Berlin ist in Reichweite russischer Raketen – Mehr Standorte als bisher vermutet

Auch Deutschland wird von den russischen Marschflugkörpern erreicht, wegen denen der INF-Vertrag gekündigt wurde. Ihre Reichweite beträgt mit Atomsprengkopf 2.350 Kilometer, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung".
Titelbild
Beamte des russischen Verteidigungsministeriums bei einer Vorstellung des russischen 9M729-Marschflugkörper im militärischen Patriot Park vor den Toren Moskaus am 23. Januar 2019.Foto: VASILY MAXIMOV/AFP/Getty Images
Epoch Times9. Februar 2019

Russland hat laut eines Zeitungsberichts seine von der Nato als Verstoß gegen den INF-Vertrag eingestuften Marschflugkörper des Mittelstreckensystems SSC-8 (russischer Code 9M729) an mehr Standorten aufgestellt als bisher öffentlich bekannt.

Das berichtet die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ unter Berufung auf einen hohen westlichen Geheimdienstbeamten. Demnach gebe es neben einem Ausbildungsbataillon auf dem südrussischen Testgelände Kapustin Jar und einem Bataillon in Kamyschlow, östlich von Jekaterinburg, noch zwei weitere Stationierungsorte: das nordossetische Mosdok sowie Schuja nahe Moskau.

Über Schuja hätten die Vereinigten Staaten ihre Nato-Partner laut des Berichts erstmals in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres informiert.

Jedes der vier Bataillone verfüge über vier Startfahrzeuge auf Rädern, die jeweils vier Raketen mit sich führen, berichtet die Zeitung weiter. Folglich besitze Russland mindestens 64 SSC-8, die sowohl mit einem konventionellen als auch mit einem nuklearen Sprengkopf bestückt werden können.

Der russische Artilleriechef Michail Matveevsky (R) und der stellvertretende Außenminister Sergej Rjabkow (C) am 23. Januar 2019 bei einer Pressekonferenz über das 9M729-Raketensystem im militärischen Patriot Park vor den Toren Moskau. Foto: VASILY MAXIMOV/AFP/Getty Images

Die Reichweite des Marschflugkörpers mit Atomsprengkopf betrage 2.350 Kilometer, mit einem konventionellen 500 Kilogramm schweren Sprengkopf seien es 2.000 Kilometer, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“.

Der INF-Vertrag untersagt Trägersysteme mit einer Reichweite zwischen 500 und 5.500 Kilometern. Die USA haben deshalb den Vertrag gekündigt. Russland behauptet dagegen, das System komme nur 480 Kilometer weit.

Gemäß der derzeitigen Aufstellung liegen das östliche und nördliche Europa in Reichweite des Systems, sowie Mitteleuropa bis einschließlich Deutschlands. Im Krisenfall könnte das System jedoch rasch gen Westen verlegt werden und das gesamte Europa mit Ausnahme Portugals bedrohen, berichtet die Zeitung weiter. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion