Vulkanausbruch in Island: Bewohner können kurzzeitig in Häuser zurück

Kurzes Aufatmen nach dem Vulkanausbruch in Island: Nach einer Beruhigung der Lage sind einige Bewohner des Fischerdorfes Grindavik am Donnerstag kurzzeitig in ihre Häuser zurückgekehrt.
Südwestlich der isländischen Hauptstadt Reykjavík bricht ein Vulkan aus: Wissenschaftler nehmen Messungen und Proben auf dem Kamm vor dem aktiven Teil der Eruptionsspalte.
Südwestlich der isländischen Hauptstadt Reykjavík bricht ein Vulkan aus: Wissenschaftler nehmen Messungen und Proben auf dem Kamm vor dem aktiven Teil der Eruptionsspalte.Foto: Marco Di Marco/AP/dpa
Epoch Times21. Dezember 2023

Die Behörden erlaubten den 4000 Einwohnern, die am 11. November infolge einer Serie von Erdbeben evakuiert worden waren, ihre Häuser für wenige Stunden aufzusuchen.

Laut einem Reporter der Nachrichtenagentur AFP vor Ort waren die Straßen des Ortes am Morgen noch weitgehend menschenleer. Nur einige der verlassenen Häuser wurden von Weihnachtsbeleuchtungen erhellt.

Mitarbeiter eines Fischereiunternehmens versuchten, den vor dem Vulkanausbruch gemachten Fang zum Schutz vor Beschädigungen zu verpacken und aufzuräumen. Trotz einer Beruhigung der Lage schätzen die Behörden die Situation in Grindavik noch als zu gefährlich ein, weshalb die Bewohner vor Weihnachten nicht wieder komplett in den Ort zurückkehren können.

Weihnachten werde in diesem Jahr „ganz anders“ sein, sagte der Gemeindeangestellte Bergsteinn Olafsson gegenüber AFP. „Aber wenn man seine Familie hat, ist alles in Ordnung.“ Für ihn sei die Situation „ziemlich beängstigend“, betonte dagegen der 50-jährige ehemalige Fischer David Arnason. „Meine Kinder wollen nicht zurückkommen.“ Jedoch könne seine Familie nicht sowohl den Kredit für das Haus in Grindavik als auch Miete zahlen.

Der Ausbruch des Vulkans rund 40 Kilometer südwestlich der isländischen Hauptstadt Reykjavik hatte am späten Montagabend begonnen. Der Vulkan spuckte orange-rot glühende Lava-Fontänen in den Nachthimmel. 24 Stunden lang brachen Lava und Rauchwolken hervor. Auch am Mittwoch trat noch Lava aus, allerdings deutlich weniger als zuvor.

In der etwa 50 Kilometer von Reykjavik gelegenen Region hatte es seit Oktober tausende Erdbeben gegeben, weswegen ein Vulkanausbruch erwartet worden war. Die Behörden riefen den Notstand aus und ließen Grindavik am 11. November evakuieren.

Der Vulkanausbruch ist der vierte in Island innerhalb von zwei Jahren. Auf Reykjanes hatte es bis 2021 acht Jahrhunderte lang keinen Ausbruch gegeben. 2021, 2022 und Anfang 2023 gab es dann drei Eruptionen – alle in abgelegenen und unbewohnten Gebieten.

Island ist mit mehr als 30 aktiven Vulkansystemen die größte und aktivste Vulkanregion Europas. Der Inselstaat im Nordatlantik liegt auf dem sogenannten Mittelatlantischen Rücken, der die eurasische und die nordamerikanische Erdplatte trennt. (afp)



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