Wochenrückblick: Von Bargeld statt Schwarzfahren bis zu Affenpocken im Tattoo-Studio

283 Millionen Dosen Covid-Impfstoff von BioNTech/Pfizer und 45,6 Millionen Erwerbstätige in Deutschland. Deutsche Darts-Geschichte und Kanada – das Land verbietet Ausländern den Kauf von Immobilien. Ein unvollständiger Rückblick auf Nachrichten der vergangenen Tage.
Teilnehmer stürzen sich beim Eisbärenschwimmen in Vancouver, Kanada, ins kalte Wasser.
Teilnehmer stürzen sich beim Eisbärenschwimmen in Vancouver, Kanada, ins kalte Wasser.Foto: Darryl Dyck/The Canadian Press/AP/dpa
Von 7. Januar 2023

Einladung für Golfprofi geht an Namensvetter

Buchstäblich fünfmal schaute der Golfprofi Scott Stallings in seinen Briefkasten. Doch die erhoffte Einladung zum US Masters 2023, das vom 6. bis 9. April im US-Bundesstaat Georgia stattfindet, blieb aus – bis sich ein unbekannter Namensvetter auf Instagram meldete. „Ich bin hundertprozentig sicher, dass die nicht für mich ist“, schrieb er. Er spiele zwar auch Golf, aber nicht annähernd auf dem Niveau des PGA-Tour-Profis. So erhielt der richtige Scott Stallings schließlich doch noch seine Einladung.

Bargeld statt Schwarzfahren

Ab 16. Januar können Fahrgäste in den Berliner Bussen wieder mit Bargeld bezahlen. Der Senat habe diese Entscheidung gegen den Willen der Berliner Verkehrsbetriebe getroffen, verdeutlichte ein BVG-Sprecher. Als in Bussen keine Tickets mehr erworben werden konnten, nahm die BVG erheblich weniger ein: laut „Berliner Zeitung“ im Zeitraum von Januar bis Juli beim Fahrscheinverkauf nur 112.000 Euro pro Monat. Im Jahr 2019 waren es um die 40 Millionen Euro (rund 3,3 Millionen Euro monatlich). Fahrgäste sollten seither eine BVG-Guthabenkarte nutzen.

Kritik vom CDU-Wirtschaftsrat

Inflation, hinderliche Bürokratie, hohe Energiepreise und anderes habe eine existenzbedrohende Lage für viele betroffene Unternehmen hervorgerufen. Obwohl auch viele andere Länder mit diesen Problemen zu kämpfen haben, seien sie laut der Präsidentin des CDU-Wirtschaftsrates, Astrid Hamker, gerade hierzulande besonders ausgeprägt: „Das ist das deutsche Phänomen. Wir stecken tief im Krisenmodus.“ Die CDU-Politikerin und Unternehmerin fordert: „Wir brauchen schnellere Genehmigungsverfahren und eine Rückbesinnung auf die soziale Marktwirtschaft. Stattdessen erleben wir einen Staat, der sich im Zuge der Krisenbekämpfung immer weiter ausdehnt.“ Neben Kernkraft fordert der CDU-Wirtschaftsrat die heimische Förderung von Gasvorkommen. 

Iranische Polizisten in Teheran: Sicherheitsbehörden begründen Festnahmen üblicherweise mit dem Spionagevorwurf (Archivbild).

Iranische Polizisten in Teheran: Sicherheitsbehörden begründen Festnahmen üblicherweise mit dem Spionagevorwurf. Foto: Ebrahim Noroozi/AP/dpa

Hilfen für den Iran ausgesetzt

Angesichts der Lage im Iran und dem gewaltsamen Vorgehen des Regimes gegen Demonstranten hat die Bundesregierung seine Exportkredit- und Investitionsgarantien, den deutsch-iranischen Energiedialog sowie die Programme zur Fortbildung von Managern und das Messeprogramm vollständig ausgesetzt. Die Delegation der deutschen Wirtschaft im Iran sowie Germany Trade and Invest haben ihre Aktivitäten auf ein Minimum reduziert. Das deutsch-iranische Handelsvolumen betrug im Jahr 2021 laut Wirtschaftsministerium 1,76 Milliarden Euro. Zwischen Januar und September dieses Jahres belief es sich demnach auf 1,49 Milliarden Euro.

