Wendt sieht noch Klärungsbedarf bei Dessauer Polizeiaffäre

Die Genehmigung der Nebentätigkeit zur Führung eines Gartenlokals sei auch ohne den Mordfall "höchst merkwürdig", so Wendt.
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Rainer WendtFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times8. Juni 2016

Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, sieht auch nach der Suspendierung des Dessauer Polizeichefs Jörg S. weiter Klärungsbedarf. "Stahlknecht hat jetzt die richtigen Schritte gemacht", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung" (Online-Ausgabe) mit Blick auf Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU). "Doch er wird sich darauf einzustellen haben, dass die Opposition, was die Führung der Behörde angeht, noch einige Fragen hat – und zwar zurecht. Auch mir kommen einige Sachen mindestens seltsam vor."

So sei die Genehmigung der Nebentätigkeit zur Führung eines Gartenlokals auch ohne den Mordfall "höchst merkwürdig". Die aus Dessau stammende grüne Bundestagsabgeordnete Steffi Lemke sieht ebenfalls noch offene Punkte. "Die Vorfälle werfen sowohl mit Blick auf das Agieren des Innenministeriums als auch des Justizministeriums etliche Fragen auf", erklärte sie der "Mitteldeutschen Zeitung".

"Sie lauten, warum der Polizeichef erst am Montag abgesetzt wurde und warum die Dessauer Staatsanwaltschaft anfangs erklärte, es gebe nicht den geringsten Verdacht gegen die Eltern, Ermittlungen behindert zu haben. Wir Grünen drängen darauf, dass die offenen Fragen geklärt werden, damit nicht im schlimmsten Fall die Strafverfolgung des oder der Mörder darunter leidet."

Stahlknecht hatte S. am Montag suspendiert, weil dieser mit seiner ebenfalls bei der Polizei beschäftigten Frau Ramona ein Gartenlokal wiedereröffnet und dies gefeiert hatte –ein Tag nach der Trauerfeier für die chinesische Studentin Y. Li, die vom Stiefsohn des Revierleiters ermordet worden sein soll. Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei in Sachsen-Anhalt, Uwe Petermann, sagte der "Mitteldeutschen Zeitung", die Feier sei "nicht tolerierbar. Das ist ein menschlicher Fehler, den man dem Kollegen vorwerfen muss". Er plädiere aber dafür, "den Ball jetzt flach zu halten und den Fall aus zu ermitteln".

(dts Nachrichtenagentur)



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