DGB-Chef Hoffmann: Ignoranz der Arbeitgeber stärkt Rechtspopulisten

Es wäre "schon viel gewonnen, wenn wir die Arbeitsbedingungen so gestalten würden, dass die Menschen länger durchs Arbeitsleben gehen können und nicht schon mit Ende 50 völlig erschöpft sind und frühverrentet werden", so Hoffmann.
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Reiner HoffmannFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times4. Juni 2016

Der Deutsche Gewerkschaftsbund wirft den Arbeitgebern vor, in der Rentenpolitik "den Schuss nicht gehört" zu haben. "Ihre fahrlässige Ignoranz stärkt die Rechtspopulisten", sagte DGB-Chef Reiner Hoffmann in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). Hoffmann warnte: "Das gesetzliche Rentenniveau darf auf keinen Fall weiter sinken, wie es die Arbeitgeber fordern."

Drohende Altersarmut verunsichere große Teile der Bevölkerung. Wenn Menschen 45 Jahre hart arbeiten und dann im Alter in der Grundsicherung landen, dann ist das nach Einschätzung des DGB-Vorsitzenden ein riesiges Problem für die Glaubwürdigkeit der Sozialpolitik: "Auch das führt dann dazu, dass immer mehr Menschen ihr Heil bei Rechtspopulisten suchen." Der Gewerkschafter wandte sich zudem gegen Forderungen nach einer abschlagfreien Rente erst ab 70 Jahren.

Nach den Worten von Hoffmann wäre "schon viel gewonnen, wenn wir die Arbeitsbedingungen so gestalten würden, dass die Menschen länger durchs Arbeitsleben gehen können und nicht schon mit Ende 50 völlig erschöpft sind und frühverrentet werden". Solange 50 Prozent der über 60-Jährigen das heutige Rentenalter nicht erreichten, sei jede Erhöhung der gesetzlichen Altersgrenze Unfug. Der DGB-Chef sagte voraus, die Rente werde eines der zentralen Themen des Bundestagswahlkampfs werden. Und er kündigte an: "Die Gewerkschaften werden sich lautstark einmischen und massiv für einen Kurswechsel in der Rentenpolitik eintreten."

(dts Nachrichtenagentur)



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