Waldbrände auf Rhodos: TUI bringt keinen Urlauber hin

Außer Kontrolle geratene Waldbrände haben auf der griechischen Urlauberinsel Rhodos zu beispiellosen Massenevakuierungen geführt: 19.000 Menschen, darunter viele Touristen, wurden seit Samstag mit Bussen oder Schiffen in Sicherheit gebracht.
Zu Fuß verlassen Menschen ein Waldbrandgebiet auf Rhodos. Wegen der schweren Waldbrände auf der griechischen Ferieninsel sind seit Samstag 19.000 Menschen aus Dörfern und Hotels in Sicherheit gebracht worden.
Zu Fuß verlassen Menschen ein Waldbrandgebiet auf Rhodos. Wegen der schweren Waldbrände auf der griechischen Ferieninsel sind seit Samstag 19.000 Menschen aus Dörfern und Hotels in Sicherheit gebracht worden.Foto: Lefteris Damianidis/InTime News/AP/dpa
Epoch Times23. Juli 2023

30.000 Touristen und Einheimische mussten am Wochenende vor den Flammen flüchten, 19.000 von ihnen wurden mit Bussen und Schiffen in Sicherheit gebracht. Andere flüchteten auf eigene Faust. Nach Einschätzung der Behörden könnte es noch Tage dauern, bis die Brände unter Kontrolle sind. Im Südwesten Griechenlands stiegen die Temperaturen am Sonntag auf über 46 Grad.

Polizeisprecherin Konstantia Dimoglidou sprach von der „größten Brand-Evakuierung“, die es je in Griechenland gegeben habe. „Wir mussten ein Gebiet mit 30.000 Menschen evakuieren“.

Am Sonntagabend bereiteten sich mehr als 250 Feuerwehrleute auf eine weitere Nacht – die sechste in Folge – der Brandbekämpfung vor. „Die (Wetter-)Bedingungen bleiben extrem“, sagte ein Feuerwehrsprecher. Die Behörden blieben zum Schutz der Bevölkerung in Alarmbereitschaft.

Am Sonntag brannte das Feuer auf Rhodos an drei Fronten. Anhaltende Hitze und starke Winde erschwerten die Löscharbeiten zusätzlich. Wie ein Feuerwehrsprecher mitteilte, waren zehn Löschflugzeuge, acht Hubschrauber und 49 Feuerwehrwagen im Einsatz.

Ein großer Teil der Mittelmeerinsel war zudem ohne Strom, da der öffentliche Energieversorger PPC aus Sicherheitsgründen das örtliche Kraftwerk im Süden abschaltete.

Rhodos ist eines der beliebtesten Touristenziele Griechenlands, auch viele Deutsche reisen auf die Insel. Laut dem Auswärtigen Amt befinden sich ein Team der deutschen Botschaft und der deutsche Honorarkonsul vor Ort, um „betroffene deutsche Staatsangehörige bei Bedarf konsularisch zu unterstützen“.

Der deutsche Reisekonzern TUI will bis Dienstag keine Urlauber mehr auf die Insel bringen. Zwar seien noch einige Flüge geplant – sie sollten aber nur noch Urlauber von Rhodos zurückfliegen, sagte eine Sprecherin der Nachrichtenagentur AFP.

Der TUI-Konzern habe derzeit rund 40.000 Gäste auf Rhodos, sagte die Sprecherin. „Darunter sind 7800, die vom Feuer betroffen wurden und in Unterkünfte beziehungsweise Hotels evakuiert wurden.“ Der britische Billigflieger Jet2 sagte ebenfalls alle Flüge auf die Insel ab.

Das griechische Außenministerium und mehrere Botschaften richteten am Flughafen von Rhodos ein Zentrum ein, um Touristen und Touristinnen zu helfen, die in der Eile ihre Ausweise vergessen oder verloren haben.

Der Brand auf Rhodos war am Dienstag ausgebrochen. Am Samstag trieben die Flammen dann plötzlich auf mehrere Dörfer zu, die Behörden gaben Evakuierungsalarm. Urlauber und auch Einheimische wurden für die Nacht in Turnhallen, Schulgebäuden und Hotel-Konferenzzentren untergebracht.

Der Brand habe „das Herz von Rhodos und seine Umwelt getroffen“, sagte der Naturkatastrophen-Experte Efthymios Lekkas dem Fernsehsender ERT. Er warnte vor schwerwiegenden Auswirkungen auf die Tourismusbranche der Insel.

„Ich bin gerade von Lindos nach Gennadi gefahren“, sagte er. „Alle großen Hotels haben geschlossen. Ich glaube nicht, dass sie dieses Jahr nochmal öffnen werden, denn die Umgebung ist zerstört und lädt nicht gerade zum Urlauben ein“.

Unterdessen brach auch auf der zweitgrößten griechischen Insel Euböa ein Waldbrand aus. Mehrere Wohngebiete mussten dort evakuiert werden.

Wegen der Brände im ganzen Land sagte die griechische Präsidentschaft für Montag alle Feiern zum Gedenken an die Wiederherstellung der Demokratie ab.

Griechenland leidet derzeit unter einer extremen Hitzewelle. Im Zentrum des Landes und auf der Halbinsel Peloponnes wurden am Sonntagnachmittag Temperaturen zwischen 45 und 46,4 Grad Celsius gemessen, wie das nationale Wetterobservatorium mitteilte. Demnach erlebt das Land „wahrscheinlich“ derzeit die längste Hitzewelle seiner Geschichte.(afp)



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