Von Sommerschnee zur Hitzewelle: So spielt das Wetter in Australien

Anfang Februar fiel in den australischen Alpen noch der Sommerschnee, nun warnt die Regierung vor Hitzewelle und Brandgefahr. Das Land „Downunder“ wird von extremen Wetterereignissen heimgesucht.
Titelbild
Outback, Australien. Symbolbild.Foto: iStock
Epoch Times17. Februar 2023

Ungewöhnliches Wetterphänomen in Australien: Die Wetterstation in der australischen Metropole Sydney hat an 331 aufeinanderfolgenden Tagen Temperaturen von nicht mehr als 30 Grad Celsius gemessen. Damit verfehlte die Kälteperiode von Ende Februar 2022 bis Mitte Januar 2023 den Rekord von vor 140 Jahren nur knapp. Damals herrschten 339 Tage lang ungebrochene Temperaturen unter der 30er-Marke. Das tendenziell kühle, regnerische Wetter wurde unter anderem durch das Phänomen La Niña verstärkt.

Die Kältewelle zog auch durch den Südosten Australiens. In den Alpen der Bundesstaaten Victoria und New South Wales (NSW) ist Anfang Februar Schnee gefallen – mitten im Hochsommer. Laut dem Meteorologen Dean Narramore sei es nicht das erste Mal, dass in den australischen Alpen im Februar Schnee fällt, ungewöhnlich sei es dennoch.

„Es ist ziemlich außergewöhnlich für diese Jahreszeit, vor allem, weil die Temperaturen weit unter dem Durchschnitt liegen“, zitierte „The Guardian“ den Meteorologen. Sommerschnee im Hochland „beobachten wir alle paar Jahre, wenn eine kräftige Kaltfront kommt“. Einige Orte näherten sich Narramore zufolge dem Rekord der kältesten Februartage, die je gemessen wurden.

Hitzewarnung und Brandgefahr

Und nun, knapp zwei Wochen später, gibt es in fünf der acht Bundesstaaten Australiens Hitzewarnungen, darunter NSW, Victoria, West- und Südaustralien und Tasmanien. In den Großstädten Melbourne, Sydney und Brisbane werden in den nächsten Tagen Temperaturen zwischen 37 und 40 Grad erwartet.

In Westaustralien könnten die Temperaturen rekordverdächtig auf 50 Grad klettern, so der australische Wetterdienst „Weatherzone“. Eine Unterbrechung des Monsuns sorgt dafür, dass sich in dieser Woche eine sehr heiße Luftmasse über dem Nordwesten Australiens aufbauen könnte.

Die Brandgefahr in einigen Gebieten in Südaustralien wird derweil als „extrem“ bis „katastrophal“ eingestuft. Am Montag gab es im Bundesstaat Queensland mehr als 50 Buschbrände, wie „das Bureau of Meteorology“ angibt. Und es könnten mehr werden angesichts der hohen Temperaturen.

Die Hitzewelle wird sich im Laufe des Wochenendes in weiten Teilen des Südostens abkühlen, aber im Osten Australiens, einschließlich des zentralen und nördlichen NSW und des nördlichen Westaustraliens, wird sie voraussichtlich noch anhalten.

Extreme Wetterereignisse keine Seltenheit in Australien

Das Klima in den acht Bundesstaaten und Territorien Australiens ist sehr unterschiedlich aufgrund der Größe des Landes und seiner Süd-Nord-Ausdehnung über verschiedene Breitengrade. Der Norden ist durch tropisches Klima und den Sommermonsun charakterisiert. Die Klimabedingungen entlang der Südküste im Südwesten sind subtropisch und im Südosten gemäßigt. Im Zentrum des Kontinents, auch als Outback bekannt, herrscht kontinentales, trockenes Klima, während die Ostküste durch feuchtes Klima geprägt ist. In den Sommermonaten treten hier erhöhte Niederschläge auf.

In Anbetracht dieser Vielzahl von Klimazonen kommen extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen, Kälteeinbrüche, Überschwemmungen und Trockenperioden sehr häufig vor. Was in einem Teil Australiens als extrem gilt, könnte in einem anderen Gebiet als ganz normal gesehen werden. Die Einwohner haben sich weitestgehend an ihr lokales Klima gewöhnt.

Dennoch: Extreme Wetterverhältnisse belasten die Gesellschaft und das Leben vieler Menschen. So wurde die Flutkrise in New South Wales im vergangenen Jahr zur teuersten Naturkatastrophe Australiens erklärt. Der australische Versicherungsrat (Insurance Council of Australia) erklärte gar, dass es sich um die teuerste Katastrophe in seiner Geschichte handelt – mit Versicherungsschäden in Höhe von insgesamt 5,7 Milliarden australische Dollar. (dl)



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