Verlängerung bis Ende 2023

Das Bundeskabinett hat die Coronavirus-Impfverordnung bis Ende 2023 verlängert. Das Gremium beschloss die Neuregelung kurz vor Weihnachten 2022. Insbesondere wird der Anspruch auf Corona-Schutzimpfungen beibehalten und bis zum 7. April (Weltgesundheitstag) fortgeschrieben. Geplant ist, dass die Impfung nach diesem Zeitpunkt in Arztpraxen und Apotheken über die Regelversorgung angeboten werden kann. Ab dem 1. Januar 2023 werden die Impfungen nicht mehr aus Bundesmitteln bezahlt. Die Finanzierung setzt sich nun zu 93 Prozent aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds sowie zu sieben Prozent von den privaten Krankenversicherungen zusammen. An der Vergütung für Apotheker und Ärzte ändert sich bis zum 7. April nichts. 

45,6 Millionen

Aktuell hat Deutschland offiziell 45,6 Millionen Erwerbstätige. Verglichen mit November 2022 kamen saisonbereinigt 45.000 Menschen hinzu. Kurzarbeiter sind in dieser Statistik mit einbezogen. Die stärkste Zunahme gab es im Handel, Verkehr und im Gastgewerbe, die Verluste aus den Corona-Jahren sind jedoch noch nicht ausgeglichen. Als Grund für die höhere Erwerbstätigkeit wird durch das Statistische Bundesamt die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte sowie eine gesteigerte Erwerbsbeteiligung der inländischen Bevölkerung genannt.

Lottogewinn ohne Happy End

In Sachsen-Anhalt ist ein Lottogewinn von einer Million Euro verfallen. Der Lottospieler oder die Spielerin hat sich binnen der Drei-Jahres-Frist nicht bis zum 31. Dezember um 23:59 Uhr gemeldet, wie Lotto-Toto Sachsen-Anhalt am 2. Januar mitteilte. „Wir hatten Hoffnung, dass sich noch jemand meldet. Leider gab es kein Happy End“, sagte Lotto-Geschäftsführer Stefan Ebert. „Der Betrag fließt jetzt zurück in den Topf der bundesweiten Sonderauslosungen.“ Mit dem Spielschein im Lotto 6aus49 war im Dezember 2019 bei der bundesweiten Nikolaus-Sonderauslosung der Gewinn von einer Million Euro erzielt worden.

Größte Wolfsjagd der Neuzeit in Schweden

Am 2. Januar startete in Schweden die größte Wolfsjagd seit der Wiedereinführung der Lizenzjagd im Jahr 2010. Ziel ist es, die Wolfspopulation einzudämmen. Nach Schätzungen leben in Schweden rund 460 Wölfe in freier Wildbahn. Das Jagdgebiet erstreckt sich auf die fünf Regionen mit der höchsten Wolfsdichte. Insgesamt 75 Wölfe wurden in diesem Jahr zum Abschuss freigegeben; in den vergangenen Jahren wurden 203 Tiere getötet.

Hat sich bei der Darts-WM ins Halbfinale gespielt: Gabriel Clemens.

Hatte sich bei der Darts-WM ins Halbfinale gespielt: Gabriel Clemens. Foto: Zac Goodwin/PA Wire/dpa

Deutsche Darts-Geschichte

Im Darts schaffte es Gabriel Clemens bis ins Halbfinale der Weltmeisterschaft. Der 39 Jahre alte Darts-Profi aus Kaiserslautern unterlag im WM-Halbfinale mit 2:6 gegen den englischen Weltklassespieler Michael Smith, der Nummer 4 der Weltspitze. Trotz seiner Niederlage schrieb der wegen seiner Körpergröße von 1,91 Metern mit „The German Giant“ betitelte Sportler Geschichte: Rund 1,02 Millionen Zuschauer (14 bis 49 Jahre) schauten seinem Spiel auf dem Fernsehkanal „Sport1“ zu. Größer war das Interesse an Darts in Deutschland noch nie.

Erdgas billiger als vor Kriegsbeginn

Der Gaspreis war im Großhandel am 2. Januar erstmals niedriger als vor dem Ukrainekrieg, der Referenzwert lag bei 72,52 Euro pro Megawattstunde im Terminkontrakt TTF an der Energiebörse in den Niederlanden. Im März 2022 erreichte er einen Höchststand von 345 Euro, Ende August waren es 342 Euro pro Megawattstunde. Grund für den niedrigen Preis seien hohe Gasvorräte und eine geringere Nachfrage wegen des milden Wetters.

