Zwei Fronten, zahlreiche Luftschläge und eine Stadt in Bewegung

Während die Raketen über Israel fliegen, bereitet sich eine Stadt auf die Evakuierung vor. Hier sind die neuen Entwicklungen im Nahost-Konflikt
Raketen werden aus dem Gazastreifen hinweg auf Israel abgefeuert.
Raketen werden aus dem Gazastreifen hinweg auf Israel abgefeuert.Foto: Mohammed Dahman/AP
Epoch Times20. Oktober 2023

Israel konzentriert sich im Krieg mit seinen Nachbarn an zwei Fronten weiter auf Luftschläge. Nach Angaben der Israelischen Armee griffen den ganzen Tag über Kampfflugzeuge weiterhin „militärische Ziele terroristischer Organisationen im Gazastreifen an“, wie es hieß. Dabei sei Mabduh Shaalabi getötet worden, der bei der Hamas an Terroranschlägen gegen Israel über See beteiligt gewesen sein soll.

Shaalabi sei in einer operativen Kommandozentrale angegriffen worden. Als Reaktion darauf, dass die Hisbollah im Laufe des Tages im Norden Panzerabwehrraketen über die Grenze abgefeuert hatte, habe es zudem eine Reihe von Angriffen auf die Infrastruktur der Hisbollah im Libanon gegeben, darunter auch auf Beobachtungsposten. Dabei seien drei Terroristen getroffen worden, wie es hieß.

Israels Armee: „Mehrheit der Geiseln“ ist am Leben

Die israelische Armee berichtet am Freitag ebenfalls über das Schicksal der etwa 200 Geiseln, die von der Hamas entführt wurden. „Die Mehrheit der Geiseln ist am Leben“, teilte die Armee in einer Erklärung mit und bestätigte, dass die Hamas bei ihrem Großangriff vor knapp zwei Wochen auch Kinder und ältere Menschen nicht verschont habe.

Demnach sind unter den rund 200 Geiseln mehr als 20 Minderjährige sowie zwischen zehn und 20 Menschen, die älter als 60 Jahre sind. Die Armee führte aus, die Angreifer hätten außerdem auch Leichen in den Gazastreifen verschleppt. Zusätzlich würden 100 bis 200 Menschen seit dem Angriff als vermisst betrachtet.

Unter den Geiseln sind auch mehrere Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft. Das Auswärtige Amt spricht von insgesamt acht Fällen, wobei ein Fall auch mehrere Familienmitglieder umfassen kann. Die Betroffenen haben meist die doppelte Staatsbürgerschaft. Am Sonntag findet in Berlin eine Solidaritätskundgebung statt, an der auch Angehörige von Geiseln mit deutscher Staatsbürgerschaft teilnehmen sollen.

Israel evakuiert Stadt Kirjat Schmona an Grenze zum Libanon

Nach tagelangen Spannungen an der Grenze zum Libanon hat das israelische Militär am Freitag die Evakuierung der nordisraelischen Stadt Kirjat Schmona bekannt gegeben. Wie die Armee mitteilte, sollen die rund 25.000 Einwohner die Stadt verlassen und in staatlich finanzierte Unterkünfte gebracht werden. Die Entscheidung traf demnach das Militär, umgesetzt wird die Evakuierungsaktion von der Stadtverwaltung, dem Tourismusministerium und dem Verteidigungsministerium.

Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Terrororganisation Hamas im Gazastreifen haben auch die Spannungen an der israelisch-libanesischen Grenze zugenommen. Nach dem Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober hatte die Hisbollah-Miliz ihre Unterstützung für die Hamas offenkundig gemacht.

International wird daher ein Übergreifen des Krieges auf andere Länder der Region befürchtet. Deutschland, die USA und Großbritannien forderten ihre Bürger am Donnerstag zur Ausreise aus dem Libanon auf. „Eine weitere Verschärfung der Lage und eine Ausweitung des Konflikts kann nicht ausgeschlossen werden“, erklärte das Auswärtige Amt in Berlin.

Pistorius: Können Ukraine und Israel gleichzeitig unterstützen

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) betonte derweil, dass die aktuelle Eskalation im Nahen Osten nicht zu Einschränkungen der deutschen Unterstützung für die Ukraine führen wird. „Ich sehe keine Konkurrenz zwischen den Ländern um Rüstungsgüter“, sagte Pistorius dem „Handelsblatt“ nach Angaben vom Freitag. Ohnehin sei Israel „sehr gut ausgerüstet“.

Die Ukraine und Israel stünden auch ganz unterschiedlichen Gegnern gegenüber und hätten damit auch unterschiedliche militärische Bedarfe, sagte der Minister. Er wies erneut darauf hin, dass Deutschland inzwischen bei Waffenlieferungen der zweitgrößte Unterstützer der Ukraine nach den USA sei. Diese Unterstützung werde auch weitergehen. „Wir stellen uns darauf ein, dass der Krieg noch lange dauert“, sagte Pistorius. Die Ukraine werde auch weiterhin mit Material und bei der Ausbildung unterstützt, stellte er klar. (dl)

(Mit Material von Agenturen)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion