20-Kilo-Grenze: Paketboten sollen entlastet werden

Der Bundesarbeitsminister plant eine Gewichtsbegrenzung für Pakete. Er kritisiert die gesundheitlichen Folgen für die Zusteller und fordert eine Kennzeichnungspflicht für schwere Pakete.
Pakete, die mehr als 20 Kilogramm wiegen, sollen künftig nicht mehr von einem allein geschleppt werden müssen.
Pakete, die mehr als 20 Kilogramm wiegen, sollen künftig nicht mehr von einem allein geschleppt werden müssen.Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Epoch Times9. April 2023

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will die Arbeitsbedingungen von Paketboten verbessern: Diese sollen alleine keine Pakete von mehr als 20 Kilogramm mehr tragen. „Pakete, die mehr als 20 Kilogramm wiegen, müssen dann künftig durch Speditionen mit zwei Personen zugestellt werden“, sagte der SPD-Politiker der „Bild am Sonntag“. „Hier geht es um die Gesundheit von Menschen, die mit ihrer Arbeit unseren Alltag erleichtern und das Land am Laufen halten.“

Viele Paketboten würden Bandscheibenvorfälle bekommen, mahnte Heil. „Deshalb will ich durchsetzen, dass Pakete, die mehr als 20 Kilogramm wiegen, nicht mehr von einem allein geschleppt werden müssen.“ Eine solche Gewichtsbegrenzung hatte auch die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi gefordert. Für Pakete ab zehn Kilogramm solle es künftig eine Kennzeichnungspflicht geben, sagte Heil zudem. „Damit der Bote gleich sieht, was er sich zumuten kann.“

Postgesetz wurde zuletzt 1999 grundlegend überarbeitet

Der Arbeitsminister will dies bei der Novelle des Postgesetzes durchsetzen, an der das Bundeswirtschaftsministerium derzeit arbeitet. „Dort wird mein Haus Arbeitsschutzmaßnahmen einbringen“, erläuterte Heil. Er rechne damit, dass Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) den Entwurf noch in diesem Jahr vorlegt. Das Postgesetz wurde zuletzt 1999 grundlegend überarbeitet – zu einer Zeit, als Briefe noch viel wichtiger waren als heute und Pakete nur eine Nebenrolle spielten.

Heil verwies auf das große Wachstum der Paketbranche. „Von 2017 bis 2021 stieg die Zahl von 2,6 auf 4,5 Milliarden Pakete.“ Es sei ja auch bequem, „vom Sofa aus alles online zu kaufen und es bis zur Wohnungstür geliefert zu bekommen“. Auch seine Familie bestelle online, sagte der Minister. „Ich profitiere also davon und will das gar nicht kritisieren. Aber wir müssen uns auch mit der Frage beschäftigen, was mit den Beschäftigten passiert, die ein schweres Paket in den 5. Stock schleppen.“ (dpa)



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