49-Euro-Ticket heute gestartet

Ab heute können die Menschen im Land das sogenannte „Deutschlandticket“ benutzen. Damit können die Fahrgäste den öffentlichen Personennahverkehr im gesamten Bundesgebiet nutzen.
Titelbild
Bundeskanzler Olaf Scholz bei einem E-Bus am 27. April 2023 in Berlin, als er die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) besuchte. Scholz bewarb mit der Aktion die Einführung des „Deutschlandtickets“.Foto: Maja Hitij/Getty Images
Epoch Times1. Mai 2023

Nach monatelangem Streit zwischen Bund und Ländern ist das 49-Euro-Ticket am Montag, dem 1. Mai, gestartet. Das sogenannte „Deutschlandticket“ funktioniert ähnlich wie das im letzten Sommer drei Monate lang verfügbare 9-Euro-Ticket.

Damit können die Fahrgäste den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im gesamten Bundesgebiet nutzen. Es ist allerdings nur in einem monatlich kündbaren Abonnement erhältlich.

Streit um Finanzierung

Vor allem bei der Finanzierung hatte es lange Differenzen zwischen Bund und Ländern gegeben. Letztlich beteiligt sich der Bund von 2023 bis 2025 mit 1,5 Milliarden Euro jährlich, die den für den ÖPNV zuständigen Bundesländern als zusätzliche Regionalisierungsmittel zur Verfügung gestellt werden. Zusätzlich trägt der Bund 50 Prozent der gegebenenfalls anfallenden Mehrkosten bei der Einführung des Tickets.

Zur Finanzierung über 2025 hinaus soll in zwei Jahren ein erneutes Gesetzgebungsverfahren eingeleitet werden. Die Verkehrsbranche erwartet durch das Ticket mehr Kunden im ÖPNV – die Bundesregierung wiederum erhofft sich einen Betrag zum Klimaschutz.

Scholz: „Wichtiges Modernisierungsprojekt“

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach am Montag von einem „wichtigen Modernisierungsprojekt“. Es sei ein „einfaches und preiswertes Angebot“, welches den ÖPNV „attraktiv“ mache und dabei helfe, die Klimaziele zu erreichen.

Das Klimaziel der Bundesrepublik ist etwa die Reduzierung der Treibhausgase – orientiert am Wert des Jahres 1990. Bis 2030 sollen diese um 65 Prozent gesunken sein. 2045 soll das Land laut Gesetz „klimaneutral“ sein.

Als „klimaneutral“ bezeichnet die Bundesregierung das Vorhaben, erzeugte CO₂-Emissionen etwa durch die Förderung international anerkannter Klimaschutzprojekte auszugleichen. Das nur zu 0,04 Prozent in der Atmosphäre vorkommende Gas ist jedoch ein Grundbaustein des Lebens. Den Großteil davon erzeugt die Natur selbst. Ein Blick auf die erdgeschichtlichen Daten zeigt zudem, dass der CO₂-Anteil in der Atmosphäre keinen erkennbaren Einfluss auf die globale Temperatur hat.

Bauministerin Klara Geywitz (SPD) sieht das Deutschlandticket unterdessen als wichtigen Beitrag, um das Leben auf dem Land attraktiv zu machen. „Man muss den Menschen die Möglichkeit geben, dort zu wohnen, wo sie gerne wohnen möchten“, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Das Deutschlandticket ermöglicht vielen, sich längere Pendelstrecken zu leisten.“

Die Verkehrsbranche erwartet neben den rund elf Millionen Bestandskunden, die von bisherigen Abos zum günstigeren Deutschlandticket wechseln, bis zu sechs Millionen neue Abonnenten. Zu kaufen gibt es das Ticket bei der Deutschen Bahn, auf der Website, in der Navigator-App oder in den Verkaufszentren. Auch bei zahlreichen Verkehrsverbünden und weiteren Dienstleistern, etwa in der App „Dein Deutschlandticket“, ist es zu erwerben.

Wissing tritt am Montagmittag (13:00 Uhr) am Berliner U-Bahnhof Museumsinsel vor die Presse. (dts/AFP/mf)



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