Bundesregierung rechnet mit höherem Kassen-Beitragssatz

Gesundheitsminister Karl Lauterbach gab bekannt, dass der Beitragssatz zur Gesetzlichen Krankenversicherung erneut steigen müsse. Eine Erhöhung um mögliche 0,2 Prozentpunkte könnte bald anstehen.
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Krankenversicherung wird teurer.Foto: Jan Woitas/dpa
Epoch Times30. Juni 2023

Die Bundesregierung geht einem Bericht zufolge davon aus, dass der durchschnittliche Zusatzbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung im nächsten Jahr um 0,2 Prozentpunkte erhöht wird. Das berichtet das Nachrichtenportal „The Pioneer“ am Freitag unter Berufung auf einen Bericht des Gesundheitsministeriums an den Haushaltsausschuss des Bundestages.

Demnach würde der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz ohne weitere Maßnahmen „nach aktueller Einschätzung im Jahr 2024 um circa 0,2 Prozentpunkte steigen“. 0,1 Beitragssatzpunkte entsprechen nach Regierungsangaben aktuell rund 1,8 Milliarden Euro. Das GKV-Defizit würde sich demnach in diesem Jahr auf etwa 3,6 Milliarden Euro belaufen.

Zuletzt hatte der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für das nächste Jahr eine Lücke von bis zu sieben Milliarden Euro prognostiziert – und einen Anstieg des durchschnittlichen Zusatzbeitrags um bis zu 0,4 Prozentpunkte.

In der Pflegeversicherung sind laut „The Pioneer“ alle aktuell bestehenden Leistungsansprüche zunächst abgesichert. Nach aktuellem Stand würden für die Jahre 2023 und 2024 Überschüsse von rund 2,4 und über 0,6 Milliarden Euro erwartet, heißt es in dem Bericht.

Für das Jahr 2025 rechnet die Bundesregierung in der Pflegeversicherung demnach mit einem Defizit von knapp einer Milliarde Euro, im Jahr 2026 von rund 2,5 Milliarden Euro. Grund dafür sei die steigende Anzahl der Leistungsempfängerinnen und Leistungsempfänger.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte Mitte Juni bereits gesagt, dass der Beitragssatz zur Gesetzlichen Krankenversicherung 2024 erneut steigen müsse. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums erklärte auf Anfrage von AFP, genauer abgeschätzt werden könne die Einnahmen- und Ausgabenentwicklung allerdings erst Ende des Jahres. (afp/dl)



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