Zwei wegen Moskau-Attentats Beschuldigte hielten sich zuvor in der Türkei auf

Zwei der wegen des Anschlags bei Moskau Beschuldigte haben sich nach türkischen Angaben zuvor in der Türkei aufgehalten und konnten ungehindert nach Russland reisen.
Das abgebrannte Veranstaltungszentrum Crocus City Hall nach einem Anschlag am westlichen Rand von Moskau.
Das abgebrannte Veranstaltungszentrum Crocus City Hall nach einem Anschlag am westlichen Rand von Moskau.Foto: Alexander Zemlianichenko/AP/dpa
Epoch Times26. März 2024

Die beiden Tadschiken seien mit demselben Flug am 2. März von Istanbul nach Moskau gereist, es habe kein Haftbefehl gegen sie vorgelegen, hieß es am Dienstag in türkischen Sicherheitskreisen.

Die beiden Männer hätten sich in Istanbul in einem Hotel aufgehalten. Einer der beiden habe im Februar mehrfach Fotos aus Istanbul in Onlinediensten gepostet. Nach Informationen aus türkischen Sicherheitskreisen sagte er aus, dass er in die Türkei gereist sei, weil sein Visum für Russland abgelaufen sei.

„Wir gehen davon aus, dass die beiden sich in Russland radikalisiert haben, da sie sich nur kurze Zeit in der Türkei aufhielten“, sagte ein türkischer Beamter, der anonym bleiben wollte.

Die beiden Männer mit tadschikischer Staatsbürgerschaft zählen zu den insgesamt elf Verdächtigen, die in Russland nach dem Anschlag inhaftiert wurden. Ein bewaffnetes Kommando war am 22. März in die voll besetzte Crocus City Hall im nordwestlich gelegenen Moskauer Vorort Krasnogorsk eingedrungen und hatte dort das Feuer eröffnet. Dabei wurden nach jüngsten Angaben 139 Menschen getötet.

Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Tat für sich. Der russische Präsident Wladimir Putin machte am Montag erstmals „radikale Islamisten“ für die Tat verantwortlich. Allerdings deutete er erneut an, dass sie Verbindungen in die Ukraine gehabt haben könnten. Die Regierung in Kiew weist jegliche Verwicklung in den Angriff zurück.

Am Sonntag hatte die russische Justiz zweimonatige Untersuchungshaft für vier Beschuldigte angeordnet, darunter die beiden Männer, die sich offenbar zuvor in der Türkei aufgehalten hatten. Zwei von ihnen hätten sich schuldig bekannt, erklärte das Gericht.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow weigerte sich am Montag, zu Berichten über die Folter der Verdächtigten Stellung zu nehmen. „Ich werde diese Frage unbeantwortet lassen“, sagte er. Auf den im Staatsfernsehen gezeigten Aufnahmen hatten drei schwere Verletzungen im Gesicht. Ein im Internet verbreitetes Video scheint zu zeigen, wie einem Verdächtigen das Ohr durchtrennt wird, die Echtheit der Aufnahme konnte nicht verifiziert werden. (afp)



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