283 Millionen Dosen Comirnaty

Vertraglich ist Deutschland dazu verpflichtet gewesen, rund 283 Millionen Dosen des Covid-19-Impfstoffs Comirnaty des Herstellers BioNTech/Pfizer abzunehmen. Für weitere 92,4 Millionen Dosen des Impfstoffs besteht eine Abnahmeverpflichtung. Diese Zahlen meldete die Bundesregierung in einer Antwort (20/5033) auf eine Kleine Anfrage (20/4657) der AfD-Fraktion. Darin heißt es auch, dass bei Bedarf weitere 692 Millionen Dosen von EU-Mitgliedstaaten aktiviert werden könnten. Über den Preis pro Dosis machte die Regierung keine Angabe, dieser sei vertraulich.

In der Morgendämmerung sind diese Nonnen zum Petersdom gekommen, um von Benedikt XVI. Abschied zu nehmen.

In der Morgendämmerung laufen diese Nonnen zum Petersdom, um von Benedikt XVI. Abschied zu nehmen. Der frühere Papst starb am 30. Dezember 2022. Foto: Ben Curtis/AP/dpa

Wirtschaftswachstum

Zum ersten Mal seit 40 Jahren ist Chinas Wirtschaftswachstum 2022 nicht höher als das Wachstum der Weltwirtschaft insgesamt oder sogar geringer, sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa. Die US-Analysten von China Beige Book schätzen, dass die chinesische Wirtschaft im vierten Quartal 2022 schrumpfte und im gesamten Jahr nur um zwei Prozent gewachsen ist. Für Peking ist das eine große Niederlage. Das IWF erwartet für ein Drittel der Welt und die Hälfte von Europa 2023 eine Rezession.

Höhere Flugkosten

Reisen per Flugzeug werden 2023 teurer, die Flugpreise haben teilweise um 50 Prozent und mehr zugelegt. Eine Ursache dafür ist ein Mangel an Flugzeugen, der andere gestiegene Kosten für Kerosin und Öl. Die beiden großen Hersteller Boeing und Airbus konnten in den vergangenen Jahren ihre Flugzeugproduktion nicht aufrechterhalten. Lieferketten waren gestört, Rohstoffe teuer. Mittlerweile müssten 12.720 Flugzeuge neu gebaut werden, um den aktuellen Bedarf zu decken. Hunderte Flugzeuge, die 2020/21 im spanischen Teruel oder in Tucson in Arizona/USA geparkt wurden, fehlen auf den Startbahnen. Viele dieser Maschinen müssen erst größere Checks in den Werkstätten absolvieren, bevor sie wieder im normalen Dienst genutzt werden können.

137 Berliner als „divers“ gemeldet

Seit 2019 kann man sein Geschlecht auf „divers“ ändern lassen. In Berlin wird diese Option nur äußerst selten genutzt. Wie ein Sprecher der Innenverwaltung mitteilte, wurden in der Hauptstadt bis Ende 2022 insgesamt 137 solcher Einträge in das Melderegister vorgenommen, was einem Prozentsatz von 0,0037 der Berliner Bevölkerung entspricht. Divers-Einträge für Neugeborene gab es nach Angaben der Verwaltung nicht.

Ein Weihnachtsmann fährt lieber Fahrrad als Schlitten. Im Osten Kanadas hat ein Schneesturm den Menschen winterliche Weihnachten beschert.

Dieser Weihnachtsmann fährt lieber Fahrrad als Schlitten. Im Osten Kanadas hatte ein Schneesturm den Menschen winterliche Weihnachten beschert. Foto: Sean Kilpatrick/The Canadian Press/AP/dpa

Wohnungsnot in Kanada

Kanada schränkt den Kauf von Immobilien durch Ausländer ein, um den Mangel an Wohnraum in den Griff zu bekommen. Von 2023 bis 2025 ist es Ausländern untersagt, Wohnungen und Häuser in kanadischen Städten zu kaufen. Ausnahmen gibt es für Flüchtlinge und ausländische Staatsangehörige mit dauerhaftem Aufenthaltsrecht. Immobilien, die touristischen Zwecken dienen, sind von dem Verbot ausgenommen.

Affenpocken im Tattoo-Studio

In Spanien infizierten sich 21 Personen, meist Frauen, binnen eines Tages in einem Tattoo-Studio mit Affenpocken. Keiner der Infizierten erfüllte die bekannten Risikokriterien. Die für Pocken typischen Pusteln zeigten sich zuerst im Bereich der neuen Piercings oder Tätowierungen. Eine medizinische Behandlung war nicht nötig. 37 weitere Kunden und das Personal steckten sich nicht an. Wie das Virus ins Studio gelangte sowie „Patient Null“ sind bislang ungeklärt. Die Ansteckung über Oberflächen oder durch Einstiche ist von anderen Pockenviren bekannt. 15 von 16 untersuchten Geräten waren kontaminiert.

 



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