Orbán zu einer zentralen Figur der nationalkonservativen Bewegung in Europa geworden sei.

Kritiker haben sich in den vergangenen Jahren immer wieder bemängelt, dass sich Ungarns Regierung autoritär verhalte, indem sie gegen Journalisten, Migranten, politisch Andersdenkende und LGBTQ-Personen vorgehe. Aber die regelmäßige Kritik des ungarischen Regierungschefs an der ukrainischen Führung hat besonders viel Aufmerksamkeit und Verurteilung durch westliche Regierungen und Medien auf sich gezogen.

Orbán hat wiederholt betont, dass Kiew den Krieg nicht gewinnen könne und Kiews westliche Verbündeten Verhandlungen und einen sofortigen Waffenstillstand anstreben sollten. Laut den linksgerichteten ungarischen Medien wäre das aber kein gerechter Frieden. „Wenn Trump und Orbán sich für den Frieden verbünden, dann ist es nur Putins Frieden“, so Klubrádió.

Orbán: „Ungarn ist eigentlich ein Inkubator“

Die Rolle, die die Ungarn in einer konservativen Allianz spielen könnten, hat Orbán selbst kürzlich erläutert. In einer Rede auf CPAC im Jahr 2023 in Budapest bezeichnete Orbán den Liberalismus als „Virus“, wetterte gegen die „Woke-Kultur“ und die „LGBTQ-Lobby“.

„Ungarn ist eigentlich ein Inkubator, in dem mit konservativer Politik für die Zukunft experimentiert wird. Ungarn ist der Ort, an dem wir nicht nur darüber geredet haben, die Progressiven und Liberalen zu besiegen und eine konservativ-christliche politische Wende herbeizuführen, sondern wir haben es tatsächlich getan“, sagte Orbán damals.

Eine langjährige Beziehung

Der ungarische Regierungschef unterstützte Trump auch im Wahlkampf für die Präsidentschaftswahl im Jahr 2016. Anfang 2022 sagte der ehemalige US-Präsident, er unterstütze die Wiederwahl von Viktor Orbán, da er einen „starken und wunderbaren Job“ gemacht habe.

Nachdem die Regierungspartei Fidesz die Wahlen im April 2022 gewonnen hatte, reiste Orbán im August in die USA. Das war auch das letzte Treffen zwischen den beiden Politikern in Trumps Golfclub in Bedminster. Anschließend schrieb Trump auf seiner Plattform: „Es war großartig, Zeit mit meinem Freund Viktor Orbán, dem ungarischen Ministerpräsidenten, zu verbringen. Wir haben über viele interessante Themen gesprochen. Es gibt nur wenige Menschen wie ihn, die so viel darüber wissen, was heute in der Welt passiert. Wir haben auch seinen großartigen Wahlsieg vom April gefeiert.“

Im vergangenen Frühjahr forderte Viktor Orbán Trump auf, „weiterzukämpfen“, nachdem die erste Anklage gegen den milliardenschweren Immobilienmogul erhoben worden war.

(Mit Material von The Epoch Times)



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