Bombenentschärfungen erfolgreich: 8.000 Göttinger mussten Innenstadt räumen

8.300 betroffene Anwohner, 1.800 Einsatzkräfte und ein Ziel: die Bomben unschädlich machen.
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Göttingen.Foto: iStock
Epoch Times31. Januar 2021

+++ Update +++

Die Sprengungen waren erfolgreich: Im niedersächsischen Göttingen sind in der Nacht zum Sonntag mehrere Weltkriegsbomben kontrolliert gesprengt worden. Die vier Blindgänger seien unschädlich gemacht worden, teilte die Polizei mit. Der Kampfmittelräumdienst prüfe nun, ob alle Bomben vollständig detoniert seien.

Die vier Zehn-Zentner-Bomben mit Langzeitzündern aus dem Zweiten Weltkrieg waren im Zuge von Baumaßnahmen in der Göttinger Innenstadt entdeckt worden. Wegen der geplanten Sprengungen hatten am Samstag 8000 Menschen ihre Wohnungen und Häuser verlassen müssen. Rund um die Fundstellen der Bomben wurden Überseecontainer aufgebaut. Sie waren mit 24.000-Liter-Wassersäcken gefüllt, um die Druckwellen abzufangen.

+++ Update Ende +++

In Göttingen müssen am heutigen Samstag gut 8.300 Anwohner ihre Wohnungen für Entschärfungen verlassen – und das mitten im Lockdown. Sie müssen in einem 1.000-Meter-Radius den Bereich rund um die St. Godehard-Kirche verlassen.

Auch die wichtige Nord-Süd-Verbindung der Deutschen Bahn wird unterbrochen: Der Bahnhof Göttingen werde gesperrt und Fernzüge würden umgeleitet, teilte das Unternehmen mit. Neben dem Kampfmittelräumdienst sind zahlreiche Hilfsorganisationen, die Polizei sowie Mitarbeiter der Stadt und viele weitere Unterstützer im Einsatz.

Wer als betroffener Göttinger während der Entschärfung nicht zu Freunden kann, soll in Hotels und Evakuierungszentren unterkommen, teilte die Stadt mit. Rund 500 Menschen hätten Bedarf an einer Unterkunft angemeldet, sagte ein Sprecher.

Bis 6.30 Uhr sollten die Häuser im Umkreis von einem Kilometer um die Godehardstraße am Hauptbahnhof menschenleer sein. Die Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie werden für die betroffenen Göttinger während des Einsatzes aufgehoben. Die Evakuierung ist allerdings noch in vollem Gange (8:40 Uhr).

Vier Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg vermutet die Stadt in einer Baugrube in der Innenstadt. Die Entschärfungen sollen voraussichtlich bis Sonntag dauern.

Göttingen hat bereits eine schmerzliche Erfahrung mit einer Bombenentschärfung gemacht; die Erinnerungen an das Unglück 2010 dürften vielen noch in Erinnerung sein. Am Abend des 1. Juni endete eine Entschärfung in der Innenstadt mit drei Toten. Die Evakuierung rund um den Schützenplatz lief noch, als ein Knall die Innenstadt erschütterte.

Der Blindgänger war explodiert, drei Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes des Landes Niedersachsen starben. (dpa/er)



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