9-Euro-Ticket: Zuspruch von Mehrheit – Verkehrsverband für Verlängerung

Ein Mann hält auf dem Potsdamer Hauptbahnhof ein 9-Euro-Ticket.
Ein Mann hält auf dem Potsdamer Hauptbahnhof ein 9-Euro-Ticket.Foto: Soeren Stache/dpa
Epoch Times22. Juli 2022

Eine deutliche Mehrheit der Bundesbürger wünscht sich auch nach dem Ende des 9-Euro-Tickets ein dauerhaft günstiges Angebot im Nah- und Regionalverkehr. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „Focus“ unter Berufung auf eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar. Demnach befürworten 79 Prozent der Befragten ein ähnliches Ticket, das finanziell vom Staat unterstützt wird.

16 Prozent sind dagegen. 5 Prozent wissen es nicht oder machten keine Angabe. Am größten ist die Zustimmung mit 90 Prozent bei den Unter-30-Jährigen. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hält eine Nachfolgeregelung frühestens Ende 2022 oder Anfang 2023 für möglich, sieht aber zunächst die Länder in der Verantwortung.

Kantar hatte zwischen dem 19. und 20. Juli 2022 insgesamt 1.008 Personen befragt. Die Frage lautete: „Ende August läuft das 9-Euro-Ticket, mit dem in ganz Deutschland der öffentliche Nah- und Regionalverkehr genutzt werden konnte, aus. Sollte es ab September weiterhin ein in der Leistung ähnliches, finanziell vom Staat unterstütztes Ticket geben?“

Zwei Monate Verlängerung?

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat sich für eine zweimonatige Verlängerung des bis Ende August befristeten 9-Euro-Tickets ausgesprochen. „Wir brauchen schnell eine Nachfolgelösung“, sagt VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff der „Süddeutschen Zeitung“ vom Freitag. „Am besten wäre es, die Aktion als Übergangslösung um weitere zwei Monate zu verlängern. Das Ticket könnte im September und Oktober weiter gelten und so die Bürgerinnen und Bürger von den hohen Energiepreisen entlasten.“

Dem Verband zufolge geht es bei dem Vorschlag um eine Übergangslösung. Die befristete Verlängerung verschaffe Politik und Branche Zeit, ein dauerhaftes Angebot für ein bundesweites Nahverkehrsticket zu entwickeln. Der Verband widerspricht damit auch Verkehrsminister Volker Wissing (FDP), der erst im November über eine Fortsetzung beraten will. Das sei zu spät für eine Lösung zum 1. Januar 2023, warnt Wolff.

„Ich fordere dazu auf, dass Bund und Länder sich schnell zusammensetzen“, sagt der Verbandschef. „Die Menschen sollten Ende August nicht in ein Loch fallen.“ Die Energiepreise seien schließlich weiter hoch.

Wissing hatte am Mittwoch gesagt, in der Debatte um eine Nachfolgeregelung für das beliebte 9-Euro-Ticket sehe er die Verantwortung für das weitere Vorgehen bei den Bundesländern. Der öffentliche Nahverkehr und dessen Tarifgestaltung seien eindeutig Ländersache, sagte er im ARD-„Morgenmagazin“. Die Länder müssten daher sehen, „wie sie das finanzieren wollen“. (dts/afp/mf)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion