Bayern: Digitalminister Mehring will Faxe in Behörden abschaffen

Das Fax steht aus Sicht von Bayerns neuem Digitalminister Mehring für eine Zeit, die es nicht mehr gibt. Daraus will er nun weitreichende Konsequenzen ziehen.
Fabian Mehring, Digitalminister von Bayern.
Fabian Mehring, Digitalminister von Bayern.Foto: Lennart Preiss/dpa
Epoch Times20. Dezember 2023

Bayerns Digitalminister Fabian Mehring (Freie Wähler) will das Fax aus der öffentlichen Verwaltung verbannen. „Das Fax ist nicht mehr zeitgemäß und ein Relikt aus einer anderen Zeit“, sagte er laut Mitteilung seines Ministeriums vom Mittwoch, die mit „Mehring hat das Faxen dicke“ überschrieben war.

Nach seinem Willen sollen Dokumente in bayerischen Behörden nach einer gewissen Übergangsfrist nur noch in digitaler Form statt per Faxgerät übermittelt werden.

„Unabhängig von den Problemen beim Datenschutz sind Faxgeräte für viele Menschen längst ein Sinnbild für Rückständigkeit bei der digitalen Transformation“, sagte der Minister. Zuvor hatte die „Augsburger Allgemeine“ darüber berichtet. „Unser Bayern ist High-Tech-Land. Wir sollten deshalb bundesweit vorangehen und dem Fax in der öffentlichen Verwaltung als erstes Bundesland den Stecker ziehen.“

Millionen Menschen im Freistaat organisierten ihr Leben längst weitgehend digital, kauften online ein, planten ihren Urlaub im Netz und suchten dort auch nach dem Lieblingsrestaurant, sagte Mehring. „Umso gefährlicher ist es für unsere Demokratie, wenn der Eindruck entsteht, der Staat könnte auf dem Weg in die Zukunft nicht mithalten und verharre in der Vergangenheit.“

Der Minister wolle darum im kommenden Jahr im bayerischen Kabinett einen Maßnahmen-Katalog vorlegen. Der Fax-Bann ist nach Ministeriumsangaben Teil einer Strategie, mit der der Digitalminister im neuen Jahr die Digitalisierung der Verwaltung weiter beschleunigen will. Nach Angaben des Freie-Wähler-Politikers ist Bayern das erste Bundesland, das flächendeckend die Faxgeräte aus seinen Behörden und Verwaltungen verbannen will. Im Sommer hatte die Staatsregierung die Zahl der Faxgeräte in ihren Verwaltungen mit knapp 4000 angegeben.

„Wenn die Menschen dem Staat vertrauen sollen, darf seine Verwaltung nicht bürokratisch, verstaubt oder antiquiert daherkommen. Stattdessen müssen wir einen innovativen Staat erschaffen, der auf der Höhe der Zeit agiert und als modern wahrgenommen wird, so dass die Bürger sich positiv mit ihm identifizieren können. Dazu passen Faxgeräte aus dem letzten Jahrhundert nicht“, sagte Mehring.

Vor allem auch in der Justiz spielt das Fax heute noch eine große Rolle. Der Bayerische Richterverein begrüßte Mehrings Vorstoß: „Das Fax-Gerät hat in Zeiten voranschreitender Digitalisierung auch in der Justiz, etwa durch das elektronische Eingangspostfach und die fortschreitende Einführung der elektronischen Akte, in der Tat zunehmend an Bedeutung verloren. Bedenklich ist vor allem auch die nicht gewährleistete Datensicherheit bei der Übersendung von Schriftstücken mittels Telefax“, teilte der Verein auf Anfrage mit.

Allerdings müsse sichergestellt sein, „dass jeder, der den Zugang zu den Gerichten sucht, über die entsprechenden alternativen technischen Möglichkeiten verfügt“. (dpa/red)



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