„Wir erwarten den Herrn Präsidenten nach den Wahlen“ – Geht Merkel von einem Wahlsieg Erdogans aus?

Nach Angaben des türkischen Außenministers hat Bundeskanzlerin Merkel Präsident Erdogan für die Zeit nach den türkischen Wahlen im Juni nach Berlin eingeladen.
Titelbild
Der türkische Präsident Erdogan und Kanzlerin Merkel.Foto: Guido Bergmann/Bundesregierung via Getty Images
Epoch Times30. Mai 2018

Nach Angaben des türkischen Außenministers Mevlüt Cavusoglu hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Präsident Recep Tayyip Erdogan für die Zeit nach den türkischen Wahlen im Juni nach Berlin eingeladen.

Türkische Medien berichteten, Cavusoglu habe am Dienstag nach einem Treffen mit Merkel Reportern gesagt, Merkel habe dabei eine Einladung für Erdogan ausgesprochen. Das Treffen fand in Düsseldorf am Rande einer Gedenkfeier für die Opfer des Brandanschlags in Solingen statt.

Laut dem Nachrichtensender CNN Türk und der Zeitung „Hurriyet Daily News“ zitierte Cavusoglu die Kanzlerin mit den Worten: „Wir erwarten den Herrn Präsidenten nach den Wahlen.“ In der Türkei finden am 24. Juni vorgezogene Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt. Erdogan strebt dabei eine weitere Amtszeit an. Da eine Wiederwahl offen ist, wäre eine Einladung zum derzeitigen Zeitpunkt für die Zeit nach den Wahlen ungewöhnlich.

Cavusoglu schrieb nach dem Treffen mit Merkel in Solingen im Kurzbotschaftendienst Twitter, er habe dabei „unsere Erwartungen an Deutschland hinsichtlich des Kampfs gegen Terrororganisationen“ wie die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und die Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen bekräftigt. Eine Einladung Merkels an Erdogan erwähnte er auf Twitter nach.

Die Türkei wirft Deutschland regelmäßig vor, nicht entschieden genug gegen die PKK und die Gülen-Bewegung vorzugehen. Für Ärger und Proteste sorgte eine kurdische Kundgebung in Köln am Samstag. Obwohl die örtlichen Behörden den Auftritt von zwei Politikern der pro-kurdischen Partei HDP untersagt hatten, warf die türkische Regierung Deutschland vor, die Partei Wahlkampf machen zu lassen, der regierenden AKP dies aber zu untersagen. (afp)



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