Wasser in russischem Flutgebiet steigt weiter stark an

Die Schneeschmelze fällt in Teilen Russlands in diesem Jahr besonders heftig aus. Es gibt große Überschwemmungen. Die Menschen klagen über schleppendes Handeln der Behörden.
Titelbild
Eine Bewohnerin hält ihre Katze. Das Bild entstand am 9. April 2024 in der überfluteten Siedlung Pokrowka, etwa 90 km von der Stadt Petropawl entfernt, im Norden Kasachstans nahe der Grenze zu Russland.Foto: Evgeniy Lukyanov/AFP über Getty Images
Epoch Times10. April 2024

Teile Russlands und Kasachstans werden von massiven Überschwemmungen heimgesucht, wobei die russische Stadt Orenburg und Westsibirien stark betroffen sind.

Sowohl die Regierung in der Hauptstadt von Kasachstan, Astana, als auch Moskau bezeichneten die Überschwemmungen als die schlimmsten seit Jahrzehnten. Sie führten zum Ausnahmezustand, da ganze Städte und Dörfer vom Wasser überschwemmt wurden.

Mehr als 100.000 Menschen wurden wegen des steigenden Wassers evakuiert – die meisten davon in Kasachstan. Auch in der Wolgaregion und in Westsibirien gibt es Überschwemmungen.

Das Hochwasser könnte mit dem Wetterphänomen El Niño in Zusammenhang stehen. Der diesjährige El Niño, der als recht stark gilt, begann im Jahr 2023, wird bis mindestens April 2024 anhalten.

In Orenburg stehen mehrere Stadtteile unter Wasser

Die Hochwasserlage in Russland im Süden des Uralgebirges spitzt sich weiter zu. In der Großstadt Orenburg stand der Fluss Ural am Mittwochmorgen 9,78 Meter hoch – etwa einen halben Meter über der kritischen Marke, wie die Stadtverwaltung mitteilte.

Mehrere Stadtteile standen dort unter Wasser. Experten erwarteten, dass das Wasser noch um weitere 30 bis 70 Zentimeter steigen werde, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Tass nach diesen Angaben.

Überflutete Gebiete in Sorochinsk in Russland.

Überflutete Gebiete in Sorochinsk in Russland. Foto: Uncredited/Satellite image ‚2024 Maxar Technologies/AP

Im gesamten Verwaltungsgebiet Orenburg standen nach einer Übersicht der Behörden vom Mittwoch 12.800 Häuser unter Wasser, dazu 14.900 Gartengrundstücke. Mehr als 7000 Menschen hätten ihre Häuser verlassen müssen.

Die Wassermassen führten dazu, dass in mehreren Dörfern die Umspannwerke abgeschaltet werden mussten und es keinen Strom gab. Gerichte stellten ihre Arbeit ein, Museen brachten ihre Schätze in Sicherheit. In der Bevölkerung gibt es Unmut, dass die Behörden nur schleppend helfen.

Ein überfluteter Teil der Stadt Orsk in der russischen Region Orenburg, südöstlich der Südspitze des Uralgebirges. Foto: Anatoliy Zhdanov/Kommersant Photo/AFP via Getty Images

Neben dem Ural schwollen auch andere Flüsse in der Region etwa 1200 Kilometer südöstlich von Moskau stark an. Auslöser der Flut sind eine starke Schnee- und Eisschmelze im Ural-Gebirge, Niederschläge sowie Dammbrüche bei der Stadt Orsk.

Orsk war am schwersten von der Überflutung getroffen. Am Mittwoch zeichnete sich dort erstmals ein leichter Rückgang des Wasserstands ab.

Verkehrspolizisten stehen auf einer überfluteten Straße, während Retter auf Schlauchbooten am 8. April 2024 Bewohner der Stadt Orsk in der russischen Region Orenburg südöstlich der Südspitze des Uralgebirges evakuieren. Foto: Anatoliy Zhdanov/Kommersant Photo/AFP via Getty Images

Kasachstan evakuierte fast 100.000 Menschen

Auch aus den angrenzenden Gebieten Kasachstans wurden Überschwemmungen gemeldet.

Nach Angaben des Katastrophenschutzministeriums in der kasachischen Hauptstadt Astana wurden bislang 96.000 Menschen vorübergehend in Sicherheit gebracht.

Ein Blick auf die überschwemmte Siedlung Pokrowka, etwa 90 km von der Stadt Petropawl entfernt, im Norden Kasachstans nahe der Grenze zu Russland am 9. April 2024. Foto: Evgeniy Lukyanov/AFP über Getty Images

Kasachische Helfer evakuieren am 9. April 2024 Bewohner der überschwemmten Siedlung Pokrovka, etwa 90 km von der Stadt Petropawl entfernt, im Norden Kasachstans nahe der Grenze zu Russland. Foto. Evgeniy Lukyanov/AFP über Getty Images

(dpa/red)



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