Bericht: Versicherte erhalten ab 2025 automatisch elektronische Patientenakte

Wer nicht widerspricht, bekommt sie: die elektronische Patientenakte. Die Nutzung ist freiwillig.
Ein Stethoskop liegt in einer Arztpraxis auf einem Rezept. (Symbolbild)
Wie lange sind Rezepte für Medikamente gültig?Foto: picture alliance / dpa
Epoch Times19. Juni 2023

Gesetzlich Krankenversicherte sollen einem Bericht zufolge am 15. Januar 2025 automatisch eine elektronische Patientenakte (ePA) erhalten.

Das geht aus einem Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums für das von Minister Karl Lauterbach (SPD) angekündigte Digitalgesetz hervor, wie das „Handelsblatt“ am Montag berichtete.

Wer die ePA nicht nutzen möchte, soll demnach über ein sogenanntes Opt-Out-Verfahren widersprechen können.

„Die ePA bleibt eine freiwillige Anwendung, deren Nutzung jede Versicherte und jeder Versicherter widersprechen oder sie einschränken kann“, zitierte die Zeitung aus dem Entwurf.

Anspruch auf Digitalisierung ausgewählter Daten

Versicherte sollen zudem einen Anspruch auf die Digitalisierung alter, ausgewählter Patientendaten durch ihre Krankenkasse erhalten. Sie können über zwei Jahre insgesamt zwei Mal bis zu zehn Dokumente von ihrer Krankenkasse in die ePA einpflegen lassen, heißt es demnach in dem Entwurf.

Vorgesehen sei, dass Versicherte dafür mit den Dokumenten in Papierform die Geschäftsstelle ihrer Krankenkasse aufsuchen oder sie ihrer Krankenkasse schicken.

Kritik daran kam vom Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung. „Wir haben Zweifel, dass erfolgreiche Digitalisierung darin besteht, erst bei den Ärzten und Kliniken digital vorliegende Befunde auszudrucken, diese dann von den Versicherten stapelweise durch die Gegend tragen oder schicken zu lassen, um sie dann bei den Krankenkassen wieder zu digitalisieren“, sagte Sprecher Florian Lanz der Zeitung.

Wenn nur zehn Prozent der gesetzlich Versicherten diese Möglichkeit nutzten, dann würden sie 146 Millionen Papierdokumente von A nach B tragen oder schicken. „Das wäre ein Papierstapelproduktionsprojekt und keine moderne Digitalisierung“, sagte Lanz. (afp)



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